Statement
„Die Koalition muss an einem Strang ziehen“, fordert WSM-Geschäftsführer Christian Vietmeyer. Der WSM erwartet einen heißen politischen Herbst mit schnellen mutigen Entscheidungen. - Photo: WSM
12.08.2025

Stahlverarbeiter fordern mehr Schubkraft

Stahl- und Metallverarbeiter produzieren im ersten Halbjahr 3,4 Prozent weniger als im Vorjahr

Die deutschen Stahl- und Metallverarbeiter treten auf der Stelle: Im ersten Halbjahr 2025 ist ihre Produktion im Vergleich zu 2024 um 3,4 Prozent zurückgegangen. Dieses Minus konnte auch das 2,4-prozentige Plus vom Mai auf den Juni 2025 nicht herausreißen. Die Aussichten sind ebenfalls verhalten: Das minimale Auftragsplus des ersten Halbjahres 2025 ist von Mai auf Juni schon wieder ins Minus gerutscht.

An diesen Fakten kommen auch vollmundige „Die Wirtschaft ist zurück“-Parolen nicht vorbei. Der Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung (WSM) fordert einen heißen politischen Herbst mit mutigen Maßnahmen, die den Weg zum erhofften Wachstum freiräumen: „Wir brauchen Schubkraft statt Stillstand“.

„Koalition muss an einem Strang ziehen und Entscheidungen gemeinsam anschieben“

Für den Stillstand sorgen allbekannte Bremsklötze am Standort Deutschland: drückende Energiepreise und Steuern, lahme Genehmigungsverfahren, hemmende Bürokratie, fehlende Investitionsanreize, marode Infrastrukturen. Sie bremsen die rund 5.000 vom WSM vertretenen mittelständischen Unternehmen gewaltig aus. Und stoppen, was die industrielle Basis auszeichnet: Mut zu Innovationen, Investitionen und Transformation.

„Die Koalition muss an einem Strang ziehen und längst überfällige Entscheidungen gemeinsam anschieben. Die entscheidenden Hebel sind bekannt – nur wer sie umlegt, kann dem drohenden Substanzverlust beim industriellen Rückgrat entgegenwirken“, betont WSM-Geschäftsführer Christian Vietmeyer.

Auf diesem Rückgrat lasten neben dem bisherigen Problempaket nun auch noch die US-Zölle. Eine weitere Barriere auf dem Weg Richtung Wachstum.

Abschaffung der Gasspeicherumlage gut, aber noch nicht ausreichend

Ein allererster Schritt ist die gerade beschlossene Abschaffung der Gasspeicherumlage – er geht aber noch nicht weit genug:

„Teure Netzentgelte müssen ebenfalls runter, der Industriestrompreis für alle produzierenden Unternehmen muss her. Nur dann können Mittelständler auf energieabhängige Transformationstechnologien umsteigen“, unterstreicht Holger Ade, Leiter Industrie- und Energiepolitik beim WSM.

Zeit des Zögerns ist vorbei

„Außerdem brauchen wir schnellere und digitalisierte Genehmigungsverfahren, um Innovationen nicht zu blockieren“, ergänzt Christian Vietmeyer. „Die produzierenden Unternehmen der WSM-Branchen sind bereit in nachhaltige Produktion zu investieren, benötigen aber Förderung, Anreize und verlässliche Rahmenbedingungen.“
 
Die Zeit des Zögerns ist vorbei – der industrielle Mittelstand braucht einen heißen Herbst mit schnellen politischen Entscheidungen, die die Produktionsbasis stärken und die Wettbewerbsfähigkeit sichern. Gefragt sind Politiker die gemeinsam – ohne unnötige Rangeleien – das Ziel der Nation verfolgen: Wachstum.
 
(Quelle: WSM - Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e.V.)

