Trendthema
In einer feierlichen Zeremonie übergab Huib Simon, Head of Marketing bei Tata Steel Engineering, symbolisch die erste Hyperloop Stahlsorte der Welt an Mars Geuze, CCO von Hardt. - Photo: Tata Steel
27.09.2022

CO2-armer Stahl

Tata Steel und Hardt Hyperloop starten nächste Stufe der Zusammenarbeit

Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie auf der diesjährigen InnoTrans in Berlin haben die beiden Unternehmen und langjährigen Partner offiziell einen Vertrag über die Lieferung von Zeremis Carbon Lite unterzeichnet – ein Stahl mit einem um bis zu 100 % reduzierten CO2-Fußabdruck. Die geringere CO2-Intensität wurde durch eine unabhängige Prüfung des DNV (Det Norske Veritas) verifiziert.

Die Gründe sind vielfältig, doch eins ist sicher: Die Menschen reisen häufiger und weiter als je zuvor. Gleichzeitig wächst das Bedürfnis und das Bewusstsein, den Energiever-brauch und die Verkehrsemissionen zu reduzieren. Tata Steel arbeitet daher eng mit Kunden und Partnern zusammen, um neue, schnelle und energieeffiziente Mobilitäts-konzepte zu verwirklichen. Eine dieser Technologien ist Hardt Hyperloop – ein nachhal-tiges Hochgeschwindigkeits-Transportsystem für Menschen und Güter, das Tata Steel seit den Anfängen unterstützt.

Stahl ist bei der Herstellung der stabilen und zugleich leichten Hyperloop-Röhren ein unverzichtbares Material. Besonders wichtig: Das Stahlrohr muss einem niedrigen Luft-druck im Inneren mit der entsprechenden Steifigkeit standhalten können. Deshalb hat sich Tata Steel im Jahr 2020 mit dem koreanischen Stahlhersteller POSCO zusammen-getan, um an der Entwicklung hochwertiger Stahlsorten zu arbeiten, die genau für die-sen Zweck geeignet sind. Das Ziel ist eine Gewichtsreduzierung um 50 % im Vergleich zu einem Rohr mit herkömmlicher Technologie. Und das wird mithilfe der Entwicklung neuer Stahlqualitäten für spiralnahtgeschweißte Rohre, aber auch durch die Schaffung völlig neuer Rohrkonstruktionen möglich.

Bereits im Juli 2022 gab Tata Steel die Auslieferung der ersten Charge eines neuen Stahlpro-dukts bekannt, das speziell für den Hyperloop entwickelt wurde. Heute ist der Stahlhersteller stolz, Hardt Hyperloop als Kunden für Zeremis Carbon Lite gewonnen zu haben. Die ersten Rohre, die mit dem verifizierten CO2-armen Stahl hergestellt wurden, werden nun im European Hyperloop Center in Groningen in den Niederlanden getestet. Die beiden Unternehmen trafen sich auf der InnoTrans 2022 in Berlin, der weltweit führenden Fachmesse für Verkehrstechnik, um den offiziellen Liefervertrag zu unterzeichnen. In einer feierlichen Zeremonie übergab Huib Simon, Head of Marketing Engineering Sector bei Tata Steel Nederland, symbolisch die erste Hyperloop Stahlsorte der Welt an Mars Geuze, CCO von Hardt.

"Der heutige Tag ist ein wichtiger Meilenstein auf unserem Weg in eine saubere, grüne und kreislauforientierte Zukunft. Tata Steel arbeitet seit Jahren daran, seine eigenen CO2-Emissio-nen zu reduzieren – sowohl während des Produktionsprozesses als auch bei den Stahlproduk-ten selbst. Gleichzeitig haben wir Hardt Hyperloop von Anfang an unterstützt, indem wir unsere Kompetenzen bei Hightech-Innovationen und unser Werkstoff-Know-how eingebracht haben. Diese beiden Maßnahmen auf dem Weg zur Energiewende passen perfekt zusammen. Die Hyperloop-Technologie ist umweltfreundlicher als Fliegen oder Autofahren, da sie viel weniger Energie und damit fast kein CO2 pro zurückgelegtem Kilometer benötigt. Wenn man dies nun mit unserem neuen CO2-armen Angebot Zeremis Carbon Lite kombiniert, kommen wir gleich zwei Zielen einen Schritt näher: Unserem eigenen Ziel, ein nachhaltiger Stahlhersteller zu wer-den, und dem gemeinsamen Vorhaben, den Weg zu einer nachhaltigeren Welt zu ebnen", sagt Huib Simon, Head of Marketing Engineering Sector bei Tata Steel Nederland.

