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Martin Pei, CTO bei SSAB. - Photo: SSAB
06.04.2022

HYBRIT erhält 143 Millionen Euro an Fördermitteln durch den EU-Innovationsfonds

Die von SSAB, LKAB und Vattenfall vorangetriebene HYBRIT-Initiative hat nun offiziell die Unterstützung der Europäischen Union als eines von sieben innovativen Projekten im Rahmen des Innovationsfonds erhalten. Das Projekt erhält insgesamt 143 Millionen Euro für die Demonstration einer vollständigen Wertschöpfungskette für die wasserstoffbasierte Eisen- und Stahlerzeugung im industriellen und kommerziellen Maßstab, von der Mine bis hin zum grünem Stahl.  

Der EU-Innovationsfonds ist eines der weltweit größten Finanzierungsprogramme für die Demonstration innovativer CO2-armer Technologien, die zur Verringerung der Treibhausgasemissionen beitragen. Die Europäische Union investiert insgesamt mehr als 1,1 Milliarden Euro in sieben Projekte, die ein breites Spektrum relevanter Sektoren abdecken, um die europäische Industrie und den Energiesektor zu dekarbonisieren, z. B. Chemie, Stahl, Zement, Raffinerien sowie Strom und Wärme. Das HYBRIT-Demonstrationsprojekt ist das einzige Eisen- und Stahlprojekt, das im Rahmen der ersten Ausschreibungsrunde des Innovationsfonds für Großprojekte gefördert wurde. Die Bewilligungsvereinbarung wurde am 1. April bei einer offiziellen Zeremonie in Stockholm, Schweden, von den Parteien unterzeichnet.  

"HYBRIT ebnet den Weg für einen grundlegenden Wandel in der globalen Stahlindustrie. Es zeigt auch, wie schnell die grüne Transformation vonstatten gehen kann: Vor ein paar Jahren hätte die Möglichkeit, Stahl ohne Emissionen zu produzieren, noch wie Science Fiction geklungen. Jetzt kommt der grüne Stahl auf den Markt. Die über den Innovationsfonds gewährte Unterstützung zeugt von der Bedeutung und dem Potenzial dieser Technologie, und die Europäische Kommission ist davon überzeugt, dass dieses Spitzenprojekt die allgemeine Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union stärken wird. Grünem Stahl gehört die Zukunft, und diese Zukunft ist bereits da", so Frans Timmermans, Vizepräsident der Europäischen Kommission und zuständig für den Europäischen Green Deal.

HYBRIT erhielt Fördermittel, um die Entwicklung zur Beseitigung von Emissionen aus der Eisen- und Stahlproduktion durch den Einsatz von grünem Wasserstoff für die Direktreduktion von Eisenerz im Produktionsprozess weiter voranzutreiben. In Zukunft wird das Projekt mit dem Nachweis der technischen und kommerziellen Machbarkeit der HYBRIT-Wertschöpfungskette fortfahren, einschließlich

(1) einer Demonstration des Wasserstoff-Direktreduktionsprozesses einschließlich der Produktion von grünem Wasserstoff in Gällivare, Schweden
(2) eine Demonstration des elektrischen Einschmelzens von auf Wasserstoff basierenden direkt reduzierten Eisen und
(3) eine Demonstration der CO2-freien Herstellung von DR-Pellets für das Wasserstoffreduktionsverfahren.  

"Wir freuen uns über diesen bedeutenden Beitrag des EU-Innovationsfonds zu unserem weiteren Weg zur Umgestaltung der Eisen- und Stahlindustrie. Mit dem neuen Werk in Gällivare werden wir eine einzigartige Anlage und ein Verfahren zur Herstellung von grünem Eisenschwamm im industriellen Maßstab errichten. Dies wird das wahre Potenzial der HYBRIT-Technologie demonstrieren und den Weg für eine wettbewerbsfähige Produktion von CO2-freiem Stahl und eine nachhaltige Zukunft ebnen", sagt Lars Ydreskog, Senior Vice President Strategic Projects, LKAB.  

"Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung und das Vertrauen in HYBRIT und wir sind stolz darauf, die weltweit erste vollständig von fossilen Brennstoffen freie Wertschöpfungskette für die Eisen- und Stahlproduktion zu industrialisieren. Vattenfall ist entschlossen, innerhalb einer Generation ein Leben ohne fossile Brennstoffe zu erreichen, und die HYBRIT-Technologie ist entscheidend, um dieses Ziel zu erreichen", sagt Andreas Regnell, Vizepräsident für strategische Entwicklung bei Vattenfall und Vorsitzender von HYBRIT.  

"Wir möchten dem EU-Innovationsfonds für sein Vertrauen in die HYBRIT-Initiative und die Fähigkeit danken, eine vollständig CO2-freie Wertschöpfungskette von der Mine bis zum Stahl zu schaffen. SSAB ist führend bei der umweltfreundlichen Transformation in der Stahlindustrie, und mit den bereits erzielten bahnbrechenden Erfolgen im Rücken wollen wir nun die Transformation beschleunigen und so unseren Umweltfußabdruck noch schneller verringern, mit dem Ziel, dies bis 2030 zu erreichen. Die Abschwächung des Klimawandels ist von größter Bedeutung und wir haben keine Zeit zu verlieren", sagt Martin Pei, CTO bei SSAB.

Die HYBRIT-Technologie, ein wesentlicher Schritt in Richtung einer CO2-freien Stahlerzeugung, ist eine Schlüsselinitiative zur Erreichung der EU-Klimaziele. Das Projekt wurde vom EU-Innovationsfonds unterstützt, da es einen Beitrag zur Umstellung der schwedischen Industrie und zur Eindämmung des Klimawandels leisten kann.

(Quelle: SSAB)