Trendthema
Luftaufnahme des Baufelds der Direktreduktionsanlage von thyssenkrupp Steel in Duisburg. - Bild: thyssenkrupp Steel
13.02.2024

tkH2Steel: vorzeitiger Baubeginn zugelassen

Die Bezirksregierung Düsseldorf als zuständige Behörde hat thyssenkrupp Steel eine Zulassung zum vorzeitigen Baustart der ersten Direktreduktionsanlage am Standort Duisburg erteilt. Den Antrag auf Genehmigung hatte thyssenkrupp Steel im Oktober 2023 eingereicht.

Der Zulassungsbescheid für den vorzeitigen Baubeginn ist ein wichtiger Meilenstein im Genehmigungsverfahren nach Bundesimmissionsschutzgesetz (BImschG). Die endgültige Genehmigung wird Ende 2024 erwartet.

Fundamentarbeiten können beginnen

Dr. Arnd Köfler, Chief Technology Officer bei thyssenkrupp Steel, erklärt:
„Es freut uns sehr, dass die Bezirksregierung Düsseldorf unserem Antrag auf vorzeitigen Baubeginn so schnell stattgegeben hat. Damit haben wir eine weitere wichtige Hürde zur Realisierung der ersten Direktreduktionsanlage am Standort Duisburg genommen und kommen auf dem Weg hin zur klimaneutralen Stahlherstellung einen großen Schritt voran.“

Nun können nach Abschluss der Arbeiten zur Baufeldvorbereitung die Fundamentarbeiten für die Direktreduktionsanlage beginnen. Auf dem knapp 40 Fußballfelder großen Gelände entsteht in den nächsten Monaten eine regelrechte Fabrikstadt. Bis zu 2.000 Menschen werden auf der Baustelle tätig sein. Der Hauptteil der Anlage wird rund 140 Meter hoch sein und von rund 60 Gebäuden flankiert.

Hintergrund

Mit der Auftragsvergabe zum Bau einer Direktreduktionanlage mit zwei Einschmelzern an die SMS group im Frühjahr 2023 hat die thyssenkrupp Steel Europe AG nicht nur den größten Einzelauftrag ihrer Geschichte vergeben, sondern auch eines der größten industriellen Dekarbonisierungsprojekte weltweit gestartet.

Im Sommer 2023 erhielt thyssenkrupp Steel für sein Projekt tkH2Steel einen Förderbescheid von Bund und Land in Gesamthöhe von rund zwei Milliarden Euro. Die Eigeninvestitionen seitens thyssenkrupp Steel liegen bei knapp einer Milliarde Euro.

Das Projekt tkH2Steel wird eine technologisch neue Anlagenkombination in das größte europäische Hüttenwerk integrieren, mit der alle nachfolgenden Prozessschritte ab dem Stahlwerk beibehalten werden können. Die 100 % wasserstofffähige Direktreduktionsanlage mit zwei Einschmelzern hat eine Produktionskapazität von 2,5 Millionen Tonnen direkt reduziertem Eisen pro Jahr.

Die Anlage kann im Übergang mit Erdgas und bereits 2029 planmäßig mit rund 143.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr betrieben werden.

Die Direktreduktionsanlage wird dann bis zu 3,5 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen und leistet damit einen unverzichtbaren Beitrag zur Erreichung der Klimaziele. Nicht zuletzt sichert die grüne Transformation gute Arbeitsplätze am Standort Duisburg.

(Quelle: thyssenkrupp Steel)

Dr. Arnd Köfler, Chief Technology Officer bei thyssenkrupp Steel - Bild: thyssenkrupp Steel
Dr. Arnd Köfler, Chief Technology Officer bei thyssenkrupp Steel Bild: thyssenkrupp Steel

Schlagworte

AnlagenBundCO2DekarbonisierungDirektreduktionDuisburgDüsseldorfErdgasEUIndustrieINGInvestitionKlimaKlimazielKlimazieleProduktionSchmelzeSMSSMS groupStahlStahlherstellungStahlwerkThyssenkrupp Steel EuropeThyssenkrupp Steel Europe AGTransformationWasserstoff

Verwandte Artikel

26.07.2024

Gesamtjahresprognose für Geschäftsjahr 2023/24 angepasst

Vor dem Hintergrund der vorläufigen Ergebnisse für das dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres und der aktualisierten Hochrechnung für das Gesamtjahr passt die thyss...

Entwicklung Ergebnis EU Geschäftsjahr ING thyssenkrupp Zahlen
Mehr erfahren
WSM-Branchen liefern Produkte für die Transformation: „Studierende der MINT-Fächer werden in ihrem Arbeitsleben Lösungen für die Klimawende entwickeln“, so Christian Vietmeyer, Hauptgeschäftsführer des WSM
25.07.2024

Die klimaneutrale Zukunft mitgestalten

Die klimaneutrale Zukunft mitgestalten – für die Gen Z ein wichtiges Thema. Wer technische Fächer studiert, hat beste Chancen, bei der Transformation dabei zu sein.

Anlagen Deutschland EU Industrie ING Klima Leichtbau Maschinenbau Metallverarbeitung Politik Stahl Studie Technik Transformation TU Bergakademie Freiberg Umformtechnik Unternehmen Wasserstoff Wettbewerb Wirtschaft Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e.V. WSM Zahlen
Mehr erfahren
Urban Steel Rockstars Festival 2024
25.07.2024

Urban Steel Rockstars Festival im September 2024 in Berlin

Das Urban Steel Rockstars Festival 2024 ist eine Veranstaltung mit einem neuen, innovativen Konzept. Die Premiere findet am 5. und 6. September in der Uber Eats Music Hal...

Berlin EU Veranstaltung
Mehr erfahren
Dr. Thomas Buer wird zum 1. Oktober 2024 neuer Geschäftsführer von Endress+Hauser Liquid Analysis.
25.07.2024

Wechsel bei Endress+Hauser Liquid Analysis

Dr. Thomas Buer wird zum 1. Oktober 2024 neuer Geschäftsführer von Endress+Hauser Liquid Analysis. Er tritt die Nachfolge von Dr. Manfred Jagiella an.

2016 Auszeichnung Deutschland EU Frankreich IBU ING Innovation Innovationspreis Kanada Maschinenbau Studie Technik Umwelt Umwelttechnologie Unternehmen USA
Mehr erfahren
Werner Diwald, Vorstandsvorsitzender des DWV
24.07.2024

DWV zur Importstrategie: Deutsche Energieversorgung durch Importe aus Europa sichern

Der DWV begrüßt, dass die Bundesregierung mit der Importstrategie die Signale für den Hochlauf der europäischen Wasserstoffwirtschaft auf Grün stellt. Der zunehmende Foku...

Bund CO2 Deutschland DSV Elektrolyse Energie Erdgas EU Handel IBU Industrie ING Investition Klima Klimaziel Klimaziele Kooperation Partnerschaft Produktion Stahl Stahlwerk Strategie Studie Transport USA Wasserstoff Wettbewerb Wirtschaft WV
Mehr erfahren