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Photo: U.S. Steel
06.01.2025

Joe Biden verhindert Übernahme von U.S. Steel durch Nippon Steel

Nach mehr als einem Jahr der offiziellen Prüfungen wurde der Zusammenschluss der beiden Stahlunternehmen aus Gründen der nationalen Sicherheit der USA untersagt.

David B. Burritt, Präsident und CEO von U. S. Steel, erklärte unmittelbar nach Bekanntgabe der Entscheidung: „Das heutige Vorgehen von Präsident Biden ist beschämend und korrupt. Er hat sich bei einem Gewerkschaftsboss, der seinen Mitgliedern gegenüber nicht aufgeschlossen ist, politisch revanchiert und gleichzeitig der Zukunft unseres Unternehmens, unseren Arbeitnehmern und unserer nationalen Sicherheit geschadet. Er hat Japan, einen wichtigen Verbündeten in Wirtschaft und nationaler Sicherheit, beleidigt und die amerikanische Wettbewerbsfähigkeit aufs Spiel gesetzt. Die Führer der Kommunistischen Partei Chinas in Peking lachen sich kaputt. Und das alles hat Biden getan, während er sich weigerte, sich mit uns zu treffen, um die Fakten zu erfahren.“

Mit seiner Entscheidung vom 3. Januar 2025 unterbindet der US-Präsident die milliardenschwere Übernahme des traditionsreichen nordamerikanischen Stahlgiganten U. S. Steel durch die japanische Nippon Steel, einem der Top-4 Stahlkonzerne der Welt. Angekündigt im Dezember 2023, war die Übernahme bis zuletzt durch die US-Gewerkschaft der Stahlarbeiter kritisiert worden.

Die finale Entscheidung durch die Bundesbehörden und den US-Präsidenten wurde auf einen Termin nach den Präsidentschaftswahlen vertagt. Biden begründete die Entscheidung damit, dass ein Großteil der Stahlproduktion der USA unter ausschließlicher Kontrolle von US-Unternehmen verbleiben soll, um die nationalen Interessen des Landes zu gewährleisten.

Nippon Steel und U. S. Steel kritisierten die Entscheidung und erklärten in einer gemeinsamen Erklärung, dass Bidens Blockierung des Geschäfts „eine klare Verletzung eines ordnungsgemäßen Verfahrens und des Gesetzes“ in einem Prozess darstelle, der „manipuliert“ worden sei, um Bidens politische Agenda voranzutreiben. Biden habe keine glaubwürdigen Beweise dafür angeführt, dass das Geschäft ein Problem für die nationale Sicherheit darstelle, und man werde klagen: „Uns bleibt keine andere Wahl, als alle geeigneten Maßnahmen zu ergreifen, um unsere Rechte zu schützen.“

Die beiden Unternehmen erklären weiter, es sei schockierend - und zutiefst beunruhigend - dass die US-Regierung eine wettbewerbsfördernde Transaktion, die den Interessen der USA diene, ablehnt und einen Verbündeten wie Japan auf diese Weise behandelt. „Leider sendet dies eine abschreckende Botschaft an jedes Unternehmen mit Sitz in einem verbündeten Land der USA, das bedeutende Investitionen in den Vereinigten Staaten plant.“

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat sich ebenfalls gegen die Übernahme ausgesprochen und im Dezember 2024 auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social angekündigt, den Deal zu blockieren und mit Steuervergünstigungen und Zöllen den Erfolg von U. S. Steel zu fördern.

(Quellen: Weißes Haus, U.S. Steel, Nippon Steel)

Mehr zu diesem Thema:

22.04.2024: U.S. Steel-Aktionäre stimmen Fusion mit Nippon Steel zu

20.12.2023: Nippon Steel Corporation übernimmt U.S. Steel

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BundChinaEssenEUHandelHZINGInvestitionJapanKIKlageNippon SteelNordamerikaProduktionSchadeStahlStahlproduktionStahlunternehmenÜbernahmeUnternehmenUSAWettbewerbWirtschaft

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