Regelwerke
Additive Fertigungsverfahren bringen neue rechtliche Fragestellungen auf - Foto: VDI / shutterstock_magfromrussia_396278188
09.01.2020

VDI: Rechtliche Aspekte der additiven Fertigung

Additive Fertigungsverfahren bringen nicht nur ungeahnte technische Möglichkeiten mit sich, sondern auch neue rechtliche Fragen. Dabei haben die verschiedenen Schritte in der Fertigung unterschiedliche juristische Aspekte und Fallstricke. Die neue Richtlinie VDI 3405 Blatt 5.1 nimmt sich der Thematik entlang der Prozesskette an und beschreibt die für jede Stufe typischerweise auftretenden rechtlichen Verantwortungen und Fragestellungen.

Zur Klärung der Grundlagen finden sich in VDI 3405 Blatt 5.1 auch eine erläuternde Beschreibung der Prozesskette und der Dateiformate und Dateitypen, die den einzelnen Schritten zugeordnet sind. Diese allgemeinen Basisinformationen und das zugleich enthaltene Detailwissen erleichtern auch die Zusammenarbeit von Juristen und Technikern, die beide zu den Zielgruppen der Richtlinie gehören. Juristen erhalten mit der Richtlinie das nötige Know-how zur juristischen Bewertung der technischen Aspekte. Techniker und Planer, Konstrukteure und Dienstleister werden in die Lage versetzt, die rechtliche Tragweite der einzelnen Produktionsschritte zu überblicken und zudem rechtskonforme Verträge zu gestalten.

Anwendungsbereich der VDI 3405 Blatt 5.1 sind die rechtlichen Implikationen in der additiven Fertigungstechnik. Die Richtlinie beinhaltet grundlegende Informationen zum Ablauf von Prozessketten. Sie beschreibt auch das Qualitätsmanagement in der additiven Fertigung. Weitere Teile sind Verträge und Haftung im Zusammenhang mit der additiven Fertigungstechnik. Die Richtlinie behandelt außerdem Fragen des Datenschutzes und des Eigentums an Daten. Ebenfalls wird auf die veränderte Gesetzeslage zum „Reverse Engineering“ eingegangen. Damit zusammenhängend stellt die Richtlinie auch die Rechtspflicht zur Implementierung von technischen Schutzmaßnahmen im Einzelnen vor. Auch die Dokumentation von Prozessen und Prozessschritten in der additiven Fertigung wird näher erläutert.

Herausgeber der Richtlinie VDI 3405 Blatt 5.1 „Additive Fertigungsverfahren – Rechtliche Aspekte der Prozesskette“ ist die VDI-Gesellschaft Produktion und Logistik (GPL). Die Richtlinie ist im Januar 2020 als Entwurf erschienen und kann zum Preis von 91,50 € beim Beuth Verlag bestellt werden. Die Möglichkeit zur Mitgestaltung der Richtlinie durch Stellungnahmen bestehen durch Nutzung des elektronischen Einspruchsportals des VDI oder durch schriftliche Mitteilung an die herausgebende Gesellschaft (gpl@vdi.de). Die Einspruchsfrist endet am 30. Juni 2020. Fachlicher Ansprechpartner im VDI ist Dr.-Ing. Erik Marquardt, VDI-Gesellschaft Produktion und Logistik (GPL), Tel.: +49 211 6214-373, E-Mail: marquardt@vdi.de.

VDI

Schlagworte

Additive FertigungProduktionsprozessRegelwerk

Verwandte Artikel

Abkippen von Eisenhüttenschlacke
28.11.2025

EUROSLAG-Zahlen 2024 für Produktion und Verwendung von Eisenhüttenschlacken

40 Millionen Tonnen Naturgestein und 11,4 Millionen Tonnen CO2 ersetzt.

Baustoffe CO2 Eisenhüttenschlacke FEhS Institut für Baustoff Forschung e.V. Forschung Hochofen Industrie Klima Klimaschutz Kreislaufwirtschaft Produktion Regelwerk Rohstoffe Schlacke Stahl Stahlindustrie Stahlwerk Vorstand Wirtschaft Zahlen
Mehr erfahren
19.11.2025

Tata Steel Nederland übernimmt Vattenfall-Kraftwerke

Tata Steel Nederland (TSN) wird die Gaskraftwerke von Vattenfall in der Region IJmond erwerben. Eine endgültige Vereinbarung wurde am 14. November 2025 von beiden Unterne...

EU IJmuiden ING Niederlande Produktion Produktionsprozess Stahl Stahlherstellung Stahlproduktion Stahlwerk Tata Steel Umwelt Unternehmen Vattenfall Vereinbarung
Mehr erfahren
30.10.2025

Anmeldung zur GIFA, METEC, THERMPROCESS und NEWCAST 2027 jetzt geöffnet

Vier Weltleitmessen, ein gemeinsames Ziel: die Zukunft der globalen Metall- und Gießereiindustrie gestalten. Vom 21. bis 25. Juni 2027 bringt „The Bright World of Metals”...

Additive Fertigung Aluminium Anlagen Anlagenbau Automatisierung China Dekarbonisierung Digitalisierung Düsseldorf Elektrifizierung Energie Essen EU HZ Indien Industrie ING Innovation Investition KI Kooperation Kreislaufwirtschaft Leichtbau Messe Metallurgie Nachhaltigkeit Nachwuchs Produktion Recycling Shanghai Stahl Technik Thermprocess Transformation Unternehmen USA Veranstaltung Wasserstoff Werkstoff Werkstoffe Wettbewerb Wirtschaft
Mehr erfahren
Stefan Henkelmann nahm am 21. Oktober den ALC ESG-Award entgegen. Der Preis zeichnet BENTELER als bestes Unternehmen in Salzburg für ESG-Leistungen und Nachhaltigkeitsaktivitäten aus
30.10.2025

Benteler für nachhaltiges Handeln ausgezeichnet

Die Benteler Gruppe erhält die Silber-Medaille von EcoVadis, dem weltweit größten Anbieter von Nachhaltigkeitsratings. Damit zählt das Unternehmen zu den besten 15 Prozen...

Auszeichnung Automotive Award BENTELER Gruppe CO2 DSV Elektrostahlwerk Emissionen Energie EU Gesellschaft Handel ING KI Klima Kreislaufwirtschaft Leichtbau Nachhaltigkeit Produktion Produktionsprozess Schrott Stahl Stahlwerk Strategie Tube Umwelt Unternehmen Vorstand Wirtschaft
Mehr erfahren
29.10.2025

Premiere auf der wire 2026

Die internationale Draht- und Kabelbranche kann sich 2026 auf ein weiteres Highlight freuen: erstmals präsentiert sich das neue wire & Cable FORUM in der Messehalle 13 de...

Automatisierung Digitalisierung Draht Düsseldorf Entwicklung Essen EU Industrie ING Innovation KI Konferenz Messe Nachhaltigkeit Partnerschaft Produktion Produktionsprozess Tube Unternehmen USA Werkstoff Werkstoffe Wire
Mehr erfahren