Unternehmen News
Andreas Janisch - Photo: Jactio.com
08.03.2021

Hohe Stahlpreise belasten metallverarbeitende Betriebe in der Corona Pandemie zusätzlich

Aufgrund volatiler Stahlpreise und unterschiedlicher Bezugsquellen bei metallverarbeitenden Betrieben lohnt sich aktuell ein genauer Kostenvergleich im Einkauf.  

Viele Lohnfertiger hatten einen holprigen Start ins Wirtschaftsjahr: Das Auftragsvolumen ist durch die weltweite Corona-Pandemie beachtlich geschrumpft und stellt viele Betriebe vor große wirtschaftliche Herausforderungen. Zusätzlich stiegen in den letzten Monaten die Stahlpreise kontinuierlich an, was zu geringeren Margen führt. Die Bezugspreise der Rohmaterialien stiegen seit September 2020 von unter 600,- Euro auf mittlerweile über 800,- Euro pro Tonne Stahl (Stand 02/2021). Dies zwingt nun viele Lieferanten dazu, die Preise auch bei Bestandskunden zu erhöhen. Diese Nachverhandlungen stoßen bei den Auftraggebern im Stahlbau oft auf Unverständnis.

Vor allem zwei Gründe sorgen derzeit für die teils dramatischen Erhöhungen der Stahlpreise

1.     Der Corona-bedingte Wirtschaftseinbruch lässt Kapazitäten nur vorsichtig wachsen: Durch die weltweite Corona-Pandemie sind die Lieferketten empfindlich gestört. Das beginnt bei der Produktion, wo beispielsweise viele Hochöfen heruntergefahren wurden, und endet bei den Distributoren, die Bestellmengen und Lagerbestände anpassen mussten. Da die Wirtschaftslage im Moment sehr schwer vorherzusehen ist, werden die Kapazitäten nur vorsichtig wieder hochgefahren und die Lager erst langsam wieder gefüllt.

2.     Konjunkturanstieg in China führt zu globaler Verknappung: In China ist die Konjunktur überraschend schnell wieder angesprungen, was zu einer hohen lokalen Nachfrage nach Stahlerzeugnissen führt. Wurde davor der globale Markt von China noch mit billigem Stahl überschwemmt, sorgt China jetzt als Importeur für eine weitere Verknappung am Weltmarkt. Wann werden die Stahlpreise wieder sinken?

Langfristig ist anzunehmen, dass die Stahlpreise sich wieder auf niedrigem Niveau einpendeln, da bei voller Ausnutzung der Kapazitäten weiterhin ein Überangebot an Stahlerzeugnissen besteht. An der Rohstoffbörse LME werden die Futures für die nächsten Monate noch auf hohem Niveau gehandelt. Erst die 12-15 Monate Futures kommen wieder annähernd an das Preisniveau von vor der Pandemie heran. Das bedeutet, dass der Markt mittelfristig mit sinkenden Preisen rechnet.

Angebote vergleichen lohnt sich für Einkäufer mehr denn je.

„Die metallverarbeitenden Betriebe befinden sich aktuell in einer schwierigen Situation: Rückläufige Umsätze nagen an ihrer Liquidität und die hohen Stahlpreise sorgen nun zusätzlich für geringere Margen und mühsame Nachverhandlungen mit den Kunden“, schildert Andreas Janisch, Gründer von Jactio.com, die aktuelle Marktlage.

Die Auftraggeber im Stahlbau bekommen zwar auch die steigenden Stahlpreise zu spüren, haben aber noch etwas mehr Handlungsspielraum. Unterschiedliche Einkaufspreise der Lieferanten sowie alte Lagerbestände können im Moment für große Preisunterschiede sorgen. Daher rät Janisch allen Einkäufern, bei aktuellen Projekten genau zu vergleichen: „Auf Jactio.com bieten wir ein breites Portfolio an Lieferanten, die sich unterschiedlicher Beschaffungsmärkte bedienen und so auch in der aktuell volatilen Lage attraktive Preise für Ihre Stahlbauprojekte realisieren können.“

(Quelle: Jactio.com)

Schlagworte

CoronaJactioMetallverarbeitungStahlpreise

Verwandte Artikel

Primetals Technologies wird ein 8-gerüstiges eDrive No-Twist Walzwerk bei Jeevaka Industries installieren.
11.07.2025

Jeevaka Industries bestellt neue Knüppel-Stranggießanlage

Der Stahlhersteller Jeevaka Industries Private Ltd. beauftragte Primetals Technologies mit der Installation einer 3-strängigen Knüppelstranggießanlage in seinem neuen Sta...

