Unternehmen
Vertreter der EWI.   1. Reihe: Dr. Jutta Matreux (WACKER), Wolfgang Pradella (Großenhainer Gesenk- und Freiformschmiede), Gabriele Röhr (Mannesmann) 2.Reihe: Mirko Hanel (Goodyear) Nico Knorr (GMH), Dr. Mathias Schreiber (FERALPI STAHL) 3.Reihe: Rene Spandler (Ervin) und Herr Markus Volkmann (Cargill) - Photo:  Energy Saxony
29.09.2023

Energie- und Wasserstoffallianz begrüßt positiven Beschluss des Kreistages

„Mit dem Beschluss des Positionspapiers zur Energiewende hat der Kreistag in seiner gestrigen Sitzung einen wichtigen Schritt unternommen, um den Menschen im Landkreis auch in Zukunft eine lebenswerte Heimat zu erhalten.“

Dr. Jutta Matreux, Werksleiterin von Wacker Chemie AG und Sprecherin der Energie- und Wasserstoffallianz im Industriebogen Meißen betont, dass nur ein schneller und konsequenter Ausbau der erneuerbaren Energien in der Region die Zukunfts-Perspektive der Industrieunternehmen und ihrer Mitarbeiter sein kann.

Die Allianz ist ein Zusammenschluss von neun energieintensiven Unternehmen im Industriebogen, die sich gemeinsam für die Energiewende engagieren und ihre Position geschlossen vertreten. Vertreter der Allianz folgten der Einladung des Landrats Ralf Hänsel und nahmen an der Sitzung des Kreistages am 28. September teil. Gemeinsam mit Wolfgang Pradella, Eigentümer der Großenhainer Gesenk- und Freiformschmiede formulierte Dr. Jutta Matreux die Bedeutung des Ausbaus der erneuerbaren Energien für den Fortbestand der Industrie in der sächsischen Region.

Die Vertreter der EWI nahmen jedoch mit Verwunderung den Änderungsantrag der AfD, der erst einen Tag vor der Kreistagssitzung öffentlich gemacht wurde, zur Kenntnis. Denn bereits vor einem Jahr, am 27.09.2022 wurde in der Arbeitsgruppe aller Fraktionen beschlossen, ein gemeinsames Positionspapier zu erarbeiten. Unter Einbeziehung von Experten erarbeitete die Arbeitsgruppe eine Vorlage, die dem Technischen Ausschuss und Kreistag ohne Gegenstimme zur Abstimmung vorgelegt wurde. Obwohl die AfD bei der Erarbeitung des Positionspapiers mitgewirkt und den abgestimmten Entwurf unterstützt hatte, brachte sie eine Woche vor der jetzt entscheidenden Kreistagssitzung einen Änderungsantrag mit einem neuen, stark eingekürzten Entwurf ein. Dieser lag der Öffentlichkeit erst am Tag vor der Kreistagssitzung zur Einsichtnahme vor – und dass, obwohl der Prozess der gemeinsamen Erarbeitung des Positionspapiers seit einem Jahr läuft.

Uwe Reinecke, Direktor von FERALPI STAHL und Sprecher der EWI, fasst die Situation von FERALPI STAHL am Standort in Riesa wie folgt zusammen:
„Als Stahlunternehmen sind wir, wie viele andere auch, in einem massiven Transformationsprozess. Auf dem Weg zum grünen Stahl investiert die inhabergeführte Feralpi-Gruppe über 220 Millionen Euro, um die Industriearbeitsplätze zu erhalten, nachhaltig sogar mehr Menschen zu beschäftigen. Wir brauchen jetzt einen unbürokratischen und schnellen Ausbau erneuerbarer Energien, um international weiterhin wettbewerbsfähig zu sein. Der Bezug erneuerbarer Energien ist dringend notwendig, um Grundstoffindustrie in Deutschland halten zu können.“

Wolfgang Pradella, Eigentümer der Großenhainer Gesenk- und Freiformschmiede, betonte in seinem Statement, dass er mit viel persönlichem Einsatz ein international tätiges Unternehmen in Großenhain aufbauen konnte und damit die Tradition der örtlichen Schmiede weiterführt:
„Um im internationalen Markt, in dem wir arbeiten, bestehen zu können, müssen unsere Produkte den Anforderungen an Nachhaltigkeit entsprechen – und dafür sind ausreichend erneuerbare Energien vor Ort eine Grundvoraussetzung. In meinem Unternehmen arbeiten viele Mitarbeiter, deren Familien hier verwurzelt sind und die sich wünschen, dass auch ihre Kinder und Enkelkinder in der Zukunft hier leben und arbeiten können. Dafür setze ich mich als Unternehmer seit Jahrzehnten ein.“

Der Änderungsantrag der AfD wurde abgelehnt und die ursprüngliche, gemeinsam erarbeitete Variante mit deutlicher Mehrheit beschlossen.
Auf Grundlage des beschlossenen Positionspapiers kann jetzt das Zentrum fü r Technologiestrukturentwicklung Region Riesa-Großenhain GmbH (ZTS) seine Arbeit als „grüner Daumen“, wie der zweite Beigeordnete Tilo Lindner die neue Funktion des ZTS beschreibt, aufnehmen. Damit erhalten die Kommunen die lang ersehnte Unterstützung, um den Transformationsprozess in den Gemeinden voranzutreiben und sich zukunftsfähig aufzustellen.

