Unternehmen
Das LESS-Label macht CO₂-reduzierten Stahl erstmals transparent und vergleichbar. - Photo: thyssenkrupp Steel Europe AG
17.09.2025

thyssenkrupp Steel erhält LESS-Zertifikat

thyssenkrupp Steel hat die Verifizierung des Low Emission Steel Standard (LESS) erfolgreich abgeschlossen. Damit erhält das Unternehmen als einer der ersten Stahlhersteller das LESS-Zertifikat.

Der Low Emission Steel Standard ist das transparente Kennzeichnungssystem für CO2-reduzierten Stahl. Damit gibt es für die deutsche Stahlindustrie erstmals einheitliche und ambitionierte Regelungen für klimafreundlichen Stahl. Dank eines überprüfbaren Standards und einer verlässlichen Definition werden die Fortschritte der grünen Transformation vergleichund bewertbar.

Es geht dabei nicht ausschließlich um die Dekarbonisierung einer einzelnen Branche: CO2-armer Stahl trägt auch zur Emissionsreduktion in zahlreichen nachgelagerten Wertschöpfungsketten bei. Stahlkunden erhalten mit dem neuen Kennzeichnungssystem alle zentralen Informationen, um ihren Einkauf hinsichtlich der eigenen Klimaschutzziele zu steuern.

Die Entwicklung des Labels erfolgte unter Einbeziehung der Sichten aller relevanten Stakeholder und wurde wissenschaftlich durch namhafte Forschungseinrichtungen begleitet. LESS baut auf dem Ansatz der Internationalen Energieagentur (IEA) auf, der klare und vergleichbare Daten zu Emissionen liefert und so weltweit Transparenz und Zusammenarbeit ermöglicht. Diesen Ansatz haben die G7-Minister:innen bereits 2022 als robusten Startpunkt anerkannt – damit ist LESS von Beginn an international anschlussfähig.

Wir müssen nun weitere Impulse auf der Nachfrageseite setzen, um die Dekarbonisierung der Stahlindustrie voranzubringen. Denn eine nachhaltige Zukunft für unsere Branche setzt voraus, dass eine klare Nachfrage nach klimafreundlich produzierten Stahlerzeugnissen entsteht.

Ein effektiver Weg, diese Nachfrage anzuregen, ist der Aufbau grüner Leitmärkte für klimafreundliche Produkte. Entscheidend dafür ist eine transparente und verbindliche Klassifizierung emissionsreduzierter Stähle – ein Anspruch, der nun mit LESS realisiert wird,“ erklärt Dennis Grimm, Sprecher des Vorstands bei thyssenkrupp Steel.

LESS teilt Stähle basierend auf den bei ihrer Herstellung entstehenden CO2-Emissionen und dem verwendeten Schrottanteil in Kategorien von A bis E sowie „Near Zero“ ein. Klasse A steht für besonders klimafreundliche Stähle, während Klasse E in der Regel die konventionellen Hochofenrouten ohne zusätzliche Optimierungsmaßnahmen abbildet. Stahlprodukte, die nahezu CO2-frei produziert werden und deren Roh- und Einsatzstoffe in der vorgelagerten Lieferkette dekarbonisiert sind, können die beste Klasse „Near Zero“ erreichen.

Die Prüfung von teilnehmenden Stahlunternehmen durch eine externe, anerkannte Kontrollstelle ist wichtiger Bestandteil und Signal für die Unabhängigkeit und Seriosität der LESSKlassifizierung. Bei der Verifizierung von thyssenkrupp Steel wurde durch den TÜV Nord warmgewalzter Stahl gemäß den Anforderungen des LESS-Regelwerks geprüft, wobei bereits die Klassifizierungsstufe D erreicht wurde.

Zukünftig strebt thyssenkrupp Steel mit seinen direktreduzierten bluemint®-Produkten durch die innovative Kombination aus Direktreduktionsanlage und Einschmelzern unter Wasserstoffeinsatz die Einstufung nach LESS in Kategorie A an. In einer Übergangsphase, in der die Direktreduktionsanlage mit Erdgas betrieben wird, kann bereits eine Einstufung in Kategorie C erreicht werden.

Perspektivisch ist es das Ziel, nach der Dekarbonisierung der Vorkette – bestehend aus Emissionen aus der Materialgewinnung, der Bereitstellung der eingesetzten Energien sowie den Transportemissionen – die Klassifizierung „Near Zero“ zu erreichen.

