Fachbeitrag Panorama
Eisenwerk Kraft bei Stettin, erbaut 1896/97. Zeichnung von Otto Schmeling, Stettin 1898. - Quelle: Stahlinstitut VDEh, Archiv und Bibliothek, Düsseldorf
06.03.2020

Der lange Weg zum Küstenhüttenwerk (2)

Bei dieser Veröffentlichung handelt es sich um eine Artikelvorschau aus unserer Fachzeitschrift STAHL + TECHNIK. Den vollständigen Artikel können Sie hier im E-Paper lesen. Im aktuellen Heft sowie im Archiv finden Sie viele weitere interessante Berichte. Schauen Sie doch dort mal vorbei.
Stahl + Technik (Artikelvorschau)

Standorte von Hochofenwerken

Teil 2 des Beitrags von Prof. Manfred Rasch über die Entwicklung von Küstenhüttenwerken, siehe hierzu auch Teil 1 in: STAHL + TECHNIK 2 (2020) Nr. 1-2, S. 97.

Der vollständige Artikel ist erschienen in STAHL+TECHNIK 2 (2020) Nr. 3, S. 87 f.

Die ersten, die ein Hochofenwerk nicht in der unmittelbaren Nähe der betriebsnotwendigen Rohstoffe Kohle und Eisenerz errichteten, sondern kostengünstig am Wasser und in der Nähe potenzieller Kunden, waren die US-Amerikaner. In Sparrow Point nahe Baltimore errichtete die 1867 in Steelton am Susquehanna River gegründete Pennsylvania Steel Company ab 1887 ein Hüttenwerk, dessen erster Hochofen 1889 angeblasen wurde. Das Werk bezog seine Erze aus Kuba und die Kokskohle aus Pennsylvania/Appalachen. In unmittelbarer Werksnähe baute die Maryland Steel Company ab 1891 eine Schiffswerft. Mitte der 1890er-Jahre erreichte die Idee des Küstenhüttenwerks Europa. 1895 wurde die spätere Eisenwerk Kraft AG zum Bau eines Küstenhüttenwerks bei Stettin gegründet. Im gleichen Jahr wurde im zaristischen Russland, in Taganrog ein Küstenhüttenwerk gebaut, das jedoch wie das 1899 in Kertsch errichtete Hüttenwerk auf lokalen Eisenerzvorkommen fußte. Das 1896 in Newcastle, Australien, entstandene Küstenhüttenwerk hingegen stützte sich auf die im Hinterland befindlichen Kohlenbergwerke. Newcastle war Exporthafen für die über den Fluss Hunter antransportierte Kohle. Klassische Küstenhüttenwerke waren hingegen die Eisenwerk Kraft AG und das Hochofenwerk Servola der Krainischen Industriegesellschaft, Laibach (Ljubljana). Letzteres wurde 1897 in Servola bei Triest gegründet und diente u.a. zur Versorgung der österreichisch-ungarischen Kriegsmarine im Hafen von Triest. 1906 entstand mit der Alba Automobilwerke AG ein weiterer lokaler Nachfrager. Seine Erze bezog das Werk Servola über den Seeweg aus Nordafrika, während es seine (Fertig-)Produkte via Eisenbahn in die Wirtschaftszentren der Habsburger Monarchie transportieren konnte. Auch der Standort der Eisenwerk Kraft AG an der Mündung der Oder war das Ergebnis von Standortüberlegungen.

Autor: Prof. Dr. Manfred Rasch, Bochum

Gesamten Beitrag lesen  Abo abschließen

Schlagworte

Geschichte der EisenhüttentechnikHochofen

Verwandte Artikel

(v.l.n.r.) Sandrina Sieverdingbeck, Geschäftsführerin DEUMU (Deutsche Erz- und Metall-Union GmbH); Holger Kreetz, Uniper SE COO; Gunnar Groebler, Salzgitter AG CEO; Christian Stuckmann, Uniper SE VP Business Development Hydrogen
23.04.2024

Salzgitter AG und Uniper kooperieren bei grünem Wasserstoff

Die Salzgitter AG und die Uniper SE haben einen Vorvertrag über die Lieferung und Abnahme von grünem Wasserstoff unterzeichnet. Dieser soll in der von Uniper geplanten Gr...

