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23.11.2021

Vallourec leitet Verkaufsprozess für deutsche Standorte ein

Ein entscheidender Schritt zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität

Vallourec, ein weltweit führender Anbieter von hochwertigen Rohrlösungen, gibt den Beginn des Verkaufsprozesses für die deutschen Standorte und die schrittweise Verlagerung für die OCTG-Produktion nach Brasilien bekannt, um die internationalen Märkte zu bedienen.  

- Eine zweigleisige Umsetzung - Einleitung des Veräußerungsverfahrens für die deutschen Standorte
- Schrittweise Verlagerung der Aktivitäten im Bereich Öl und Gas nach Brasilien  
- Wendepunkt für die Leistungsfähigkeit von Vallourec für die internationalen Öl- und Gasmärkte
- Brasilianische Zentrale zur Belieferung der internationalen Märkte mit der gesamten Palette hochwertiger Rohrprodukte
- Bessere Wettbewerbsfähigkeit und verbesserte Margen- und Cashflow-Entwicklung werden möglich sein
- Positiver Beitrag zur Senkung des CO2-Ausstoßes aufgrund der hervorragenden CO2-Bilanz der brasilianischen Produktion  
- Klare Vorteile für Vallourec und seine Stakeholder - 130 Mio. € Steigerung des laufenden EBITDA
- 20 Millionen Euro weniger Investitionen
- Reduzierung des CO2-Gehalts der in Brasilien produzierten Rohre um 30 % im Vergleich zu Deutschland  

Die Rentabilität der europäischen Walzwerke ist strukturell gefährdet. Vallourec europäische Produktion nahtlos gewalzter Rohre erfolgt in Deutschland und weist hier dauerhaft eine deutlich unterdurchschnittliche Rentabilität auf. In Europa stützt sich die Rohrproduktion von Vallourec auf die Produktion an drei Standorten mit Walzwerken (eines davon in Mülheim und zwei in Düsseldorf Rath) mit einer Gesamtkapazität von 685.000 Tonnen pro Jahr, die für Anwendung in der Industrie sowie im Öl- und Gassektor bestimmt sind. Die Produktion der deutschen Walzwerke von Vallourec bietet nicht genügend Gewinnspanne, um die hohen Fixkosten zu decken:

- Der intensive Wettbewerb durch Low-cost-Anbieter verhindert die Erzielung ausreichender Margen im europäischen Industriesegment. 
- Trotz zusätzlicher Marge bei Premium-Rohren für den Öl- und Gassektor in den Regionen Ostasien und Naher Osten kann die Fixkostenbasis nicht gedeckt werden.   -

Trotz mehrerer Turnaround-Pläne sind bei Vallourec Deutschland (ohne das Werk Düsseldorf-Reisholz) im Zeitraum 2015-2021 kumulierte Liquiditätsverluste von über 700 Millionen Euro  entstanden.  

Edouard Guinotte, Vorsitzender des Verwaltungsrats und Chief Executive Officer, erklärte: "Während unsere hocheffizienten Produktionsstandorte in Nordamerika, Brasilien und China es uns ermöglichen, von der verbesserten Marktdynamik zu profitieren, bleibt unser operatives Geschäft in Deutschland trotz mehrerer Verbesserungsmaßnahmen hinter den Erwartungen zurück. Um die Wettbewerbsfähigkeit der Gruppe auf den internationalen Märkten zu verbessern, leiten wir heute den Verkaufsprozess für unsere deutschen Vermögenswerte und die Erweiterung unserer Kapazitäten in Brasilien ein. Dies wird unsere brasilianischen Werke in die Lage versetzen, ihren lokalen Kunden und den internationalen Märkten die gesamte Bandbreite unseres Premium-Angebots zu liefern und Vallourec die Möglichkeit geben, von ihrer extremen Wettbewerbsfähigkeit und ihrem geringeren CO2-Ausstoß zu profitieren. Ich erwarte, dass dieses Transformationsprojekt die Führungsposition und die Rentabilität von Vallourec auf den Märkten in Ostasien und im Nahen Osten (EA-MEA) wiederherstellen und erhalten wird."  

 In Brasilien stützt sich Vallourec auf drei Walzwerke: eines in Jeceaba (PQF Walzwerk) sowie zwei in Belo Horizonte Barreiro (Stopfen- bzw. Dornstangenwalzwerk), die Rohre mit kleinem und mittlerem Durchmesser für die lokalen Industrie sowie den lokalen und internationalen Öl- und Gassektor produzieren. Mit dem Erwerb der Minderheitsbeteiligung von Nippon Steel an VSB hat Vallourec Zugang zu 300.000 Tonnen/Jahr zusätzlicher Produktionskapazität erlangt. Diese brasilianischen Anlagen gehören zu den wettbewerbsfähigsten der Welt, und die Belieferung von Kunden auf den internationalen Öl- und Gasmärkten ist von Brasilien aus wesentlich kostengünstiger als von Deutschland aus. Die dynamischen Kosten für die Produktion und den Versand eines Rohrs mit mittlerem Durchmesser aus Brasilien in den Nahen Osten sind nach Angaben von Vallourec um ca. 25 % niedriger als für ein in Deutschland produziertes Rohr. 

Vallourec hat beschlossen, den Verkaufsprozess für alle deutschen Produktionsstandorte einzuleiten, um einen neuen Betreiber zu finden, der besser in der Lage ist, die europäischen Industriemärkte rentabel zu bedienen. Die Gruppe sucht einen verantwortungsbewussten und nachhaltigen Eigentümer für die Zukunft der Werke, ihrer Mitarbeiter und weiterer Interessengruppen. Der Veräußerungsprozess wird in den kommenden Wochen eingeleitet, wobei ein verbindliches Angebot für das zweite Quartal 2022 angestrebt wird. Sollte kein Käufer gefunden werden, wird Vallourec alle Alternativen, einschließlich der Schließung, prüfen.

 Die Verlagerung wird zusammen mit der schrittweisen Umsetzung eines Investitionsprogramms in Höhe von ca. 100 Mio. € erfolgen, das in Brasilien gestartet wird, um die Produktion der gesamten Palette hochwertiger Rohrprodukte für die brasilianische und internationale Öl- und Gasunternehmen zu ermöglichen.  

Nach der schrittweisen Verlagerung der deutschen Rohrwalzproduktion für den Öl- und Gassektor übernimmt das brasilianische Produktionszentrum die gesamte Palette an hochwertigen Rohrprodukten für die internationalen Märkte und profitiert dabei von einer bereits optimierten Kostenbasis und einer besseren Deckung der Fixkosten. Dies wird eine bessere Wettbewerbsfähigkeit und eine höhere Marge  mit Produkten für den internationalen Öl- und Gassektor ermöglichen und zu einer deutlichen Verbesserung des EBITDA und des Cashflows führen. Auch die CO2-Bilanz der brasilianischen Werke wird sich positiv auswirken (der CO2-Fußabdruck eines in Brasilien hergestellten Rohrs ist 30 % niedriger als der eines in Deutschland hergestellten Rohrs).

Die Realisierung dieser Aktivitäten soll zu einer EBITDA-Steigerung von 130 Mio. € und einer Reduzierung der Investitionsausgaben um 20 Mio. € führen.  

(Quelle: Vallourec)

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