Unternehmen
(von links:) Senator Jens Kerstan, Monika Boh (ArcelorMittal) und Michael Prinz (Hamburger Energiewerke) auf dem Werksgelände von ArcelorMittal Hamburg - Photo: Hamburger Energiewerke
14.12.2024

ArcelorMittal liefert Abwärme an Hamburger Energiewerke

Mit lokaler Industrieabwärme die Energiewende in Hamburg vorantreiben: ArcelorMittal Hamburg wird den Hamburger Energiewerken (HEnW) die in seinen industriellen Prozessen entstehende Abwärme liefern. Monika Boh, CEO von ArcelorMittal Hamburg, und Michael Prinz, Geschäftsführer der Hamburger Energiewerke, unterzeichneten im Beisein von Jens Kerstan, Umweltsenator der Freien und Hansestadt Hamburg, einen Wärmeliefervertrag.

Ab 2027 wird das Stahlunternehmen während der Heizperiode jährlich mindestens 56 Gigawattstunden Wärme für den Energiepark Hafen bereitstellen. Bei einer durchschnittlichen Wärmeleistung von 14 Megawatt reicht dies aus, um rund 7.000 Haushalte zu versorgen. Die CO2-Emissionen werden um mehr als 15.000 Tonnen pro Jahr reduziert. Darüber hinaus haben die Hamburger Energiewerke die Möglichkeit, in Zukunft zusätzliche Wärme von ArcelorMittal zu beziehen.  

Die unvermeidbare Abwärme stammt aus der Direktreduktionsanlage und dem Wiedererwärmungsofen im Walzwerk von ArcelorMittal. Für die Nutzung dieser klimaneutralen Abwärme sind umfangreiche Bauarbeiten erforderlich, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz co-finanziert werden. Neben der Installation von Wärmetauschern wird auf dem Gelände von ArcelorMittal auch eine Wärmeübertragungsstation gebaut. Außerdem wird eine 900 Meter lange Leitung vom ArcelorMittal-Werk zum Energiepark Hafen auf der Dradenau verlegt.

Eine mögliche Erhöhung der thermischen Leistung um weitere 10 Megawatt wird gleichzeitig durch eine Vergrößerung des Rohrdurchmessers geplant, sodass in Zukunft weitere Abwärme aus dem Werk eingespeist werden kann. Im Energiepark Hafen, den die Hamburger Energiewerke derzeit bauen, wird die Abwärme gesammelt, gespeichert und bei Bedarf in das Fernwärmesystem eingespeist. Die Bauarbeiten für den Umbau und die Rohrleitungen sollen im Frühjahr 2025 beginnen.  

Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: „Die Energiewende kommt voran. Sie gelingt nur, wenn kommunale Unternehmen und die Industrie zusammenarbeiten. Dieses Projekt ist eine Win-win-Situation für beide Seiten: Die Industrie kann unvermeidbare Abwärme sinnvoll abgeben und unser städtisches Unternehmen, die Hamburger Energiewerke, erhöht den Anteil klimaneutraler Wärme im Fernwärmenetz.“  

Michael Prinz, Geschäftsführer der Hamburger Energiewerke: „Der Vertrag mit ArcelorMittal ist ein gutes Beispiel dafür, wie wir lokale Abwärme zur Dekarbonisierung unseres Fernwärmesystems nutzen. Besonders interessant ist für uns, dass wir weitere 10 Megawatt an zusätzlicher Abwärme beziehen können, was die ursprünglich geplante Leistung fast verdoppelt. Bei der Standortwahl für das Wedeler Ersatzkonzept haben wir uns bewusst für den Hamburger Süden entschieden: Der dortige Hafen mit seinen Industrien, dem städtischen Abfallrecycling und der Kläranlage bietet uns ein großes Potenzial für klimaneutrale Abwärme.“  

Monika Boh, CEO ArcelorMittal Hamburg: „Mit der Fernwärmeversorgung der Hamburger Energiewerke fördern wir die Energie- und Wärmewende der Stadt. Dies zeigt auch, wie ArcelorMittal die Stadt Hamburg dabei unterstützt, ihr Ziel der Reduzierung von CO2-Emissionen zu erreichen. ArcelorMittal Hamburg ist bereits heute europaweit führend in der CO2-reduzierten Stahlherstellung, und wir arbeiten weiter an der Dekarbonisierung unserer Produktion.“  

Der Energiepark Hafen wird zusammen mit der Abwärme aus dem Zentrum für Ressourcen und Energie (ZRE) in Stellingen das Kohlekraftwerk Wedel ablösen. Der Prozess der Inbetriebnahme des Gas-und-Dampfturbinen-Kraftwerks (GuD Dradenau) des neuen Energieparks Hafen soll gemäß Planungsstand Ende 2025 starten. Ein Großteil der Abwärme stammt aus der thermischen Abfallverwertung der Müllverwertungsanlage Rugenberger Damm und aus dem Klärwerk Dradenau. Der Energiepark Hafen wird zusammen mit der Abwärme aus dem Zentrum für Ressourcen und Energie (ZRE) in Stellingen das Heizkraftwerk Wedel ablösen. Der Anteil klimaneutraler Abwärme beim Ersatzkonzept Wedel wird mit der vertraglich zugesicherten Abwärme von ArcelorMittal bereits bei den geplanten 55 Prozent liegen.

