Wirtschaft
Holger Ade, Leiter Industrie- und Energiepolitik beim WSM - Foto: WSM
14.02.2024

WSM fordert Wende in der Industriepolitik

Von 334 befragten Unternehmen der WSM-Branche sehen laut ifo Institut nur noch knapp 19 Prozent aktuell eine gute Geschäftslage. Fast 32 Prozent bewerten sie als schlecht. Fürs erste Halbjahr 2024 prognostiziert die Hälfte noch trübere Aussichten, 90 Prozent sehen wenig Grund zum Optimismus.

Stimmungskiller: Produktionszahlen im vierten Quartal 2023

Ein Stimmungskiller sind die Produktionszahlen: Im vierten Quartal 2023 verstärkte sich der Rückgang in den WSM-Branchen um 5,4 Prozent gegenüber dem dritten. Im Vergleich zum selben Vorjahresquartal waren es fast 5,9 Prozent. Ein winziges positives Signal ist die etwas langsamere Negativentwicklung im Dezember. Für Frühlingsgefühle ist das aber zu wenig.

Holger Ade, Leiter Industrie- und Energiepolitik beim WSM, sagt:
„Die Stimmung in den Unternehmen ist frostig. Vor einem Jahr hatte der Wirtschaftsminister das ‚Jahr der Industrie’ proklamiert, aber sein Ruf ist lautlos verklungen. 2024 sollte die Politik ihr Versprechen einlösen und ihr ‚Ja zur Industrie’ umsetzen.“

Politik hat viel Vertrauen verspielt, Ampel muss jetzt umschalten

Der Verband fordert von der Ampel Einigkeit, Verlässlichkeit und mehr grünes Licht: Die Politik habe viel Vertrauen verspielt und bremse Unternehmen massiv aus.

WSM-Hauptgeschäftsführer Christian Vietmeyer bekräftigt:
„Sie muss umschalten. Deshalb befürworten wir auch die aktuelle Positionierung zum EU-Lieferkettengesetz. Die jetzige Version würde zu hohe Hürden aufbauen und Unternehmen zum Rückzug zwingen. Sie bringt niemandem etwas.

Unsere rund 5.000 Unternehmen geben alles, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten. Um die Transformation voranzutreiben. Und um dem deutschen Lieferkettengesetz und dem Klimaschutz gerecht zu werden.“

WSM erwartet Fakten statt Visionen

Von einer zukunfts- und standortorientierten Industriepolitik erwartet der WSM Fakten statt Visionen: bezahlbare Energie, überschaubare Bürokratie, bessere Infrastruktur, verlässliche Lieferketten etc.

Vietmeyer weiter:
„Nur so können unsere rund 5.000 Stahl und Metall verarbeitenden mittelständischen Industrieunternehmen ihre Zukunft und den Wohlstand ihrer rund 500.000 Arbeitskräfte und deren Familien sichern.“

(Quelle: WSM - Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e.V.)

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