Statement
Photo: pixabay
28.08.2020

Vorrang für Sekundärbaustoffe bei öffentlichen Ausschreibungen

Dass beim Bauen die Förderung der Kreislaufwirtschaft und die Schonung natürlicher Ressourcen zukünftig im Vordergrund stehen müssen, ist weitgehend unstrittig. Das unterstreichen aktuell Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein, die den verstärkten Einsatz von Recycling-Baustoffen bei öffentlichen Bauvorhaben fordern.

Für das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e. V. ein richtiger Ansatz, dem jedoch eindeutige Definitionen folgen müssten. Die Experten für Eisenhüttenschlacken vermissen bei der Ausgestaltung der geplanten Verordnungen und Gesetze die ausdrückliche Einbeziehung aller Sekundärbaustoffe, also auch der industriellen Gesteinskörnungen. Zum anderen sei die angestrebte Bevorzugung als Verpflichtung für öffentlichen Auftraggeber rechtlich bindend zu formulieren. 
 
Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts: „Wir begrüßen die Absicht von Bund und Ländern, den Einsatz von Sekundärbaustoffen bei öffentlichen Vorhaben Vorrang einzuräumen. Wichtig ist dabei aber, dass nicht nur von Recyclingbaustoffen die Rede ist. Eisenhüttenschlacken sind bewährte und begehrte industrielle Nebenprodukte, aus denen technologisch hochwertige, umweltverträgliche und ressourcenschonende Baustoffe entstehen. Ihr Beitrag für nachhaltiges Bauen und eine effiziente Kreislaufwirtschaft ist seit Jahrzehnten enorm. Zudem dürfen die Vorgaben nicht als unverbindliche Soll-Formulierungen verfasst werden. Wir brauchen hier auf Bund- und Länderebene eine ganz klare Weichenstellung für den bevorzugten Einsatz von Sekundärbaustoffen. Dies gilt in besonderem Maße für die gerade im Bundestag diskutierte Novellierung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes.“    
 
Aus den rund zwölf Millionen Tonnen Eisenhüttenschlacken, die jedes Jahr bei der Stahlproduktion in Deutschland anfallen, entstehen sieben Millionen Tonnen Hüttensand und fünf Millionen Tonnen Gesteinskörnungen. Durch ihre Verwendung in Zement und Beton sowie im Straßenbau konnten bereits der Abbau von über einer Milliarde Naturstein und die Emission von über 200 Millionen Tonnen CO2 vermieden werden.

(Quelle: FEhS ‑ Institut für Baustoff‑Forschung e.V.)

Schlagworte

EisenhüttenschlackeFEhS Institut für Baustoff Forschung e.V.Nachhaltige RessourcennutzungRecycling-BaustoffeSchlackeSekundärbaustoffe

Verwandte Artikel

Abkippen von Eisenhüttenschlacke
28.11.2025

EUROSLAG-Zahlen 2024 für Produktion und Verwendung von Eisenhüttenschlacken

40 Millionen Tonnen Naturgestein und 11,4 Millionen Tonnen CO2 ersetzt.

Baustoffe CO2 Eisenhüttenschlacke FEhS Institut für Baustoff Forschung e.V. Forschung Hochofen Industrie Klima Klimaschutz Kreislaufwirtschaft Produktion Regelwerk Rohstoffe Schlacke Stahl Stahlindustrie Stahlwerk Vorstand Wirtschaft Zahlen
Mehr erfahren
Ubaid Manzoor beim Einstellen des Wasserstoffpartialdrucks im Lichtbogenofen, um Kupfer, Nickel und Kobalt aus Tiefsee-Erzen zu gewinnen
27.11.2025

Klimafreundliche Metalle aus Tiefsee-Erzen

Der Bedarf an Metallen wird in den kommenden Jahren deutlich steigen, vor allem weil der klimafreundliche Umbau der Wirtschaft nur durch die Elektrifizierung von Industri...

ABB Bergbau CO2 Elektrifizierung Energie Entwicklung Essen EU Industrie ING KI Lichtbogenofen Max-Planck-Institut Produktion Schlacke Schmelze Schmelzen Technik Umwelt Unternehmen Wasserstoff Wirtschaft
Mehr erfahren
KAMAG Industriehubtransporter (IHT) wird bis zu 500 Tonnen flüssigen Stahl im neuen Elektrostahlwerk in Gwangyang bewegen.
26.09.2025

TII Kamag liefert Schwerlastfahrzeuge an POSCO

Am Standort Gwangyang in der Provinz South Jeolla errichtet POSCO derzeit ein hochmodernes Elektrostahlwerk mit einer geplanten Jahreskapazität von 2,5 Millionen Tonnen u...

Elektrostahlwerk Emissionen EU Inbetriebnahme Industrie ING KI Kooperation Lieferung Nachhaltigkeit Posco Produktion Produktionsprozess Schlacke Service Stahl Stahlindustrie Stahlproduktion Stahlwerk Transport USA Vertrieb Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Vorsichtig wird die schmelzflüssige Elektroofen-Schlacke in den Prototypen gekippt
11.09.2025

Max Aicher nimmt Pilotanlage in Betrieb

Die neu errichtete Anlage gilt als weltweit einzigartig und ermöglicht die erste Nassgranulation von schmelzflüssiger Elektroofenschlacke im Tonnenmaßstab.

CO2 Elektrolichtbogenofen EU Forschung Hochofen Industrie ING Innovation KI KME Lech-Stahlwerke GmbH Lichtbogenofen Maschinenbau Optimierung Schlacke SHS Stahl Stahlwerk Umwelt USA
Mehr erfahren
Ausgezeichnete Qualität: Am 5. August nahmen Reiner Hagemann und Philipp Vetter von der Badische Stahl-Nebenprodukte GmbH (BSN) das QUBA-Zertifikat für die Produkte BEOSALT und BEOSIL entgegen. – V.l.n.r.: Reiner Hagemann (Geschäftsführer BSN), Thomas Fischer (Geschäftsführer Qualitätssicherung Sekundärbaustoffe GmbH), Philipp Vetter (Qualitätssicherung BSN)
08.08.2025

Elektroofenschlacke aus Kehl erhält Gütesiegel

Die Elektroofenschlacke der Badischen Stahlwerke (BSW) mit Sitz in Kehl wird von der Badische Stahl-Nebenprodukte GmbH in Nachbarschaft zu BSW fachgerecht aufbereitet und...

Auszeichnung Baustoffe BSW Emissionen EU Hochofen ING Koks Kreislaufwirtschaft Produktion Schlacke Schrott Sekundärbaustoffe Stahl Stahlerzeugung Stahlproduktion Stahlwerk Umwelt Unternehmen Wirtschaft
Mehr erfahren