CO2 Dekarbonisierung Deutschland Direktreduktion Elektrolyse Emissionen Energie Erdgas EU Hochofen Inbetriebnahme Industrie ING KI Klima Klimaziel Klimaziele Kooperation Lieferung Offshore Partnerschaft Produktion Produktionsprozess Reduktionsmittel Stahl Stahlindustrie Stahlproduktion Strategie Transformation Uniper Unternehmen Vereinbarung Wasserstoff Wilhelmshaven Windpark
Mehr erfahren
22.04.2024

GMH begrüßt Einführung des Low Emission Steel Standard

Die einheitliche Klassifizierung der Klimawirkung des in verschiedenen Verfahren produzierten Stahls in Deutschland ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu grünen Leitmä...

BMW Bund CO2 CO2-Emissionen Dekarbonisierung Deutschland Emissionen EU Gesellschaft Hochofen Industrie ING KI Klima Klimaschutz Klimaziel Klimaziele Messe Messung Politik Produktion Schrott Stahl Stahlherstellung Stahlproduktion Strategie Transformation Transformationsprozess Unternehmen USA Wasserstoff Wasserstoffbasiert Wirtschaft Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Vertreter der Stahlbranche und Politik bei der Einführung von LESS
22.04.2024

WV Stahl und BMWK führen Low Emission Steel Standards ein

Die Wirtschaftsvereinigung Stahl und das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) haben mit der Einführung des Low Emission Steel Standards (LESS) einen Gr...

BMW Bund CO2 Dekarbonisierung Deutschland Energie Entwicklung Ergebnis EU Finanzierung Hochofen Industrie ING Investition KI Klima Klimaschutz Klimaziel Klimaziele Ministerium für Wirtschaft Politik Produktion Schrott Stahl Stahlindustrie Stahlproduktion Transformation Unternehmen USA Wasserstoff Wasserstoffbasiert Wirtschaft Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Die einzelnen Monopiles, die Steelwind Nordenham für den Offshore-Windpark liefert, haben eine Länge von je 70 Metern, einen Durchmesser von 9,2 m und ein Gewicht von bis zu 1.300 t
12.04.2024

EnBW liefert Strom aus Offshore-Windpark an SHS

Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) und die SHS -Stahl Holding Saar GmbH & Co. KGaA (SHS) haben einen langfristigen 50Megawatt (MW)-Strombezugsvertrag (PPA) mit...

Blech Bleche CO2 Dillinger DSV Emissionen Energie Energiewende EU Grobblech Hochofen Industrie ING Lieferung Messe Offshore Saarstahl SHS Stahl Stahlherstellung Steelwind Nordenham Strategie Transformation Transformationsprozess Unternehmen USA Windpark Zusammenarbeit
Mehr erfahren
thyssenkrupp Steel auf der Tube 2024 in Düsseldorf: Ob Mangan-Bor-Stähle für Präzisionsstahlrohre für den automobilen Leichtbau oder warmgewalzte Stähle für langlebige und robuste Leitungsrohre für den Wasser-, Öl-, Gas- und Wasserstoff-Transport – das gesamte Gütenportfolio ist auch als bluemint® Steel erhältlich, dem CO2-reduzierten Stahl von thyssenkrupp Steel.
10.04.2024

thyssenkrupp Steel zeigt Stähle für die Rohrindustrie

Vom 15. bis 19. April begrüßt thyssenkrupp die Besucherinnen und Besucher in Halle 3, Stand 3C28. Die Geschäftsbereiche Materials Services und Steel präsentieren ihre inn...

Antrieb Automobil CO2 Direktreduktion Duisburg Emissionen Essen EU Flachstahl Hochofen IBU Inbetriebnahme Industrie ING Klima Klimaschutz Konstruktion Leichtbau Lieferung Messe Messung Produktion Produktionsprozess Profile Rohre Schrott Schwefel Service Stahl Stahlrohre Transformation Transport Tube Wasserstoff
Mehr erfahren