Forschung
Das Projekt zielt auch auf den Aufbau einer Wertschöpfungskette zwischen Australien als Lieferant und Abnehmer Deutschland - Bild: BAM
06.05.2025

Forschungsprojekt zur Eisenerzveredelung gestartet

Die weltweite Stahlindustrie ist für etwa sieben Prozent der globalen CO₂-Emissionen verantwortlich. Um Einsparpotenziale zu heben, hat ein internationales Konsortium unter Leitung der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) das Projekt SuSteelAG (Sustainable Steel from Australia and Germany) ins Leben gerufen.

Es soll ein Verfahren entwickelt werden, mit dem direkt in Australien Eisenerze niedriger Qualität mithilfe des nachhaltigen Energieträgers zu grünem Eisen veredelt werden können. Diese Eisenerzqualitäten sind in Australien, von wo Deutschland einen erheblichen Teil seiner Importe für die Stahlproduktion bezieht, in großer Menge vorhanden.

So soll eine nachhaltige, bilaterale Wertschöpfungskette zwischen Australien als Rohstofflieferant und Deutschland als Standort der Stahlproduktion aufgebaut werden. Australien ist in den letzten Jahren zu einem Pionier für die Produktion von grünem Wasserstoff aufgestiegen. 

Verfahren mit Drehrohrofen

Projektleiter Dr.-Ing. Christian Adam von der BAM erklärt:
„Bisher ist die Reduktion mit Wasserstoff für hochwertiges Eisenerz etabliert. Hierfür werden vor allem Schachtöfen eingesetzt, in denen nur qualitativ hochwertige Erze verarbeitet werden können, die noch dazu vorher aufwändig aufbereitet werden müssen.

Wir dagegen wollen ein Verfahren etablieren, bei dem ein Drehrohrofen zur Anwendung kommt und auch minderwertige Erze eingesetzt werden können. Dadurch erschließen wir der Stahlproduktion mit Wasserstoff eine neue Rohstoffquelle. An der BAM konnten wir bereits demonstrieren, dass das Verfahren im Labormaßstab grundsätzlich praktikabel ist, und wollen es nun weiter verbessern.“

Etablierung einer nachhaltigen Wertschöpfungskette

Getragen wird SuSteelAG von einem internationalen Konsortium, das aus in ihren Bereichen führenden Forschungseinrichtungen und Industriepartnern besteht, die ihre Expertise bei Metallurgie, Wasserstofftechnologie, Anlagenbau und Logistik in das Projekt einbringen. Zu ihnen zählen neben der BAM

  • die Salzgitter Mannesmann Forschung GmbH
  • die TS Group Elino GmbH
  • die HyIron GmbH
  • das Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik (IST)
  • das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS)
  • die RWTH Aachen
  • die Heidelberg Manufacturing Deutschland GmbH
  • Hansaport
  • die Fortescue Metal Group (FMG)

Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms mit rund 4,5 Millionen Euro.

Weiter Informationen zum Projekt: SuSteelAG - Nachhaltiger Stahl aus Australien und Deutschland

(Quelle: Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM))