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Vorstandsmitglied Donatus Kaufmann, Bundesforschungsministerin Anja Karliczek, thyssenkrupp-CEO Guido Kerkhoff und Stahlchef Premal Desai (v.l.n.r.) sprachen über die grüne Zukunft der Stahlindustrie - Foto: thyssenkrupp
16.07.2019

Bundesministerin Karliczek besuchte thyssenkrupp-Stahlwerk

Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung, hat in der letzten Woche den Standort Duisburg der thyssenkrupp AG besucht. Die Ministerin informierte sich über die Klimastrategie des Konzerns bei der Stahlproduktion. thyssenkrupp will bis 2050 die Treibhausgasemissionen aus der Stahlproduktion um über 80 % verringern.

Bundesministerin Karliczek besichtigte den Hochofen 9 des Duisburger Stahlwerks und das Technikum Carbon2Chem. Beide Stationen stehen für die Parallelstrategie, die der Konzern bei der Verringerung von CO2-Emissionen aus dem Stahlwerk verfolgt. Bei Carbon2Chem, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit mehr als 60 Mio. € gefördert, geht es um die Umwandlung von Stahlwerksemissionen in chemische Grundstoffe, einschließlich des in den Hüttengasen enthaltenen CO2. Der Hochofen 9 steht für die sogenannte Wasserstoffroute, bei der thyssenkrupp die Stahlproduktion schrittweise von Kohlenstoff auf Wasserstoff als Reduktionsmittel umstellen wird, sodass erst gar kein CO2 entsteht.

Bei Carbon2Chem geht der Konzern davon aus, dass die Technologie noch vor 2030 großtechnisch verfügbar ist. Die Wasserstoffroute soll bis 2050 ihre volle Wirksamkeit entfalten. Sie leistet den größten Beitrag zur direkten Vermeidung von Emissionen.

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek: „Bis 2030 müssen wir die jährlichen Treibhausgasemissionen dreimal stärker senken als von 2000 bis 2017. Unser Ziel muss es sein, durch eine ökologisch orientierte Wirtschaft unseren Wohlstand und den sozialen Zusammenhalt zu sichern. Es geht um Klimaschutz und die Bewahrung der Schöpfung. Wir müssen aber auch Schlüsselindustrien wie Stahl und Chemie in Deutschland halten. Dabei helfen uns Forschung und Innovation. Sie sind Grundvoraussetzung einer wirksamen und glaubwürdigen Klimapolitik. Wir brauchen vor allem Lösungen hin zu einer klimaneutralen Kreislaufwirtschaft. Es geht um Fortschritt, der allen Menschen mehr Lebensqualität bringt. Das BMBF treibt daher die Entwicklung klimafreundlicher Technologien bis zur Anwendung mit aller Kraft voran.“

Guido Kerkhoff, Vorstandsvorsitzender der thyssenkrupp AG: „Die Bedrohungen durch den Klimawandel gehen uns alle an. Als weltweit tätiges Industrieunternehmen haben wir einen besonders großen Hebel, mit ressourcenschonenden Produkten und Prozessen Treibhausgasemissionen nachhaltig zu senken. Mehr als 90 % unserer eigenen Emissionen kommen aus der Stahlproduktion. Es ist also konsequent, dass wir in unserem Kerngeschäft mit einer Zwei-Säulen-Strategie kräftig anpacken.“

thyssenkrupp