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19.06.2020

Der Engel des Nordens

Der Engel des Nordens

Etwas außerhalb von Gateshead in England steht auf einem Hügel der „Angel of the North“, der Engel des Nordens – eine moderne, rostbraune Stahlskulptur, die 1998 von Antony Gormley kreiert wurde und an die industrielle Vergangenheit Nordenglands erinnern soll. Der Engel des Nordens sorgte anfangs für kontroverse Diskussionen in der regionalen und überregionalen britischen Presse, heute wird er jedoch weitgehend positiv als Sehenswürdigkeit des Nordostens Englands gesehen.

Die Konstruktion ist 20 Meter hoch und hat eine eine Flügelspannweite von 54 Metern. Damit ist der Engel des Nordens breiter, als die Freiheitsstatue hoch ist. Besonders interessant ist, dass die Flügel des Engels nicht gerade ausgestreckt sind, sondern in einem Winkel von 3,5° gebogen sind, um auf diese Weise eine Umarmung anzudeuten.

Der Engel des Nordens überblickt von seinem erhöhten Standort aus die A1 und A167 Richtung Tyneside und die East Coast Main Line-Eisenbahnstrecke. Wegen seiner ungeschützten Position muss der Engel Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 km/h aushalten. Dazu wurden aus 165 Tonnen Beton Fundamente gegossen, die die Skulptur in 20 Metern Tiefe verankern.

1994 begann die Arbeit an dem Projekt, dessen Gesamtkosten sich auf 1 Million £ beliefen. Der größte Teil der Kosten wurde von der britischen Nationallotterie getragen. Gefertigt wurde der Engel des Nordens wurde in drei Teilen. Der Rumpf (mit 110 Tonnen Gewicht) und die beiden Flügel (mit je 55 Tonnen) wurden auf der Straße zum Montageort transportiert. Allein für den Transport des Körpers vom Herstellungsort Hartlepool (County Durham) wurden sieben Stunden benötigt. Am 16. Februar 1998 wurde der Bau abgeschlossen.