RWE Supply & Trading und Outokumpu haben am 29. Oktober 2021 eine neuartige Stromerzeugungs- sowie Speicheranlage in Betrieb genommen, die hilft, das Stromnetz zu stabilisieren und das Flexibilitätspotenzial zu heben.
Sie steht im Outokumpu Werk Krefeld und besteht aus einem 3,3-Megawatt-Batteriespeicher, gekoppelt mit drei 1-Megawatt-Gasmotoren. Die Anlage ist ein Gemeinschaftsprojekt. Sie wurde von RWE konzipiert und errichtet, ebenso übernimmt RWE den Betrieb via Fernwartung. Outokumpu hat im Gegenzug seine Walzgerüste umgebaut.
Beide Unternehmen teilen sich über einen Zeitraum von zehn Jahren das Optimierungsergebnis. Für energieintensive Produktionsunternehmen wie Outokumpu ist Strom ein entscheidender Kostenfaktor. In Spitzenzeiten, wenn die Walzgerüste in Krefeld mit hoher Auslastung laufen, hat das Outokumpu Werk einen besonders hohen Strombedarf. Diese sogenannten Lastspitzen bedeuten “Stress” für das Stromnetz, denn der Netzbetreiber muss eingreifen und kurzfristig dafür sorgen, dass der benötigte Strom zur Verfügung steht. Das ist angesichts einer zunehmenden Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien eine Herausforderung, denn aufgrund der Wetterabhängigkeit steht nicht zu jedem Zeitpunkt die gleiche Leistung im Netz zur Verfügung. Hinzu kommt: Outokumpu muss Strom zu Spitzenzeiten und damit relativ teuer einkaufen.
Die neue Anlage von RWE hilft dem Krefelder Werk jetzt, Stromkosten zu sparen – und sie entlastet das Netz, denn die Kombination aus Batterien und gasbetriebenen Generatoren liefert nun den Strom in Spitzenzeiten. Eingriffe des Netzbetreibers werden vermieden. Damit Kombianlage und Walzgerüste optimal zusammenarbeiten, hat Outokumpu diese sozusagen “energiemarkt-optimiert”. Somit kann die Anlage auch im Flexibilitätsmarkt eingesetzt werden. Das heißt in Zeiten, in denen zu viel oder zu wenig Strom aus erneuerbaren Energien am Strommarkt zur Verfügung steht, kann zusätzlich Strom eingespeist oder die Produktion entsprechend angepasst werden.
Hendrik Niebaum, Leiter Commodity Solutions bei RWE Supply &Trading betont: „Der zunehmende Ausbau der Erneuerbaren Energien stellt das Stromnetz vor neue Aufgaben. Deren wachsende Volatilität mit den Anforderungen der Industrie zusammenzubringen, ist eine Herausforderung. Unsere intelligenten Energiemanagement-Lösungen helfen bei der Netzentlastung sowie Flexibilitätsoptimierung und erwirtschaften gleichzeitig Erlöse für unsere Kunden. Ich freue mich, dieses Projekt gemeinsam mit unserem Partner Outokumpu zu realisieren.”
Dr. Cem Kurutas, Geschäftsführer und VP Operations Krefeld hebt hervor: „Der Edelstahlmarkt ist hart umkämpft und sowohl für europäische als auch asiatische Anbieter attraktiv. Um den Produktionsstandort Deutschland in diesem schwierigen Marktumfeld langfristig wettbewerbsfähig zu halten, müssen wir unseren Energieverbrauch und unsere Kostenstruktur optimieren. Einen wichtigen Baustein dazu liefert unsere Kooperation mit RWE und unterstützt so auch den Wirtschaftsstandort Deutschland wie auch die Energiewende.“
Eckart Preen, Wirtschaftsdezernent der Stadt Krefeld und Geschäftsführer der Krefelder Wirtschaftsförderung, begrüßt das Gemeinschaftsprojekt: „Der Industriepark in Krefeld ist für den Wirtschaftsstandort Krefeld ein wichtiger Faktor und seine zukunftsorientierte Weiterentwicklung deshalb ein wichtiges Anliegen für uns. Die langfristige Zusammenarbeit zwischen RWE und Outokumpu mit diesem Projekt trägt zur Stärkung des Industrieparks und damit auch zur Stärkung der Wirtschaft in der Region bei. Wir freuen uns über dieses Kooperationsprojekt, schließlich ist die Nutzung von Synergien ein zentraler Baustein von langfristigem Erfolg.“
(Quelle: Outokumpu Holding Germany GmbH)
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