Stahlverarbeitung
Rund 100 Blechumformer reisten zu den IBU-Mitgliedertagen nach Sachsen - Bild: Industrieverband Blechumformung (IBU) / Eric Kemnitz
14.04.2025

Blechumformer erarbeiten Strategien für 2025

Leipzig war im März für zwei Tage Dreh- und Angelpunkt der deutschen Blechumformer. Rund 100 Branchenvertreter reisten zu den IBU-Mitgliedertagen nach Sachsen. Ihnen allen brennt die Frage auf den Nägeln: „Wie kommen wir wieder nach vorn, wie machen wir unsere Unternehmen zukunftsfit?“

Antworten, Einschätzungen und Motivation lieferten Referenten, Themengruppen und Unternehmensbesuche bei Porsche, BMW und dem Flughafen Leipzig-Halle. Und natürlich der Dialog mit anderen Branchenvertretern. „Zusammenarbeit ist von höchstem Nutzen“, unterstrichen viele Teilnehmer.

Wie stellen sich Unternehmen auf ständig wechselnde Marktbedingungen ein?

IBU-Geschäftsführer Bernhard Jacobs, erklärt:
„Unsere meist mittelständischen Mitglieder spüren die aktuellen Belastungen in nie gekanntem Ausmaß. Kostendruck bestimmt ihren Alltag.“

IBU-Präsident Ulrich Flatken ergänzt:
„Sie sind aber auch stark, zukunftsorientiert, kooperationsbereit. Und ergreifen Chancen, die Perspektiven bieten.“ 

In der Themengruppe „Zukunft der blechumformenden Industrie“ erarbeiteten die Teilnehmer Zukunftsstrategien. Dabei ging es u.a. um die Frage, wie sich Unternehmen auf sich stetig ändernden Marktbedingungen einstellen können. Und ob die Branche mehr internationale Aufstellung braucht.

Podiumsdiskussion: Von der fehlenden Nachfrage bis zum Mindestlohn

Drängende Fragen bestimmten auch die Podiumsdiskussion, u. a ging es darum, wie mittelständische Unternehmen die schwache Nachfrage am Heimatmarkt kompensieren können. Kopfschmerzen bereitet vielen auch die Anhebung des Mindestlohns beziehungsweise der Abstand zum Tariflohn.

Zu erwarten ist, dass andere Mitarbeiter ebenfalls Erhöhungen fordern – das würde die angespannte Lage für Unternehmen weiter verschärfen.

Ulrich Flatken unterstreicht:
„Viel wichtiger wäre eine Senkung der Abgaben, damit beim Mitarbeiter mehr Netto vom Brutto bleibt.“

Gedankenfutter zur Zukunftsfähigkeit

Referent Jakob Ledermann, Senior Consultant bei Philoneos, motivierte seine Zuhörer mit dem Impulsvortrag „Gedankenfutter zur Zukunftsfähigkeit“, das eigene Geschäftsmodell kritisch zu hinterfragen:
„Welche Faktoren könnten uns in den nächsten fünf Jahren gefährden? Wie würden wir selbst unser Geschäftsmodell zerstören, wenn wir unser eigener disruptiver Wettbewerber wären?"

Großen Zuspruch fand auch der Impulsvortrag „Entwicklungstendenzen im Automobilbau“ von Matthias Kratzsch. Er ist seit 2024 CEO der Hirschvogel Holding und war zuvor lange in der Automobilentwicklung aktiv. Viele Blechumformer sind Automotive-Zulieferer – entsprechend groß ist ihr Interesse an den Trends der Kundenseite.

(Quelle: Industrieverband Blechumformung e. V. (IBU))

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