Unternehmen Trendthema
Installation einer Elektrolyseanlage zur Produktion von grünem Wasserstoff - Foto: thyssenkrupp
09.06.2020

thyssenkrupp: Produktion von grünem Wasserstoff im industriellen Maßstab

Grüner Wasserstoff eröffnet den Weg zur Klimaneutralität

Grüner Wasserstoff gewinnt als Energieträger und CO2-freier Rohstoff für die chemische Industrie weltweit an Bedeutung. Entsprechend steigt auch die Nachfrage nach industriellen Elektrolyseanlagen, die eine wirtschaftliche Produktion ermöglichen. thyssenkrupp hat seine Fertigungskapazitäten für Elektrolyseanlagen zur Produktion von grünem Wasserstoff nun erheblich ausgebaut: Ab sofort kann das Unternehmen jährlich Elektrolyse-Zellen mit einer Gesamtleistung von bis zu 1 GW fertigen, gemeinsam mit seinem strategischen Zulieferer und Joint-Venture-Partner De Nora. Zukünftig sollen die Kapazitäten kontinuierlich erweitert werden.

Grüner Wasserstoff, erzeugt aus erneuerbarem Strom mittels Elektrolyse, ist für eine erfolgreiche Energiewende und das Erreichen der internationalen Klimaziele unverzichtbar. Wasserstoff dient dabei nicht nur als sauberer Energieträger und Treibstoff, sondern auch als CO2-neutraler Rohstoff für die Produktion grüner Chemikalien. Als Spezialist für die Planung und den Bau von chemischen Anlagen kann thyssenkrupp schon heute komplette Wertschöpfungsketten realisieren, beginnend bei der großtechnischen Produktion des Wasserstoffs bis zur anschließenden Herstellung von nachhaltigen Basischemikalien wie Ammoniak oder Methanol. So wird es möglich, in entsprechenden Industrieprozessen auf fossile Rohstoffe zu verzichten und CO2-Emissionen direkt an der Quelle zu senken.

„Insbesondere den energie- und ressourcenintensiven Industriezweigen, wie der Kraftstoff-, Chemie- oder Stahlproduktion, eröffnet erst grüner Wasserstoff den Weg zur Klimaneutralität. Dafür braucht es Wasserelektrolyse im Gigawatt-Maßstab. Wir können schon jetzt die entsprechenden Technologien und Anlagen liefern und werden mit zunehmender Anzahl von Wasserstoff-Projekten unsere Produktionskapazitäten weiter ausbauen“, so Christoph Noeres, Leiter des Bereichs Energy Storage and Hydrogen. „Klar ist aber auch: Ohne veränderte regulatorische Rahmenbedingungen und faire Marktchancen für grünen Wasserstoff geht es nicht. Neben dem weiteren Ausbau Erneuerbarer Energien stehen dabei insbesondere die Anpassung des Abgaben- und Umlagesystems sowie die Anrechnung der CO2-mindernden Wirkung von grünem Wasserstoff in den Zielmärkten im Vordergrund.“

Modulares Anlagenkonzept für hohe Flexibilität und einfache Installation

Um den Bau neuer Wasserstoff-Anlagen so einfach, kosteneffizient und flexibel wie möglich zu gestalten, bietet thyssenkrupp seine Elektrolyseure in vorgefertigten Standardmodulen an. Ein Modul produziert bis zu 4.000 m³/h Wasserstoff. Die Module lassen sich einfach transportieren, installieren und zu verschiedenen Anlagengrößen bis zu mehreren 100 MW bzw. GW zusammenschalten. Aufgrund ihrer hohen Reaktionsschnelligkeit können die Anlagen flexibel betrieben werden; zur Produktion von grünem Wasserstoff für industrielle Power-to-X-Anwendungen ebenso wie zur Netzstabilisierung.

