Unternehmen Trendthema News
Grüner Stahl aus Salzgitter für BSH Hausgeräte, von rechts: Dietmar Fahlbusch, BSH Hausgeräte (Head of Direct Material 1), Phillip Meiser, Salzgitter Flachstahl (Vertriebsdirektor), Alexander Schmitt, BSH Hausgeräte - Photo: Salzgitter AG
20.09.2021

Weniger CO2-Emissionen, mehr Recycling

Die BSH Hausgeräte GmbH setzt erstmals auf grünen Stahl der Salzgitter AG

Die BSH Hausgeräte GmbH, Europas größter Hausgerätehersteller, treibt die Dekarbonisierung ihrer Wertschöpfungskette weiter voran.

Seit September 2021 bezieht die BSH erstmals grünen Stahl der Salzgitter Flachstahl GmbH mit einem um mehr als 66 Prozent verringerten CO2-Fußabdruck. Der CO2-arme Stahl wird zunächst als Gehäusehalterung für die Waschmaschinenproduktion im polnischen BSH-Werk Lodz genutzt. Dies ist ein weiterer Schritt, um die ambitionierten Nachhaltigkeitsziele der BSH zu erreichen. Für die Salzgitter AG sind Produktion und Markteinführung von grünem Flachstahl ein wichtiger Baustein der Dekarbonisierungsstrategie.

Seit Ende 2020 entwickelt und fertigt die BSH zwar bereits an allen Standorten weltweit CO2-neutral, für das Jahr 2030 hat sich das Unternehmen aber ein weiteres ambitioniertes Ziel gesetzt:

„Im Vergleich zum Jahr 2018 wollen wir unseren Scope 3 CO2-Fußabdruck, der durch den Einkauf von Rohmaterialien und Teilen sowie durch die Hausgerätenutzung anfällt, um 15 Prozent reduzieren. Um das zu erreichen, bieten wir unseren Konsumenten seit jeher besonders energieeffiziente Produkte an. Wir schauen aber auch dort ganz genau hin, wo wir weniger direkten Einfluss haben: etwa auf die Produktion der Werkstoffe und das Recycling der Produkte“, so Chief Operations Officer Dr. Silke Maurer von der BSH. „Deshalb freue ich mich sehr, dass wir gemeinsam mit der Salzgitter AG die Dekarbonisierung der Wertschöpfungskette entschieden vorantreiben.“

Der CO2-arme Stahl wird im Elektrostahlwerk mittels Einschmelzen von Stahlschrott in Kombination mit Walzwerken und Verzinkungsanlagen produziert.

Phillip Meiser, Direktor Vertrieb Salzgitter Flachstahl: „Grüner Flachstahl stößt auf immer größeres Interesse bei unseren Kunden aus verschiedensten Branchen. Für sie ist es wichtig, schon jetzt ein tatsächlich CO2-reduziertes Erzeugnis zu beziehen. Diese Erweiterung des Produkt-portfolios ist ein bedeutender Baustein unserer kurzfristigen Dekarbonisierungsstrategie. Darüber hinaus verfolgen wir konsequent den eingeschlagenen Weg hin zu einer CO2-armen Stahlproduktion. Unsere Ambition ist es, bis 2025 rund 2 Millionen Tonnen grünen Stahl im Rahmen von SALCOS – Salzgitter Low CO2-Steelmaking zu produzieren.“

Für die BSH ist die Wiederverwendung von Rohstoffen und Produkten ein wesentlicher Hebel, um Abfall zu minimieren und Ressourcen zu schonen. Deshalb bietet das Unternehmen auch zunehmend zirkuläre Geschäftsmodelle an, bei denen Hausgeräte von Konsumenten gemietet oder gemeinsam genutzt werden. Nach der Nutzung werden die Geräte zurückgenommen, für eine erneute Nutzung wiederaufbereitet und zum Ende des Produktlebenszyklus umweltschonend recycelt. So wird Stahl beispielsweise in den Elektroöfen der Salzgitter AG am Standort Peine wieder eingeschmolzen.

Als erster europäischer Stahlhersteller hat die Salzgitter AG Konformitätsaussagen nach dem VERIsteel-Verfahren des TÜV SÜD für ihre neuen grünen Stahlprodukte erhalten. Das Verfahren ermöglicht den Nachweis der produktspezifischen CO2-Emissionen bei der Stahlproduktion und begleitet den Prozess der Dekarbonisierung. Die Konformitätsaussagen bestätigen, dass beim Wechsel der Produktionsroute von der konventionellen Hochofenroute auf die Elektrostahlroute CO2-Einsparungen von 66 Prozent erreicht werden.

