Unternehmen News
Photo: voestalpine AG
07.10.2021

Spatenstich für Millionenprojekt der voestalpine in Linz

Die voestalpine investiert 188 Millionen Euro in die Errichtung einer neuen integrierten Beize im Kaltwalzwerk 3 („BETA 3“) am Standort Linz.

Die vollautomatisierte Beize-Tandemverbindung, die die höchsten Industrie-4.0-Standards erfüllt, ermöglicht eine weitere Qualitätssteigerung bei der Herstellung hoch- und höchstfester Stähle für die Automobil-, Haushaltgeräte- und Bauindustrie sowie von Elektroband für die E-Mobilität. BETA 3 setzt auch neue Maßstäbe bei der Nachhaltigkeit: Statt wie bisher mit Schwefelsäure wird künftig mit Salzsäure gebeizt, die in einem Kreislaufsystem mittels einer Regenerationsanlage, die in unmittelbarer Nähe entsteht, wiederaufbereitet wird.

Am 6. Oktober 2021 erfolgte der Spatenstich für das Millionenprojekt, in Betrieb gehen wird BETA 3 voraussichtlich
Ende 2023.

Die Produktionskapazität ist auf ca. zwei Millionen Tonnen pro Jahr ausgelegt. Das Beizen stellt bei der Herstellung kaltgewalzter Stahlbänder einen wesentlichen Prozessschritt zwischen Warm- und Kaltwalzen dar. Dabei wird der Zunder, eine dunkle Oxidationsschicht, die auf der Stahloberfläche nach dem Warmwalzen durch die Abkühlung entsteht und die Oberflächenqualität des Stahlbandes und der späteren Produkte beeinträchtigt, mittels Säure
entfernt. Bisher erfolgte dieser Schritt in der Beize 1, die seit 1953 in Betrieb ist. Mit der Investition in eine neue Anlage können künftig alle notwendigen Prozessschritte Beizen und Kaltwalzen in einer Gesamtanlage integriert werden, wodurch die Gesamtdurchlaufzeit gekürzt und der Logistaufwand verringert wird.

„Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere Technologie- und Innovationsführerschaft auszubauen. Die neue Anlage ist sowohl hinsichtlich der Digitalisierung der Prozesse als auch hinsichtlich Nachhaltigkeit State-of-the-Art. Die Investition ist ein wichtiger Schritt zur weiteren Stärkung unserer führenden Position in unseren wichtigsten Märkten“, betont Herbert Eibensteiner, CEO der voestalpine AG.

„Zukunftsinvestitionen wie jene in die neue Beizanlage in Linz steigern die Prozesseffizienz, erhöhen die
Produktqualität und tragen maßgeblich dazu bei, die hohen Anforderungen unserer Kunden zu erfüllen. Solche Projekte stärken den Standort Linz langfristig“, sagt Hubert Zajicek, Vorstandsmitglied der voestalpine AG und Leiter der Steel Division.

Bislang mussten etwa die Warmbandbunde zwischen der Beize 1 und dem Kaltwalzwerk 3 transportiert
werden, dieser Logistikschritt ist nun nicht mehr nötig. Zudem ermöglicht BETA 3 eine bessere Bearbeitung von Stahlbändern mit höchsten Festigkeiten, größeren Bandbreiten und geringeren Banddicken.

Statt mit Schwefelsäure beizt BETA 3 gemäß Kundenanforderungen künftig mit Salzsäure. Diese wird in einem Kreislaufsystem regeneriert, d. h. die Abbeize wird aufbereitet und im Beizprozess wieder eingesetzt. Dazu wird am Standort auch eine neue Salzsäure-Regenerationsanlage errichtet. Eine weitere Maßnahme zum Schutz der Umwelt ist die Errichtung eines Stauraumkanals: Die Niederschlagswässer werden nicht mehr in das Kanalsystem abgeleitet, sondern können durch die Errichtung einer neuen Versickerungsanlage in den Untergrund, also in den natürlichen Kreislauf, abfließen.

