
Der Nordwest-Konzern hat das Geschäftsjahr 2024 mit einem Geschäftsvolumen von 4.645,1 Millionen Euro abgeschlossen und liegt damit 3,3 % unter dem Vorjahreswert.
Angesichts der herausfordernden Konjunkturbedingungen zeigt sich das Verbundunternehmen mit dem Geschäftsjahr 2024 zufrieden und konnte insbesondere den Bestwert im Lagergeschäft aus dem Vorjahr bestätigen.
Die Anzahl der Fachhandelspartner entwickelte sich auf Vorjahresniveau und belief sich per 31. Dezember 2024 auf 1.252. Nordwest ist zudem überzeugt, unter anderem mit der Investition in das neue Logistikzentrum in Alsfeld die Weichen für zukünftiges Wachstum zu stellen.
Der Nordwest-Konzern wies für das Geschäftsjahr 2024 ein Ergebnis nach Ertragsteuern in Höhe von 11,4 Millionen Euro aus. Das sind 9,0 % weniger als im Jahr 2023.
Mit Blick auf das Ergebnis vor Finanzergebnis und Ertragsteuern (EBIT) fiel dieses mit 16,4 Millionen Euro um 12,9 % niedriger als im Vorjahr aus. Die deutsche Wirtschaft erholte sich zögerlicher als erwartet von den Herausforderungen der jüngsten Vergangenheit.
Nordwest spürt konjunkturelle Entwicklungen
Auch Nordwest ist von dieser gesamtwirtschaftlichen Situation nicht entkoppelt, führt Vorstand Michael Rolf aus:
„Die Entwicklung der einzelnen Geschäftsbereiche von Nordwest ist eng mit der konjunkturellen Entwicklung insbesondere in den baunahen Segmenten sowie der Industrie verbunden.
Unverändert waren diese Rahmenbedingungen ein entscheidender Einflussfaktor für die Entwicklung des Geschäftsvolumens. Das baukonjunkturelle Umfeld hatte somit einen unmittelbaren negativen Einfluss auf die Geschäftsvolumina in den Bereichen Bau, Stahl und damit auch indirekt bei TeamFaktor, Haustechnik und Handwerk/Industrie.
Dennoch hat die Entwicklung nach Geschäftsarten wieder gezeigt, dass insbesondere die Attraktivität des Nordwest-Zentrallagers in schwierigen Zeiten viele Vorteile für die Fachhandelspartner mit sich bringt.“
Nordwest sieht sich auf Kurs
Vorstand Thorsten Sega bewertet das Ergebnis wie folgt:
„Dass wir vor und in der Krise vieles richtig gemacht haben, zeigen die erzielten Ergebnisse. Trotz der genannten Belastungen hat Nordwest im Geschäftsjahr 2024 auf vielen Ebenen Erfolge gefeiert.
Mit 4,6 Milliarden Euro konnte ein sehr gutes Geschäftsvolumen erzielt werden. Der Lagerumsatz konnte mit insgesamt 246 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr bestätigt werden und mit 16,4 Millionen Euro haben wir das Ergebnis (EBIT) im Jahr 2024 auf hohem Niveau stabilisiert.“
Vorstand Jörg Simon ergänzt:
„Diese Erfolge sind eine außergewöhnliche Leistung der Nordwest-Belegschaft, gemeinsam mit den Fachhandels und Lieferantenpartnern, die auch im Geschäftsjahr 2024 wieder einmal gezeigt haben, dass das frühzeitige Erkennen von Entwicklungen und das schnelle Handeln unabdingbar für gegenwärtige und zukünftige Erfolge sind.“
Entwicklungen im Stahl
Die Entwicklung im Geschäftsbereich Stahl war im letzten Jahr zwar weiterhin rückläufig, aber im Verlauf zweigeteilt. Die erste Jahreshälfte verlief aufgrund der Nachfrageeinbrüche infolge der schwachen Entwicklung im baukonjunkturellen Umfeld sowie wegen des rückläufigen Preisniveaus deutlich negativ.
Insbesondere in der zweiten Jahreshälfte konnten aber positive Impulse gesetzt und das Geschäftsvolumen
gegenüber dem Vergleichszeitraum um 4,4 % gesteigert werden. Insgesamt verfehlte der Bereich Stahl das Vorjahr mit einem Geschäftsvolumen von 1.509,4 Millionen Euro dennoch um 10,8 %.
Kursentwicklung der Aktie
Der Kurs der Nordwest-Aktie schloss zum 31.12.2024 bei 20,20 Euro ab und sank damit um 10,6 % gegenüber dem Vorjahresstichtag (31.12.2023: 22,60 Euro). Der Kursverlauf bewegte sich dabei zwischen dem Tiefstwert von 20,00 Euro (23.12.2024) und dem Höchstwert von 23,00 Euro (24.05.2024).
Der Nordwest-Vorstand und der Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung gemeinsam genauso wie im Vorjahr eine Dividendenausschüttung von 1,00 Euro je Aktie vor.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt erwartet die PVH-Verbundgruppe Nordwest für das Jahr 2025 auf Konzernebene ein Geschäftsvolumen von 4,8 Milliarden Euro mit einer Schwankungsbreite von +/-9 % – insbesondere in Abhängigkeit von der Entwicklung in den Bereichen Bau und Stahl.