"Wir glauben fest daran, dass Hyperloop die Zukunft des nachhaltigen Reisens ist. Es handelt sich um eine neue Ära der Mobilität – und unser Ziel ist es, bis 2050 ein 100.000 Kilometer langes Hyperloop-Netz zu realisieren. Hyperloop verbraucht dabei 10-mal weniger Energie als der Straßen- oder Luftverkehr, und die Umstellung auf diese Technologie wird es uns ermögli-chen, bis dahin jährlich über 1 Milliarde Tonnen CO2-Emissionen einzusparen. Daher lag es nahe, beim Material auch Stahlsorten mit einem geringeren CO2-Fußabdruck zu verwenden – ohne Kompromisse bei Qualität, Festigkeit oder Gewicht eingehen zu müssen. Mit Tata Steel haben wir einen vertrauenswürdigen und zuverlässigen Partner an unserer Seite, der uns ge-nau das liefert, und der uns schon seit unserem Markteintritt begleitet hat. Und heute freuen wir uns sehr, diese Zusammenarbeit noch weiter auszubauen", sagt Mars Geuze, CCO von Hardt.

Doch mit der Einführung von Zeremis Carbon Lite ist die Reise von Tata Steel in Richtung einer sauberen, grünen und kreislauforientierten Zukunft noch lange nicht zu Ende. Bei der Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen ist Stillstand keine Option. Tata Steel verbessert seine Produktlinien daher kontinuierlich, damit sie den aktuellen Anforderungen und Bedürfnissen entsprechen – oder sie sogar übertreffen. Um die Emissionen der Stahlproduktion in gro-ßem Umfang zu reduzieren, hat sich das Unternehmen daher verpflichtet, auf eine grüne, was-serstoffbasierte Stahlerzeugung umzustellen. Tata Steel strebt eine Verringerung der CO2-Emissionen um 35 % bis 40 % bis 2030 an – wenn das Unternehmen seine erste Anlage für direktreduziertes Eisen (DRI) in Betrieb nimmt – und will bis 2035 75 % weniger CO2 aussto-ßen. Zu diesem Zeitpunkt wird sich das Unternehmen zu einem Hersteller großer Mengen hochwertigen grünen Stahls entwickeln. Endziel ist es, bis 2045 ein CO2-neutraler Stahlhersteller zu werden.

(Quelle: Tata Steel)

Photo: Tata Steel

Schlagworte

BerlinCO2-EmissionenCO2-neutralEmissionenEnergieEnergiewendeEntwicklungEUHandelHyperloopINGInnovationKonstruktionLieferungMesseNiederlandePoscoProduktionProduktionsprozessRohreStahlStahlerzeugungStahlproduktionTata SteelTechnikTransportUmweltUnternehmenUSAWerkstoffZusammenarbeit

Verwandte Artikel

Das Technologiezentrum verfügt über 15 Labore und bietet rund 340 Mitarbeitenden eine hochmoderne Arbeitsumgebung.
01.11.2024

Technologiezentrum in Herzogenaurach eröffnet

Die Schaeffler AG hat an ihrem Unternehmenssitz in Herzogenaurach ein modernes Technologiezentrum eröffnet. Im Zusammenhang mit dem Bau des Technologiezentrums wurden run...

Deutschland Energie Entwicklung EU Forschung ING Innovation Nachhaltigkeit Schaeffler Schaeffler AG Technik Unternehmen USA Wasserstoff Werkstoff Werkstoffe Werkstofftechnik
Mehr erfahren
Martin Lindqvist
31.10.2024

Wechsel im Verwaltungsrat der Swiss Steel Group

Martin Lindqvist hat mit Wirkung zum 30. Oktober 2024 die Nachfolge von Jens Alder als Präsident des Verwaltungsrats der Swiss Steel Group angetreten

EU Frank Koch Generalversammlung Industrie ING Outokumpu Produktion Restrukturierung Schmolz + Bickenbach Schweden SSAB Stahl Stahlindustrie Stahlproduktion Stahlunternehmen Swiss Steel Group Transformation Unternehmen Wirtschaft
Mehr erfahren
Außerbetriebnahme der GWA: Gruppenfoto mit Dennis Grimm, Sprecher des Vorstands
31.10.2024

Optimierte Produktion für Kundenmärkte der Zukunft

thyssenkrupp Steel Europe treibt die Modernisierung seiner Produktion in Duisburg voran. Vor Kurzem wurde die bestehende Gießwalzanlage außer Betrieb genommen und durch e...

Anlagen Duisburg Elektroband Energie EU Investition KI Leichtbau Modernisierung Neubau Optimierung Produktion Stahl Stahlproduktion Stranggießanlage Strategie Thyssen thyssenkrupp Thyssenkrupp Steel Europe Thyssenkrupp Steel Europe AG Walzanlage Warmband
Mehr erfahren
Vorstandsvorsitzender Werner Diwald
31.10.2024

Deutscher Wasserstoff-Verband stellt sich neu auf

Der Deutsche Wasserstoff-Verband stellt seine Führung neu auf. Friederike Lassen, bislang Leiterin Politik und Regulierung, wird zum 1. November Vorstand des Verbandes, d...

Bund DSV Energie Essen EU Politik Wasserstoff Wirtschaft WV
Mehr erfahren
Per Elfgren
30.10.2024

Per Elfgren ist der neue Chef von SSAB Special Steels

Per Elfgren wird seine neue Position am 1. November antreten, wenn er auch Mitglied des SSAB Group Executive Committee wird. Er tritt die Nachfolge von Johnny Sjöström an...

Entwicklung EU ING Produktentwicklung Schweden Service SSAB Stahl Unternehmen Vertrieb
Mehr erfahren