(Quelle: ArcelorMittal Deutschland)

Schlagworte

BundCO2CO2-EmissionenDekarbonisierungDeutschlandEmissionenEnergieEnergiewendeEssenEUInbetriebnahmeIndustrieKlimaKlimaschutzLieferungMesseProduktionRecyclingStahlStahlherstellungStahlunternehmenStahlwerkUmweltUnternehmenWalzwerkWirtschaftZusammenarbeit

Verwandte Artikel

EAF bei Swiss Steel
19.02.2025

Swiss Steel: Aktionäre heben Börsenregistrierung auf

Swiss Steel Holding AG, ein führender Anbieter von Speziallangstahl, gibt bekannt, dass ihre Aktionäre an der am 17. Ferbuar 2025 ausserordentlichen Generalversammlung de...

Aktionäre Essen EU Generalversammlung Handel HZ ING Langstahl Messe Stahl Swiss Steel Group Swiss STeel Holding Wettbewerb
Mehr erfahren
Kardemir Karabük Demir Çelik Sanayi ve Ticaret A.Ş wird auf der neuen Fünfstrang-Kombigießanlage von SMS am Standort Karabük Vierkantknüppel in drei Formaten herstellen und eine Produktionsleistung von mehr als 1,2 Millionen Tonnen pro Jahr erreichen
18.02.2025

SMS erhält Auftrag für Fünfstrang-Kombi-Gießanlage

Kardemir Karabük Demir Çelik Sanayi ve Ticaret A.Ş hat SMS Concast mit der Lieferung einer Fünfstrang-Kombi-Gießanlage beauftragt. Sie erweitert die Produktionskapazität...

Anlagen Antrieb Automation EU Industrie Innovation KI Lieferung Optimierung Partnerschaft Produktion Rohre Schienen SMS Concast SMS group Stahl Stahlindustrie Stahlwerk Steuerung Türkei Unternehmen USA Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Baggerschaufeln - eine Lösung von ArcelorMittal
18.02.2025

ArcelorMittal zeigt Lösungen für Baumaschinen

Ob Stahl für Spundwände, Baggerschaufeln oder Seilbahnen: ArcelorMittal ist auf der Bauma in München vertreten. Die Experten erläutern die wichtigsten Stahllösungen für d...

Anpassung Bagger Baumaschinen Bergbau Blech Bleche CO2 CO2-Emissionen Dekarbonisierung Deutschland Draht Elektrolichtbogenofen Emissionen Entwicklung Ergebnis Essen EU Flachprodukte Hochwasser Industrie ING KI Klima Konstruktion Kreislaufwirtschaft Langprodukte Lichtbogenofen Messe Messung Profile Rohre Schrott Sensoren Stahl Studie Umwelt Umweltproduktdeklaration USA Wirtschaft
Mehr erfahren
Offshore-Windkraftanlagen
17.02.2025

Salzgitter AG liefert Stahl für 36 Windtürme

Die Ilsenburger Grobblech GmbH, eine Tochter der Salzgitter AG, und der Windkraftanlagenhersteller Siemens Gamesa haben einen Vertrag über die Lieferung von rund 25.000 T...

Anlagen Blech Bleche Bramme CO2 Emissionen Energie Energiewende EU Gesellschaft Grobblech Handel Ilsenburger Grobblech GmbH ING Innovation Investition Kran Lieferung Nachhaltigkeit Offshore Produktion Schrott Spanien Stahl Transport Unternehmen USA Vertrieb Windpark Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Die Modernisierung des AOD-Konverters ermöglicht Asonext die Herstellung spezieller Edelstahlqualitäten für anspruchsvolle Anwendungen.
14.02.2025

Asonext erteilt Endabnahmezertifikat für AOD-Konverter

Der Edelstahlhersteller Asonext erteilte Primetals Technologies am 18. Januar 2025 das Endabnahmezertifikat (FAC) für die Modernisierung eines 40-Tonnen-Konverters zur Ar...

Anlagen Edelstahl Endabnahme EU Industrie ING Italien Konverter Legierungen Lieferung Modernisierung Primetals Produktion Produktionsprozess Service Spezialstahl Stahl Stahlwerk Strategie Studie USA Zertifikat Zusammenarbeit
Mehr erfahren