Unternehmen News
Bundesumweltministerin Svenja Schulze - Photo: BMU/photothek/Thomas Trutschel
07.12.2020

Weiterer Meilenstein in Richtung CO2-armer Stahlherstellung

Bundesministerin Svenja Schulze übergibt Förderbescheid

Bundesumweltministerin Svenja Schulze überreichte heute der Salzgitter AG den Förderbescheid für den Bau der ersten flexibel mit Wasserstoff und Erdgas zu betreibenden Eisenerz-Direktreduktionsanlage (DRI-Anlage). Auch der Niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil und Frank Klingebiel, Oberbürgermeister der Stadt Salzgitter, haben an diesem wichtigen Ereignis teilgenommen.

Prof. Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann, Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG: „Der Salzgitter-Konzern festigt mit dem Bau der ersten flexibel mit Erdgas und Wasserstoff betriebenen DRI-Anlage seine Rolle als Vorreiter in puncto Dekarbonisierung der Stahlindustrie. Aus dem Betrieb dieser kleineren Installation werden wir die erforderlichen Kenntnisse erlangen, um in wenigen Jahren auf Anlagen im großindustriellen Maßstab produzieren zu können. Unsere Branche kann eine herausragende Rolle beim Erreichen der gesetzten Klimaziele spielen, wenn die Politik jetzt zügig die erforderlichen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen für den Transformationsprozess implementiert. Unser Technologiekonzept SALCOS (Salzgitter Low CO2-Steelmaking) ist in diesem Zusammenhang das beste Angebot sämtlicher Branchen und Sektoren in Bezug auf das Verhältnis von Investitionen und spezifischem Stromverbrauch zur damit erzielbaren CO2-Einsparung.“

Mit SALCOS hat der Salzgitter-Konzern gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und Forschung die Grundlagen für eine nahezu CO2-freie Stahlproduktion geschaffen. Zentrale Elemente sind aus regenerativen Quellen erzeugter Strom, der für die Produktion grünen Wasserstoffs mittels Elektrolyse eingesetzt wird. Dieser ersetzt in Direktreduktionsanlagen den Kohlenstoff, der derzeit im konventionellen Hochofenprozess verwendet wird, um aus Erzen Eisen zu gewinnen. Der Salzgitter-Konzern hat bereits mehrere Windkraftanlagen und Wasserstoffelektrolyseure installiert.

Die neue Direktreduktionsanlage im Demonstrator-Maßstab stellt den nächsten Schritt zur Realisierung von SALCOS dar. Bis 2050 soll die komplette Transformation der konventionellen hin zu einer wasserstoffbasierten Stahlerzeugung bei der Salzgitter AG in mehreren Stufen umgesetzt werden. Damit kann die Entstehung von CO2 in Stahlproduktion um bis zu 95 % reduziert werden.

Die Auftragsvergabe für den Bau der DRI-Anlage wird zeitnah erfolgen; Wasserstoff-Produktionsbeginn soll im ersten Halbjahr 2022 sein. Zunächst wird das direkt reduzierte Eisen im Hochofenprozess zur Einsparung von Einblaskohle und im Elektrolichtbogenofen des Werkes Peine eingesetzt.

Bereits im November 2020 ist die Erzeugung grünen Flachstahls mit weniger als 25 % des CO2-Fußabdrucks von Produkten aus konventioneller Produktion im Verbund der Werke Peine und Salzgitter aufgenommen worden.

(Quelle: Salzgitter AG)

Schlagworte

Eisenerz-DirektreduktionsanlageFörderbescheidNiedersachsenSalzgitter AGWasserstoff

Verwandte Artikel

Im Herzen der Bandgalvanik: Ein Stahlband durchläuft eine Verzinkungszelle
04.12.2025

Salzgitter AG und Umicore kooperieren

Salzgitter AG und Umicore‘s Business Unit MDS (Metal Deposition Solutions) haben gemeinsam einen Prozess etabliert, der die Rückgewinnung des seltenen Edelmetalls Iridium...

Automobil Bandverzinkung Elektrolyse Elektrolyseur Entwicklung EU Flachstahl Forschung ING KI Kooperation Kreislaufwirtschaft Recycling Salzgitter Flachstahl Salzgitter Flachstahl GmbH Stahl Technik Transformation Transformationsprozess Wasserstoff Wirtschaft Zink
Mehr erfahren
02.12.2025

Ministerpräsidenten wenden sich an EU-Kommission

Ziel ist es, den Einsatz von emissionsarmem Stahl in der Automobilproduktion zu stärken und eine regulatorische Kopplung beider Sektoren zu verankern. Die WV Stahl begrüß...

Automobil Bund Bundesländer Deutschland Einsparung EU EU-Kommission Industrie Investition Klima Klimaschutz Niedersachsen Produktion Saarland Sachsen Stahl Stahlindustrie Strategie Wettbewerb Wirtschaft WV Stahl
Mehr erfahren
28.11.2025

Salzgitter-Konzern erhält erweiterte Werkstoffzulassung

Der Salzgitter-Konzern hat mit seiner Tochtergesellschaft, der Ilsenburger Grobblech GmbH, jetzt eine erweiterte Zulassung für die Stahlgüte SECURE 500® erhalten.

Blech Entwicklung EU Gesellschaft Grobblech Ilsenburger Grobblech GmbH ING Salzgitter AG Stahl USA Vertrieb Werkstoff
Mehr erfahren
Ubaid Manzoor beim Einstellen des Wasserstoffpartialdrucks im Lichtbogenofen, um Kupfer, Nickel und Kobalt aus Tiefsee-Erzen zu gewinnen
27.11.2025

Klimafreundliche Metalle aus Tiefsee-Erzen

Der Bedarf an Metallen wird in den kommenden Jahren deutlich steigen, vor allem weil der klimafreundliche Umbau der Wirtschaft nur durch die Elektrifizierung von Industri...

ABB Bergbau CO2 Elektrifizierung Energie Entwicklung Essen EU Industrie ING KI Lichtbogenofen Max-Planck-Institut Produktion Schlacke Schmelze Schmelzen Technik Umwelt Unternehmen Wasserstoff Wirtschaft
Mehr erfahren
Gunnar Groebler, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl
24.11.2025

2. Mittelständischer Stahlgipfel: WV Stahl legt Maßnahmenpaket vor

Beim Spitzengespräch am 21. November 2025 mit mittelständischen Mitgliedsunternehmen der WV Stahl hat die Branche vor akuten Wettbewerbsnachteilen gewarnt und schnell wir...

Berlin Bund CO2 Dekarbonisierung Deutschland Elektrostahlwerk Energie EU EU-Kommission Handel HZ IG Metall Industrie ING Investition Klima Klimaziel Klimaziele Kreislaufwirtschaft Nachhaltigkeit Niedersachsen Politik Produktion Rohstahlproduktion Sachsen Schrott Stahl Stahlindustrie Stahlproduktion Stahlwerk Strategie Unternehmen USA Wettbewerb Wirtschaft WV Stahl
Mehr erfahren