(Quelle: Salzgitter AG / BSH Hausgeräte GmbH)

Schlagworte

AnlagenBSH Hausgeräte GmbHCO2CO2-EmissionenCO2-neutralDekarbonisierungEinsparungElektrostahlwerkEmissionenEnergieEUFlachstahlHochofenINGNachhaltigkeitProduktionRecyclingRohstoffeSalzgitterSalzgitter AGSalzgitter FlachstahlSalzgitter Flachstahl GmbHSchmelzeSchmelzenSchrottStahlStahlproduktionStahlwerkStrategieUmweltUnternehmenVertriebWalzwerkWerkstoffWerkstoffe

Verwandte Artikel

02.10.2023

voestalpine Wire Rod Austria verlagert Produktion

Die voestalpine Wire Rod Austria GmbH, eine Gesellschaft der Metal Engineering Division der voestalpine AG mit Standorten in Donawitz, Bruck/Mur und Fürstenfeld, verlager...

Automobil Bauindustrie China Donawitz Draht Energie Entwicklung Ergebnis EU Forschung Gesellschaft Industrie ING Investition Klima Maschinenbau Nahtlosrohre Produktion Restrukturierung Rohre Russland Stahl Stiftung Technik Verlag Voestalpine AG Wire Wirtschaft
Mehr erfahren
Vertreter der EWI.   1. Reihe: Dr. Jutta Matreux (WACKER), Wolfgang Pradella (Großenhainer Gesenk- und Freiformschmiede), Gabriele Röhr (Mannesmann) 2.Reihe: Mirko Hanel (Goodyear) Nico Knorr (GMH), Dr. Mathias Schreiber (FERALPI STAHL) 3.Reihe: Rene Spandler (Ervin) und Herr Markus Volkmann (Cargill)
29.09.2023

Energie- und Wasserstoffallianz begrüßt positiven Beschluss des Kreistages

Regionale Industrievertreter der EWI sehen wichtigen Schritt in Richtung Zukunftsfähigkeit des Landkreises Meißen. EWI fordert auch in Zukunft eine konstruktive und verlä...

Deutschland Energiewende Entwicklung EU Feralpi Industrie ING Nachhaltigkeit Stahl Stahlunternehmen Transformation Transformationsprozess Unternehmen USA Wasserstoff Wettbewerb Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Artikel des Monats
29.09.2023

Klöckner & Co ordnet Verantwortlichkeiten im Vorstand neu

Der Aufsichtsrat der Klöckner & Co SE hat eine Neuzuordnung der Verantwortlichkeit für das Europageschäft im Vorstand beschlossen.

Aufsichtsrat Entwicklung EU ING Karriere Kerkhoff Klöckner & Co SE
Mehr erfahren
Luftbild von EECV-Terminal in Rotterdam-Europoort
28.09.2023

Neuer Seeschiffentlader im Hafen von Rotterdam

thyssenkrupp Steel investiert in die Modernisierung des Terminalbetriebs bei Ertsoverslagbedrijf Europoort C.V. (EECV) im Rotterdamer Hafen.

ABB Anlagen Arbeitssicherheit Bund Dekarbonisierung Direktreduktion Duisburg Eisenerze Emissionen Energie Energieeffizienz EU Hafen Rotterdam HKM ING Investition Klima Kran Lieferketten Logistik Messung Modernisierung Rohstoffe Stahl Stahlerzeugung Stahlherstellung Thyssen thyssenkrupp Thyssenkrupp Steel Europe Thyssenkrupp Steel Europe AG Transformation Transport Umschlag Umwelt Unternehmen USA Wasserstoff
Mehr erfahren
Ein Wiedererwärmungsofen im Betrieb
26.09.2023

Bund fördert Wasserstoffprojekt der Deutschen Edelstahlwerke

Die Deutschen Edelstahlwerke (DEW) als Teil der Swiss Steel Group, konnten ein wichtiges Förderprojekt der Bundesregierung für sich gewinnen. Mit diesem Förderprojekt wir...

Anlagen Anpassung Brenner CO2 Deutschland Edelstahl Elektrolichtbogenofen Emissionen Energie Erdgas EU Forschung Handel Hochofen IMU Industrie ING Investition Klima Klimaziel Klimaziele Krefeld Langprodukte Lichtbogenofen Schrott Stahl Stahlerzeugung Stahlherstellung Stahlindustrie Stahlunternehmen Stahlwerk Steuerung Strategie Swiss Steel Group Technik Temperatur Umformung Unternehmen USA VDEh Wasserstoff Wettbewerb
Mehr erfahren