(Quelle: thyssenkrupp Steel Europe AG)

Schlagworte

ABBCO2CO2-EmissionenDekarbonisierungDirektreduktionEinsatzstoffeEmissionenEnergieEntwicklungErdgasEUForschungHochofenIndustrieINGKlimaKlimaschutzOptimierungRegelwerkSchmelzeSchrottStahlStahlindustrieStahlunternehmenThyssenkrupp Steel EuropeThyssenkrupp Steel Europe AGTransformationTransportUnternehmenUSAVorstandWasserstoffZertifikatZusammenarbeit

Verwandte Artikel

Herbert Eibensteiner, CEO der voestalpine AG
12.11.2025

voestalpine AG: Ergebnisanstieg im 1. Halbjahr 2025/26

Die voestalpine konnte im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2025/26 (1. April 2025 – 30. September 2025) ein sehr solides Ergebnis in einem herausfordernden Umfeld erzielen...

Anpassung Automobil Automotive Blech Bleche Brasilien China Deutschland Direktreduktion Edelstahl Eisenerze Energie Entwicklung Ergebnis EU Forschung Forschungsprojekt Geschäftsjahr Handel Hochregallager Inbetriebnahme Industrie ING Investition KI Klima Klimaschutz Lagertechnik Logistik Maschinenbau Nordamerika Politik Produktion Schienen Stahl Stahlblech Stahlproduktion Strategie Technik Transformation Unternehmen USA Verkauf Vorstand Wasserstoff Wasserstoffbasiert Weltwirtschaft Wirtschaft Wirtschaftslage
Mehr erfahren
12.11.2025

Et Global erhält Award für Messestand der SEW-Eurodrive

Zum 13. Mal wird der Messebauer Et Global  mit dem German Design Award prämiert – und zum wiederholten Mal für einen Messestand des Antriebs- und Automatisierungsspeziali...

Antrieb Auszeichnung Automatisierung Award Campus EU ING Innovation KI Messe Messestand Nachhaltigkeit Skulptur Unternehmen USA Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Das ARCTIC15 Speziallager im Detail
11.11.2025

Neuer Wälzlagerstahl für Flugzeugtriebwerke

Mit der Entwicklung des temperatur- und korrosionsbeständigen Stahls ARCTIC15 für Flugzeugtriebwerke setzt der Wälzlagerhersteller SKF seine Bemühungen um intelligente, s...

Anlagen Emissionen Entwicklung EU Flugzeugtriebwerke HZ IBU Industrie Innovation Keramik Klage Klima Konstruktion Kooperation Nachhaltigkeit Patent Spezialstahl Stahl Technik Temperatur Unternehmen Wälzkörper Wälzlager Werkstoff Zahlen Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Primetals Technologies und die Deutsche Bank einigten sich auf eine Umwelt-, Sozial- und Governance- Initiative (ESG). Jeremy Hamon, Leiter der Konzernfinanzierung bei Primetals Technologies, und Inge- Lise Mackaay, Geschäftsführerin und Leiterin der ESG-Lösungen für Zins- und Währungsprodukte bei der Deutschen Bank.
11.11.2025

Primetals Technologies fördert Geschlechterdiversität

Die Deutsche Bank und Primetals Technologies verlängern eine Vereinbarung, die Finanzinstrumente zwischen den beiden Unternehmen an Ziele der Nachhaltigkeit, sozialer Ver...

Entwicklung Ergebnis EU Forschung Gesellschaft Handel Industrie ING Nachhaltigkeit Partnerschaft Stahl Stahlindustrie Strategie Unternehmen Vereinbarung Wirtschaft Zahlen
Mehr erfahren
Neu installiertes Morgan Vee No-Twist Walzwerk von Primetals Technologies im Walzdrahtwerk von Celsa France Neu
10.11.2025

Celsa France steigert Produktion durch Modernisierung

Primetals Technologies erhielt das Abnahmeprotokoll (FAC) von Celsa France für die Modernisierung des Auslaufbereichs im Drahtwalzwerk in Bayonne, Frankreich. Das Projek...

Automobil Coils Draht Drahtwalzwerk Emissionen Energie EU Frankreich Getriebe Industrie ING Modernisierung Partnerschaft Patent Primetals Produktion Schrott Stabstahl Stahl Unternehmen Walzen Walzwerk
Mehr erfahren