Schlagworte

DeutschlandEnergieEUIndustrieINGInnovationInvestitionKIMetallverarbeitungPolitikProduktionStahlTransformationUnternehmenWettbewerbWirtschaftWirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e.V.WSM

Verwandte Artikel

Frank Becker, Geschäftsführer ROGESA/ZKS, bei der Übergabe der Urkunde an Renata Costa: Sales Europe & North America Director.
05.12.2025

Vale als „TOP-Lieferant 2024“ ausgezeichnet

Die ROGESA Roheisen- und Rohstoffgesellschaft Saar mbh und die ZKS Zentralkokerei Saar GmbH haben den brasilianischen Eisenerzproduzenten Vale als „Top Lieferant 2024“ a...

Auszeichnung Dillinger Direktreduktion DRI-Anlage Einsatzstoffe EU Gesellschaft Hochofen Industrie ING Innovation Kokerei Managementsystem Nachhaltigkeit Partnerschaft Roheisen Saarstahl Saarstahl AG SHS Stahl Stahlindustrie Strategie Transformation Transformationsprozess Vorstand Zentralkokerei Saar
Mehr erfahren
Schrottlager bei Feralpi
04.12.2025

Feralpi Group gewinnt den ESG Transparency Award

Die Feralpi Group wurde mit dem ESG Transparency Award 2025/2026 ausgezeichnet. Die Jury würdigte u. a., dass die Bedeutung der öffentlichen Nachhaltigkeitsberichterstatt...

Auszeichnung Award Bonn Energie Entwicklung Essen EU ING Klima Klimaschutz Nachhaltigkeit Stahl Strategie TEMA Umwelt Unternehmen Wettbewerb Wirtschaft
Mehr erfahren
Im Herzen der Bandgalvanik: Ein Stahlband durchläuft eine Verzinkungszelle
04.12.2025

Salzgitter AG und Umicore kooperieren

Salzgitter AG und Umicore‘s Business Unit MDS (Metal Deposition Solutions) haben gemeinsam einen Prozess etabliert, der die Rückgewinnung des seltenen Edelmetalls Iridium...

Automobil Bandverzinkung Elektrolyse Elektrolyseur Entwicklung EU Flachstahl Forschung ING KI Kooperation Kreislaufwirtschaft Recycling Salzgitter Flachstahl Salzgitter Flachstahl GmbH Stahl Technik Transformation Transformationsprozess Wasserstoff Wirtschaft Zink
Mehr erfahren
Jochen Burg, CEO der SMS group, während seiner Eröffnungsrede auf der worldsteel Breakthrough Technology Conference.
03.12.2025

SMS stellt Instrument für Anlagenbewertung vor

Das datengetriebene Entscheidungswerkzeug - das Plant Assessment Tool (PAT) - nutzt live simulierte Modelle und Sensitivitätsanalysen zur Berechnung der tragfähigsten Weg...

Anlagen CO2 Dekarbonisierung Direktreduktion Eisenerze Elektrifizierung Emissionen Energie EU Getriebe Green Steel Hochofen IMU Industrie ING Innovation Nachhaltigkeit Paul Wurth SMS group Stahl Stahlindustrie Strategie Tata Steel Transformation USA Wettbewerb Wirtschaft Worldsteel Wurth
Mehr erfahren
Primetals Technologies modernisierte das Reversier-Kaltwalzwerk bei ArcelorMittal Eisenhüttenstadt
03.12.2025

Kaltwalzwerk bei ArcelorMittal Eisenhüttenstadt modernisiert

ArcelorMittal Eisenhüttenstadt erteilte Primetals Technologies kürzlich das vorläufige Abnahmezertifikat (PAC) für eine umfangreiche Modernisierung seines Reversier-Kaltw...

Antrieb ArcelorMittal Automatisierung Automobil Brandenburg Eisenhüttenstadt Emissionen Entwicklung EU Flachstahl Industrie Kaltwalzen Kaltwalzwerk Modernisierung Presse Primetals Produktion Roheisen Software Stahl Stahlherstellung Stahlwerk Steuerung Unternehmen Walzen Walzwerk Zertifikat
Mehr erfahren