Forschung
Herstellung von Beton-"Legosteinen" im Transportbetonwerk unter Verwendung von SWS - Foto: FEhS-Institut
15.02.2024

FEhS forscht zu Stahlwerksschlacken in Beton

Hochofenstückschlacken werden seit rund 100 Jahren als Gesteinskörnung im Beton verwendet. Sie ersetzen Naturgestein und tragen zu Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft sowie zur Sicherung der Rohstoffversorgung der Betonindustrie bei.

Dass auch Stahlwerksschlacken (SWS), für die eine analoge Regelung in Deutschland bisher noch nicht existiert, zum Einsatz kommen können, hat das Forschungsprojekt „Eignung metallurgischer Schlacken für die Verwendung als Gesteinskörnung in Beton“ des FEhS – Institut für Baustoff-Forschung bestätigt.

Demonstratorversuch im Transportbetonwerk

Es beinhaltete die Entwicklung eines praxisnahen Prüfverfahrens zur Bewertung der Raumbeständigkeit der SWS im Beton, die Bewertung der betontechnischen Eignung und die Beurteilung umweltrelevanter Eigenschaften.

Die betontechnologische Eignung der industriellen Gesteinskörnungen konnte mit umfangreichen Untersuchungen zu den Frischbetoneigenschaften, der Festigkeitsentwicklung und zur Dauerhaftigkeit überprüft werden.

Eine abschließende Bestätigung der Ergebnisse erfolgte im Rahmen eines Demonstratorversuchs mit Unterstützung des Unternehmens Spenner Herkules in einem Transportbetonwerk.

Schlacke im Beton gefährdet nicht die Umwelt

Für die Bewertung der Umweltverträglichkeit der SWS wurden die Eluate der Schlacken, die Eluate der mit ihnen hergestellten Betone sowie die Eluate der aus diesen gewonnenen rezyklierten Gesteinskörnungen analysiert. Sie erfüllten, vor allem in Bezug auf den Parameter Gesamtchrom, in nahezu allen Fällen die jeweiligen Anforderungen.

FEhS-Abteilungsleiter Andreas Ehrenberg erklärt:
"Zum einen ist es uns gelungen, den Nachweis der technischen Eignung von SWS als Gesteinskörnung für Beton zu führen. Und zum anderen konnten wir zeigen, dass aus der Verwendung von SWS im Beton keine Gefährdung der Umwelt durch eine erhöhte Freisetzung von Schwermetallen im Eluat resultiert.

Darüber hinaus zeigen die Forschungsergebnisse, dass die heute übliche zusätzliche Betrachtung der Schwermetallgehalte im Feststoff nicht mit deren Freisetzung korreliert."

Förderung vom BMWK

FEhS-Geschäftsführer Thomas Reiche sagt:
„Um auch in Zukunft natürliche Ressourcen zu schonen und ein nachhaltiges Wirtschaften zu fördern, müssen verstärkt Sekundärrohstoffe zum Einsatz kommen. Unsere Forschung zeigt, dass die industriellen Nebenprodukte der Stahlindustrie hierzu einen wichtigen Beitrag leisten können.

Voraussetzung ist aber die einheitliche Bewertung der Umweltverträglichkeit von Baustoffen unabhängig von der Herkunft. Die Festlegung von Feststoffgrenzwerten zum Beispiel erschwert die Anwendung erheblich.“

 Das Forschungsvorhaben wurde über das Forschungsnetzwerk Mittelstand AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung IGF vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.

(Quelle: FEhS – Institut für Baustoff-Forschung e.V. )

Schlagworte

BaustoffeBMWBundChromDeutschlandEntwicklungErgebnisEUForschungForschungsprojektGesteinskörnungHochofenIndustrieKlimaKlimaschutzKreislaufwirtschaftRohstoffeSchlackeStahlStahlindustrieStahlwerkTransportUmweltUnternehmenWirtschaft

Verwandte Artikel

Thorsten Sega, Dagmar Petzgen, Aline Schneider-Sailler, Michael Rolf und Astrid Sassen (v.l.n.r.) bei der diesjährigen Weihnachtsspende in der Dortmunder Zentrale
12.12.2025

Nordwest zeigt Herz und spendet für soziale Projekte

Die Nordwest Handel AG stellt sich auch in diesem Jahr ihrer gesellschaftlichen Verantwortung und überreicht vier Weihnachtsspenden von insgesamt 10.000 Euro an Organisat...

Ausbildung Energie Essen EU Finanzierung Gesellschaft Handel HZ ING KI Klima Klimaschutz Kran Nordwest Handel AG Spende Stiftung Unternehmen USA Vorstand
Mehr erfahren
In der Basisversion besteht der toolingrobot aus einem Speicher und einem Roboter
12.12.2025

Automatisierter Messerwechsel an Längsteilanlagen

Ein Handlingroboter von GEORG ermöglicht bis zu 14 Messerwechsel pro Schicht und steigert mit vielen neuen Ansätzen die Produktivität im Servicecenter

Aluminium Anlagen Bund Coils EU Heinrich Georg Maschinenfabrik HZ Längsteilanlage Längsteilen Service Software Spaltband Stahl Technik USA
Mehr erfahren
Die Werke von thyssenkrupp Electrical Steel in Gelsenkirchen und Isbergues stellen kornorientiertes Elektroband her – ein unverzichtbares Schlüsselmaterial unter anderem für Transformatoren in Umspannwerken und Windkraftanlagen. Aufgrund massiv gestiegener niedrigpreisiger Importe, insbesondere aus Asien, werden beide Standorte ab Mitte Dezember bis Jahresende vollständig geschlossen.
11.12.2025

thyssenkrupp Electrical Steel: Temporäre Betriebsstillstände in Deutschland und Frankreich

thyssenkrupp Electrical Steel (tkES) wird seine Produktion im laufenden Geschäftsjahr reduzieren und teilweise stilllegen.

Anlagen Deutschland Elektroband Energie Energiewende Energiewirtschaft Entwicklung Essen EU Frankreich Geschäftsjahr Handel ING KI Messe Produktion Stahl Studie Thyssenkrupp Steel Europe Transport Unternehmen Werkstoff Wettbewerb Wirtschaft
Mehr erfahren
Ozan Hünler
10.12.2025

Neuer General Manager des Joint Ventures der Messe Düsseldorf

Ozan Hünler hat zum 1. Dezember 2025 die Geschäftsführung der Hannover Messe Ankiros Fuarcilik A.S. übernommen.

Aluminium Aluminiumindustrie Automobil Automotive Bauindustrie Düsseldorf Essen EU Geschäftsführung Gesellschaft Industrie ING KI Maschinenbau Messe Messe Düsseldorf Metallurgie Partnerschaft Transformation Unternehmen Vertrieb Wettbewerb
Mehr erfahren
(v.l.n.r im Bild): Helena Svensson, Prof. Dr.-Ing. Katja Windt, Dr. Mirko Lehmann
10.12.2025

Veränderungen im Endress + Hauser Executive Board

Generationswechsel im Top-Management der Firmengruppe führt zu neuen Verantwortlichkeiten

Anlagen Anlagenbau Automatisierung Bremen BSW Digitalisierung Entwicklung EU Industrie ING Innovation Karriere Lieferketten Logistik Maschinenbau Messtechnik Optimierung Patent Produktion Schweiz SMS SMS group Technik Unternehmen Verwaltungsrat Weiterbildung Wirtschaft
Mehr erfahren