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(v. l.): Hans Krug, Senior Vice President Procurement Miele, Gunnar Groebler, Vorstandsvorsitzender Salzgitter AG, Dr. Stefan Breit, Geschäftsführer Technik Miele, Ulrich Grethe, Dr. Sebastian Bross, Konzerngeschäftsleitung (beide Salzgitter AG) - Photo: Salzgitter AG
25.10.2021

Miele setzt auf grünen Stahl der Salzgitter AG

Die Miele Gruppe, weltweit führender Hersteller von Premium-Hausgeräten, setzt bei der Reduzierung seines CO₂-Fußabdrucks auf „grünen Stahl“ von der Salzgitter AG.

Ab November verbaut der Gütersloher Hausgerätekonzern im Rahmen eines Pilotprojekts knapp 24 Tonnen CO₂-armen Stahls pro Monat, der im Bereich der Herde und Backöfen mit 60 Zentimetern Breite zum Einsatz kommen wird. Bei diesem Material werden die CO₂-Emissionen im Herstellungsprozess durch Verwendung von klimafreundlichen Energieträgern und Stahlschrott um mehr als 66 Prozent verringert. Damit leistet Miele einen ersten Beitrag, die Emissionen im Bereich der eingekauften Güter und Dienst-leistungen (Scope 3.1) weiter zu senken und macht einen wichtigen Schritt bei der Umsetzung seiner ambitionierten Nachhaltigkeitsziele.

Bereits für dieses Jahr hat Miele angekündigt, über alle Standorte hinweg CO₂-neutral zu arbeiten, bezogen auf Treibhausgas-emissionen aus eigenen Verbrennungs- prozessen („Scope 1“) sowie auf die Emissionen der Energielieferanten („Scope 2“). Anfang September verkündete das Unternehmen zudem ein konkretes Ziel für die Emissionen aus der Nutzungsphase der Miele-Geräte, die den größten Teil der sogenannten Scope 3 ausmachen: Bis 2030 sollen diese Emissionen im Vergleich zu 2019 um 15 Prozent gesenkt werden, bezogen auf den Gesamtverbrauch aller in Gebrauch befindlicher Geräte.

„Gleichzeitig beschäftigen wir uns auch intensiv damit, welche Möglichkeiten es bei der Optimierung der eingekauften Güter und Dienstleistungen gibt“, verdeutlicht Miele-Technikgeschäftsführer Dr. Stefan Breit.

Diese Emissionen machen knapp 13 Prozent aller CO₂-Emissionen im Zusammenhang mit Miele aus. Bei Miele wird der „grüne Stahl“ ab November in einem Abdeckblech für Herde und Backöfen verbaut, die Miele allesamt in seinem Werk Oelde produziert. Weitere Anwendungen auch in anderen Miele-Geräte werden aktuell geprüft.

„Wir freuen uns, dass wir mit der Salzgitter AG einen starken und kompetenten Partner an unserer Seite haben, mit dessen Unterstützung wir den CO₂-Fußabdruck unserer Produkte weiter senken können“, erklärt Breit, der sich Anfang Oktober bei einem Besuch bei der Salzgitter AG persönlich ein Bild machte und gemeinsam mit Hans Krug, Senior Vice President Procurement bei Miele, einen der ersten Backöfen mit grünem Stahl übergab.

Die CO₂-armen Stahlgüten werden im Elektrostahlwerk Peine hergestellt und in den Walzwerken und Verzinkungsanlagen der Salzgitter Flachstahl weiterverarbeitet. Beim Einschmelzen von Stahlschrott und durch den Einsatz von klimafreundlichen Energieträgern entsteht ein um 66 Prozent geringerer CO₂-Fußabdruck des verzinkten Materials als bei der konventionellen Herstellung auf der Hochofenroute. Dies hat der TÜV SÜD auf Basis von Daten des Jahres 2018 für die verschiedenen Prozessrouten zur Produktion von Flachstahl verifiziert.

Ulrich Grethe, Vorsitzender der Geschäftsführung der Salzgitter Flachstahl und Mitglied der Salzgitter-Konzerngeschäftsleitung erklärt: „Grüne“ Stahlprodukte stoßen auf immer größeres Interesse bei unseren Kunden aus den verschiedensten Branchen. Miele steht seit jeher für langlebige Premiumprodukte – wir freuen uns, dass unsere CO₂-armen Stahlprodukte die hohen Qualitätsanforderungen des Unternehmens erfüllen.“

Perspektivisch können Wasserstoff und Strom aus regenerativen Quellen den bisher zur Stahlherstellung benötigten Kohlenstoff komplett ersetzen und somit die CO₂-Emissionen in der Stahlerzeugung um über 95 Prozent senken.

An diesem anspruchsvollen Ziel arbeitet die Salzgitter AG mit ihrem Transformations-projekt Salzgitter Low CO₂ Steelmaking (SALCOS), dessen zentrale Elemente Strom aus erneuerbaren Quellen und Wasserstoff sind. Beide zusammen sollen die Kohle ersetzen, die derzeit im konventionellen Hochofenprozess verwenden wird.

(Quelle: Salzgitter AG)

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