Das patentierte Design der Elektrolysezellen, die mit von De Nora entwickelten anodischen und kathodischen Beschichtungen ausgestattet sind, ermöglicht hohe System-Wirkungsgrade von bis zu 80 %. Es basiert auf bewährten und weltweit führenden Elektrolysetechnologien von thyssenkrupp. Mehr als 600 Projekte und elektrochemische Anlagen mit einer Gesamtleistung von über 10 GW hat das Unternehmen weltweit bereits erfolgreich realisiert.

thyssenkrupp Industrial Solutions

Schlagworte

CO2grüner StahlKlimaschutzWasserstoff

Verwandte Artikel

WSM-Branchen liefern Produkte für die Transformation: „Studierende der MINT-Fächer werden in ihrem Arbeitsleben Lösungen für die Klimawende entwickeln“, so Christian Vietmeyer, Hauptgeschäftsführer des WSM
25.07.2024

Die klimaneutrale Zukunft mitgestalten

Die klimaneutrale Zukunft mitgestalten – für die Gen Z ein wichtiges Thema. Wer technische Fächer studiert, hat beste Chancen, bei der Transformation dabei zu sein.

Anlagen Deutschland EU Industrie ING Klima Leichtbau Maschinenbau Metallverarbeitung Politik Stahl Studie Technik Transformation TU Bergakademie Freiberg Umformtechnik Unternehmen Wasserstoff Wettbewerb Wirtschaft Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e.V. WSM Zahlen
Mehr erfahren
Werner Diwald, Vorstandsvorsitzender des DWV
24.07.2024

DWV zur Importstrategie: Deutsche Energieversorgung durch Importe aus Europa sichern

Der DWV begrüßt, dass die Bundesregierung mit der Importstrategie die Signale für den Hochlauf der europäischen Wasserstoffwirtschaft auf Grün stellt. Der zunehmende Foku...

Bund CO2 Deutschland DSV Elektrolyse Energie Erdgas EU Handel IBU Industrie ING Investition Klima Klimaziel Klimaziele Kooperation Partnerschaft Produktion Stahl Stahlwerk Strategie Studie Transport USA Wasserstoff Wettbewerb Wirtschaft WV
Mehr erfahren
Kerstin Maria Rippel, LL.M. Hauptgeschäftsführerin, Wirtschaftsvereinigung Stahl
24.07.2024

Statement Hauptgeschäftsfüherin Kerstin Maria Rippel zur Wasserstoff-Importstrategie

Bund EU Finanzierung Industrie ING Klima Produktion Stahl Stahlindustrie Stahlproduktion Strategie Wasserstoff Wirtschaft
Mehr erfahren
Bau der Gasreinigungsanlage von Primetals Technologies - ein 1000-Tonnen-Kran hebt das letzte Stück der herabgehenden Leitung in Position.
18.07.2024

ArcelorMittal Polen unterschreibt Abnahmezertifikat

2021 hat ArcelorMittal Polen Primetals Technologies einen Auftrag zur Lieferung einer Gasreinigungsanlage für den Hochofen Nr. 2 in Dąbrowa Górnicza, Polen, erteilt. Nun...

Automobil Bauindustrie Bergbau CO2 Emissionen Endabnahme Energie Energieeffizienz EU Gasreinigung Hochofen Hochofenanlage IMU Industrie ING Kran Lieferung Polen Primetals Produktion Profile Recycling Schienen Stahl Stahlerzeugung Transport Umwelt Zertifikat
Mehr erfahren
(v.l.) Christoph J. Brandenburg, Fernando Pedicillo und Fabio Graw unterzeichnen die Vereinbarung zwischen Craemer und Arvedi für die Lieferung von nachhaltigem Stahl aus Italien.
17.07.2024

Craemer kooperiert mit Acciaieria Arvedi

Die Craemer Gruppe und der Stahlhersteller Acciaieria Arvedi haben kürzlich eine Kooperation unterzeichnet. Bei Craemer werden nun Stahlkomponenten mit zertifiziertem koh...

Arvedi Automobil Automotive Brandenburg CO2 Coils Dekarbonisierung Deutschland Edelstahl Emissionen Energie Entwicklung EU Forschung Gesellschaft Industrie ING Italien Kaltband Klima Kooperation Lieferung Metallumformung Metallverarbeitung Nachhaltigkeit Produktion Rohre Schrott Stahl Stahlcoil Stahlproduktion Stahlunternehmen Strategie Umformung Umwelt Umweltschutz Unternehmen USA Vereinbarung Walzwerk Zusammenarbeit
Mehr erfahren