Unternehmen
Der Salzgitter-Konzern verbuchte im ersten Quartal 2020 –31,4 Mio. € Verlust vor Steuern - Foto: Salzgitter AG
14.05.2020

Salzgitter erwartet 2020 dreistelligen Millionenverlust

Resultat des 1. Quartals von Corona-Krise noch weitgehend unbelastet

Der Salzgitter-Konzern verbuchte im ersten Quartal 2020 –31,4 Mio. € Verlust vor Steuern. Die ab Mitte März spürbaren wirtschaftlichen Beeinträchtigungen der Corona-Krise wirkten sich noch nicht signifikant auf die geringfügig negativen Quartalsergebnisse der Stahl und Röhren produzierenden Geschäftsbereiche aus. Das Handelssegment wies ein ausgeglichenes Resultat, der Geschäftsbereich Technologie erneut einen Vorsteuergewinn aus. Der Beitrag der at equity einbezogenen Beteiligung an der Aurubis AG fiel wegen Bewertungseffekten aus Preisschwankungen von Edelmetallen negativ aus.

Vor allem aufgrund der im Jahresvergleich niedrigeren Stahlpreise in Verbindung mit rückläufigen Versandmengen sank der Außenumsatz des Salzgitter-Konzerns auf 2.108,3 Mio. € (Q1 2019: 2.293,8 Mio. €). In den –31,4 Mio. € Ergebnis vor Steuern (Q1 2019: 125,9 Mio. €) sind –18,7 Mio. € Beitrag der nach der Equity-Methode (IFRS-Bilanzierung) ausgewiesenen Beteiligung an der Aurubis AG enthalten (Q1 2019: 50,2 Mio. €). Aus –43,7 Mio. € Nachsteuerverlust (Q1 2019: +96,7 Mio. €) errechnen sich –0,83 Ergebnis je Aktie (Q1 2019: 1,76 €) sowie –2,4 % Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE; Q1 2019: 14,1%). Die Nettofinanzposition (– 415 Mio. €; 31.12.2019: – 140 Mio. €) verringerte sich vor allem aufgrund der Zahlung des Bußgeldes an das Bundeskartellamt. Die Eigenkapitalquote beträgt solide 35,3 % (Q1 2019: 36,9 %).

Ausblick

Die Stabilisierungstendenzen auf dem europäischen Stahlmarkt fanden mit den Wirtschaftseinschränkungen aufgrund der Covid-19-Pandemie ein jähes Ende, vielen Branchen droht eine Rezession ungewissen Ausmaßes. Die Geschäftsentwicklung des Salzgitter-Konzerns lässt sich in diesem unsicheren Umfeld derzeit nicht in der gewohnten Weise prognostizieren. Die Bandbreite denkbarer Szenarien gestattet keine exakten Quantifizierungen, ohne sich in den Bereich der Spekulation zu begeben.

Vor diesem Hintergrund rechnet der Salzgitter-Konzern für das Geschäftsjahr 2020 mit:

  • einem merklich reduzierten Umsatz,
  • einem negativen Vorsteuerergebnis in beträchtlicher, sehr wahrscheinlich dreistelliger Millionen-Euro-Größenordnung sowie
  • einer sichtbar unter dem Vorjahreswert liegenden Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE).

Salzgitter AG

Schlagworte

CoronaWirtschaft

Verwandte Artikel

Die Werke von thyssenkrupp Electrical Steel in Gelsenkirchen und Isbergues stellen kornorientiertes Elektroband her – ein unverzichtbares Schlüsselmaterial unter anderem für Transformatoren in Umspannwerken und Windkraftanlagen. Aufgrund massiv gestiegener niedrigpreisiger Importe, insbesondere aus Asien, werden beide Standorte ab Mitte Dezember bis Jahresende vollständig geschlossen.
11.12.2025

thyssenkrupp Electrical Steel: Temporäre Betriebsstillstände in Deutschland und Frankreich

thyssenkrupp Electrical Steel (tkES) wird seine Produktion im laufenden Geschäftsjahr reduzieren und teilweise stilllegen.

Anlagen Deutschland Elektroband Energie Energiewende Energiewirtschaft Entwicklung Essen EU Frankreich Geschäftsjahr Handel ING KI Messe Produktion Stahl Studie Thyssenkrupp Steel Europe Transport Unternehmen Werkstoff Wettbewerb Wirtschaft
Mehr erfahren
(v.l.n.r im Bild): Helena Svensson, Prof. Dr.-Ing. Katja Windt, Dr. Mirko Lehmann
10.12.2025

Veränderungen im Endress + Hauser Executive Board

Generationswechsel im Top-Management der Firmengruppe führt zu neuen Verantwortlichkeiten

Anlagen Anlagenbau Automatisierung Bremen BSW Digitalisierung Entwicklung EU Industrie ING Innovation Karriere Lieferketten Logistik Maschinenbau Messtechnik Optimierung Patent Produktion Schweiz SMS SMS group Technik Unternehmen Verwaltungsrat Weiterbildung Wirtschaft
Mehr erfahren
Christian Vietmeyer, Hauptgeschäftsführer WSM
10.12.2025

Produktionsindex der Stahl- und Metallverarbeitung sinkt auch im Oktober 2025

Der Produktionsindex der Stahl- und Metallverarbeitung ist, im Gegensatz zu anderen Branchen, weiter gesunken: Das Rückgrat der Industrie hat von September auf Oktober 20...

Deutschland Energie EU HZ Industrie ING Metallverarbeitung Politik Stahl Weihnachten Wettbewerb Wirtschaft WSM
Mehr erfahren
(von links nach rechts): Björn van Deest und Maximilian Sülzle nahmen die Ehrung als Finalist in der Kategorie Materialgroßhandel beim 18. Deutschen Nachhaltigkeitspreis (DNP) in Düsseldorf stellvertretend für die SÜLZLE Gruppe entgegen.
09.12.2025

Deutscher Nachhaltigkeitspreis 2026: Ehrung für Sülzle Gruppe

Die Sülzle Gruppe wurde beim 18. Deutschen Nachhaltigkeitspreis (DNP) in Düsseldorf als Finalist in der Kategorie Materialgroßhandel geehrt.

Anlagen Anlagenbau Auszeichnung Betonstahl Deutschland Düsseldorf Energie Entwicklung EU Gesellschaft Handel ING Innovation Klima Klimaschutz Nachhaltigkeit Soziales Engagement Stahl Strategie Sülzle Gruppe Technik Transformation Umwelt Unternehmen Wirtschaft
Mehr erfahren
Auf rund 1.250 °C erhitzt werden die Brammen auf der 700 Meter langen Warmbreitbandstraße des Warmbandwerks 2 in mehreren Walzstufen zu nur 1,5 Millimetern dicken und bis zu 1,7 Kilometern langen Stahlbändern verarbeitet.
05.12.2025

Warmbandwerk 2 erreicht 250-Millionen-Tonnen-Marke

Das Warmbandwerk 2 von thyssenkrupp Steel in Duisburg-Beeckerwerth hat einen historischen Meilenstein erreicht: Seit der Inbetriebnahme 1964 wurden dort 250 Millionen Ton...

Anlagen Automobil Blech Bleche Bramme CO2 Coils Duisburg Energie EU Hubbalkenofen Inbetriebnahme Industrie ING KI KME Produktion Produktionsprozess Stahl Stahlblech Temperatur Thyssen thyssenkrupp Thyssenkrupp Steel Europe Thyssenkrupp Steel Europe AG Transport Warmbandstahl Wasserstoff Wirtschaft
Mehr erfahren