(Quelle: Energie- und Wasserstoffallianz im Industriebogen Meißen)

Schlagworte

DeutschlandEnergiewendeEntwicklungEUFeralpiIndustrieINGNachhaltigkeitStahlStahlunternehmenTransformationTransformationsprozessUnternehmenUSAWasserstoffWettbewerbZusammenarbeit

Verwandte Artikel

Von Links: Tobias Braun (CFO BENTELER Gruppe), Thomas Michels (COO BENTELER Steel/Tube), Hendrik Wüst (Ministerpräsident Nordrhein-Westfalen), Kerstin Maria Rippel (Hauptgeschäftsführerin WV Stahl), Ralph Mathis (CSO BENTELER Steel/Tube), Simone-Tatjana Stehr (Fraktionsvorsitzende CDU Oberhausen), Sezgin Özen (Betriebsratsvorsitzender BENTELER Steel/Tube), Michael Kassing (Werksleiter BENTELER Dinslaken)
13.01.2025

NRW-Ministerpräsident Wüst besucht BENTELER

Hendrik Wüst besuchte den Standort in Dinslaken. Dort diskutierte er über die notwendigen industriepolitischen Rahmenbedingungen für die grüne Transformation mit der Gesc...

Anlagen Benteler BENTELER Gruppe CO2 Deutschland Elektrolichtbogenofen Emissionen Energie Essen EU Geschäftsführung Grüne Transformation Hochofen HZ Industrie ING Investition Klima Klimaziel Klimaziele Lichtbogenofen Nachhaltigkeit Politik Produktion Rohre Schrott Stahl Stahlherstellung Stahlindustrie Stahlrohre Transformation Tube Umformung Unternehmen Wettbewerb Wirtschaft Wirtschaftsstandort
Mehr erfahren
SIP-Technologie zum Einblasen von Sauerstoff installiert am Hochofen Nr. 1 von thyssenkrupp Steel Europe in Schwelgern.
13.01.2025

Forschung für Dekarbonisierung von Hochöfen gefördert

Das Forschungsprojekt widmet sich der Kohlenstoffreduktion im Hochofen mittels Einblasen von Wasserstoff. Das Vorhaben erhielt von der EU über den Forschungsfond für Kohl...

CO2 Eisenerze Emissionen Entwicklung EU Förderung Forschungsprojekt Hochofen IMU Industrie ING Innovation K1-MET Klima Kohlenstofffrei Metallindustrie Primetals Produktion SIP Stahl Stahlerzeugung Stahlindustrie Thyssen thyssenkrupp Thyssenkrupp AT.PRO tec GmbH Thyssenkrupp Steel Europe Transformation Umwelt Unternehmen VDEh Voestalpine Wasserstoff Wasserstoffbasiert Wirtschaft
Mehr erfahren
10.01.2025

thyssenkrupp Materials Services übernimmt WAVES

thyssenkrupp Materials Services hat die Übernahme von WAVES bekannt gegeben, einem Anbieter von Management-Plattformen für Nachhaltigkeit. Diese Akquisition ist ein wicht...

EU Handel Industrie ING Klima Klimaziel Klimaziele Lieferketten Nachhaltigkeit Optimierung Platform Service Software Strategie Übernahme Umwelt Unternehmen Werkstoff
Mehr erfahren
Thomas Bünger übernimmt als Vorsitzender der Geschäftsführung bei der ArcelorMittal Germany Holding
10.01.2025

Thomas Bünger neuer CEO bei ArcelorMittal Germany

Seit Februar 2024 hat Bünger bereits die Funktion als CEO der Flachstahlwerke in Bremen und Eisenhüttenstadt inne. Nun erfolgte die Übernahme der Funktion als Vorsitzende...

ArcelorMittal Bergbau Bremen Bund CO2 Deutschland Energie Essen EU Flachstahl Gesellschaft Handel Industrie ING Produktion Stahl Stahlproduktion Stahlwerk Unternehmen USA Wettbewerb
Mehr erfahren
Beide Unternehmen richten sich näher an die Kunden aus.
09.01.2025

SICK und Endress+Hauser starten Kooperation

Die Gasanalyse- und Durchflussmesstechnik von SICK ist nun integraler Bestandteil des Instrumentierungsportfolios von Endress+Hauser. Die Kooperation hat das Ziel, Kundin...

Anlagen Automation Automatisierung China CO2 DSV Entwicklung Erdgas EU Gasreinigung Gesellschaft IBU Industrie ING Innovation Kooperation Logistik Messtechnik Messung Partnerschaft Produktion Prozessautomatisierung Service Stahl Technik Transformation Umwelt Unternehmen USA Vereinbarung Vertrieb Wasserstoff Zusammenarbeit
Mehr erfahren