ABB Anlagen Antrieb Automatisierung Bauindustrie Betonstahl Draht Drahtwalzwerk EU Gesellschaft Getriebe HZ Inbetriebnahme Indien Industrie Innovation Investition Ltd Ltd. Messe Metallverarbeitung Partnerschaft Primetals Produktion Profile Rohre Schrott Stahl Stahlbau Stahlwerk Steuerung Stranggießanlage Technik Temperatur Transport Unternehmen USA Walzwerk Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Mitarbeiter von Klöckner & Co.
07.05.2025

Klöckner & Co zufrieden mit Start ins neue Jahr

Der Absatz konnte in Q1/25 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,7 % gesteigert werden. Er lag so bei 1,2 Mio. Tonnen (Q1/24: 1,1 Mio. Tonnen). Grund dafür ist u.a. die...

Anarbeitung Automobil Entwicklung Ergebnis Essen EU Gesellschaft Industrie ING Investition Kerkhoff Metallverarbeitung Nordamerika Presse Pressen Service Stahl Stahlpreise Strategie Unternehmen USA Verkauf Vorstand Wettbewerb Wirtschaft
Mehr erfahren
Mit nachhaltigen Produkten, wie den CO2-reduzierten Rohren der Marke CliMore® unterstützt Benteler seine Kunden dabei, ihre eigenen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
13.03.2025

Benteler Gruppe zieht positives Fazit für 2024

Die Benteler Gruppe erwirtschaftete trotz rückläufigem Stahlrohrmarkt im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von 8,2 Mrd. Euro (Vorjahr: 8,8 Mrd. Euro).

Automobil Automotive BENTELER Gruppe Corona Deutschland Emissionen Entwicklung Ergebnis EU Geschäftsjahr HZ Industrie ING Innovation Investition Nachhaltigkeit Nordamerika Partnerschaft Produktion Rohre Stahl Stahlrohre Strategie Transformation Tube Umzug Unternehmen USA Wirtschaft Zahlen
Mehr erfahren
12.03.2025

Klöckner & Co veröffentlicht operatives Ergebnis 2024

Klöckner & Co erzielte im Geschäftsjahr 2024 trotz des anspruchsvollen Umfelds ein operatives Ergebnis (EBITDA) vor Sondereffekten in Höhe von 136 Mio. €.

Aluminium Anarbeitung Auszeichnung Automatisierung Automobil Blech Bleche CO2 CO2-Emissionen Deutschland Digitalisierung Distribution Dividende Emissionen Energie Entwicklung Ergebnis EU Geschäftsjahr Getriebe Handel IBU Industrie ING Investition Kerkhoff KI Klima Klimaziel Klimaziele Klöckner Klöckner & Co Leichtbau Metallverarbeitung Nachhaltigkeit Nordamerika Produktion Service SIP Stahl Stahlhandel Stahlindustrie Stahlpreise Strategie Transformation Unternehmen USA Vertrieb Walzwerk Wirtschaft Zahlen
Mehr erfahren
Standort in Tornio, Finnland
13.02.2025

Outokumpu meldet historisch niedrige Edelstahl-Lieferungen

Die Lieferungen beliefen sich in Q4/2024 auf 422.000 Tonnen. Für den entsprechenden Zeitraum in 2023 lag der Wert noch bei 450.000 Tonnen. Für die Enwicklungen in Q1/2025...

2016 Aufsichtsrat Chrom Dekarbonisierung Deutschland Dividende Edelstahl Emissionen Energie Entwicklung Ergebnis EU Finnland Getriebe Handel HZ Industrie ING Instandhaltung Investition KI Koks Lieferung Marktbedingungen Nordamerika Politik Produktion Restrukturierung Schrott Stahl Stahlindustrie Stahlpreise Strategie Unternehmen USA Walz- Wettbewerb Zusammenarbeit
Mehr erfahren