(Quelle: voestalpine AG)

Schlagworte

ABBAutomobilBauindustrieBundDigitalisierungElektrobandEUIndustrieINGInnovationInvestitionKaltwalzenKaltwalzwerkLogistikNachhaltigkeitProduktionSchwefelStahlTransportUmweltVoestalpineVoestalpine AGWalzenWalzwerkWarmbandWarmwalzen

Verwandte Artikel

Intocast stellt sich mit der Übernahme neu auf.
05.06.2023

Intocast AG übernimmt Experten für Flow Control

Die Intocast AG, einer der führenden Spezialisten für Feuerfestprodukte, übernimmt die Exus Refractories S.P.A mit Sitz in Avezzano, Italien. Die Akquisition markiert ein...

Entwicklung EU Feuerfestprodukte Industrie ING Italien Kooperation Logistik Messe Metallurgie Produktentwicklung Schlacke Service Stahl Strategie Unternehmen USA
Mehr erfahren
Drahtproduktion bei Feralpi
05.06.2023

Feralpi ist unter Europe’s Climate Leaders vertreten

Die Feralpi Gruppe ist der einzige italienische Stahlhersteller, der im Ranking 2023 der Europe’s Climate Leaders, das vom Financial Times in Zusammenarbeit mit Statista...

2016 Anlagen Dekarbonisierung Elektrifizierung Emissionen Energie EU ING Investition Italien Klima Nachhaltigkeit Produktion Stahl Stahlwerk Strategie Transformation Transformationsprozess Umwelt Unternehmen USA Walzwerk Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Der Vorstand der Knauf Interfer SE (v. l. Dr. Kay Oppat, Mitglied des Vorstands / CTO; Dr. Carsten G. Gast, Vorsitzender des Vorstands / CEO / CFO und Domenico Marino, Mitglied des Vorstands / COO).
02.06.2023

Veränderungen im Vorstand und Aufsichtsrat der Knauf Interfer SE

Der bisherige CEO der Knauf Interfer SE, Matthias Kessel-Knauf, übergibt nach knapp 10 Jahren an der Spitze des Unternehmens an den Finanzvorstand Dr. Carsten G. Gast.

Aufsichtsrat Automobil Automotive Bund Entwicklung EU Gesellschaft Industrie ING Knauf Interfer Knauf Interfer SE Metallverarbeitung Stahl Unternehmen Wettbewerb
Mehr erfahren
Durch CO₂ -reduzierten Stahl können die Montagesysteme für Solarparks der König GmbH & Co. KG bereits rund 64 Prozent CO₂ - Intensität einsparen.
02.06.2023

thyssenkrupp beliefert Hersteller für Solaranlagen-Montagesysteme

Die nachhaltige Stromerzeugung aus Sonnenenergie trägt einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Energiewende bei. Benötigte Photovoltaikanlagen stoßen beim Betrieb keiner...

Anlagen CO2 CO2-Emissionen Duisburg Einsatzstoffe Emissionen Energie Energiewende Ergebnis EU Gesellschaft Handel Hochofen ING Lieferung Montage Nachhaltigkeit Produktion Profile Recycling Schrott Service Stahl Strategie Thyssenkrupp Materials Services Thyssenkrupp Steel Europe Umwelt Unternehmen USA Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Die Partner des Projekts „ENLARGE“ bringen die Digitalisierung der Prozesskette Batterieproduktion voran.
02.06.2023

Schuler startet Projekt zur verbesserten Batteriezellfertigung

Bei Schuler in Göppingen ist nun der Startschuss für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) öffentlich geförderte Projekt „ENLARGE – Interoperable Pro...

Anlagen Anlagenbau Automatisierung BMBF Bund Deutschland Essen EU Forschung Fraunhofer Getriebe ING Lehrstuhl Maschinenbau Optimierung Presse Pressen Produktion Prozessoptimierung RWTH RWTH Aachen Siemens AG Technik Unternehmen
Mehr erfahren