Unter Berücksichtigung der geplanten Zukunftsinvestitionen von Nordwest wird mit einer rückläufigen Ergebnisentwicklung gerechnet, hierbei wird sich vor allem die Neuausrichtung der logistischen Abwicklung auswirken. Für den Konzern wird deswegen ein Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) unter dem Vorjahresniveau erwartet.
Mit Blick auf das Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) wird von einem Wert in Höhe von 15,0 Millionen Euro mit einer Bandbreite von +/-0,9 Millionen Euro ausgegangen.
Vorausschauende strategische Planung
Das Verbundunternehmen fokussiert als einen Aspekt der Wachstumsstrategie dieses Jahr zusätzlich die Akquisition neuer Fachhandelspartner und Lieferanten.
Insgesamt wird für 2025 damit gerechnet, dass der Zugewinn neuer Partner und die damit einhergehenden neuen Absatzmöglichkeiten sowie eine erhoffte Belebung in der zweiten Jahreshälfte zu einem leichten Anstieg des Geschäftsvolumens im Vergleich zum Vorjahr führen werden.
Entsprechend dem Selbstverständnis von Nordwest ist es unabdingbar, das Geschäft mit den notwendigen und möglichen Optimierungen aktiv und entschlossen zu gestalten.
Mit Blick auf die langfristigen Ziele hat das Verbundunternehmen die Rekordgeschäftsjahre 2022 und 2023 genutzt, um die Weiterentwicklung hinsichtlich ganzheitlicher Effizienz voranzutreiben und dies auch im konjunkturschwachen Geschäftsjahr 2024 konsequent fortgesetzt.
Nordwest konzentriert sich nach wie vor darauf, Fachhandels- und Lieferantenpartnern den größtmöglichen Mehrwert durch die angebotenen Dienstleistungen zu bieten. Die gewährten Unterstützungen zur Bewahrung der Stabilität werden in den Folgejahren die Basis für neues Wachstum sein.
Das erste Quartal 2025
Der Nordwest-Konzern hat in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres ein Geschäftsvolumen von 1.210,5 Millionen Euro erzielt. Damit startete das Verbundunternehmen positiv in das Geschäftsjahr 2025 und übertraf den Vorjahreswert im ersten Quartal um 3,8 %. Die Entwicklung in den einzelnen Geschäftsarten war dabei unterschiedlich.
Während sich das Zentralregulierungs- und Streckengeschäft im ersten Quartal, geprägt durch die positive Entwicklung in allen Warenbereichen wieder langsam erholte (+4,2 %), verfehlte das Lagergeschäft den Vorjahreswert um -3,5 %. Weiterhin entwickelte sich die Anzahl der angeschlossenen Fachhandelspartner überaus positiv.
Im ersten Quartal konnten im Saldo 24 neue Unternehmen hinzugewonnen werden, damit gehörten Nordwest zum Quartalsende insgesamt 1.276 Fachhandelspartner an.
Bisherige Entwicklung im Geschäftsbereich Stahl
In sämtlichen Geschäftsbereichen lag die Entwicklung des Geschäftsvolumens im ersten Quartal 2025 erfreulicherweise über dem Vorjahr. Dabei waren insbesondere die Geschäftsbereiche Stahl und Haustechnik hervorzuheben.
Mit einem Geschäftsvolumen von 393,6 Millionen Euro übertraf der Geschäftsbereich Stahl das Vorjahr um starke 7,9 %. Diese Entwicklung war auf ein höheres Preisniveau sowie gestiegene abgesetzte Tonnagemengen zurückzuführen.
Trotz der rückläufigen Baukonjunktur konnte das Importvolumen signifikant gesteigert werden und auch die Akquisition neuer Fachhandels- und Lieferantenpartner verlief planmäßig.
Daneben konkretisiert die Kooperation astedis stringent den begonnenen Netzwerkgedanken als eine europaweit agierende Stahleinkaufsorganisation. Weil der Bausektor weiter unter Druck steht, wird aber auch für 2025 mit einem schwierigen Jahr für den Stahlhandel gerechnet.
Logisitikzentrum in Alsfeld im Fokus
Ein wichtiger Baustein für die Zukunft des Lagergeschäfts sind Investitionen in die Neuausrichtung der logistischen Abwicklung. Diese beinhaltet den Neubau eines wirtschaftlich und logistisch optimalen sowie zukunftsfähigen Zentrallagers in Alsfeld im Industriegebiet Weißer Weg (Hessen).
Aktuell geht Nordwest in der manuellen Abwicklung von einem Go-live, sprich der ersten Einlagerung von Artikeln, im ersten Quartal 2026 aus.
Von diesem Zeitpunkt an wird das Verbundunternehmen sukzessive die Güter aus allen Standorten nach Alsfeld umlagern und zeitnah mit dem Versand der Waren von dort beginnen. Auch das Gefahrstoffhandling wird dort bereits voll integriert sein.
Aufgrund der langen Realisierungsphase der geplanten Automation (automatisches Kleinteilelager samt Fördertechnikanbindung sowie integrierter vollautomatischer Verpackungsmaschine) wird zunächst für etwa ein Jahr eine „manuelle“ Abwicklung mit Fachbodenanlage und Palettenregal laufen.
Parallel dazu wird über das Jahr 2026 hinweg das hochautomatisierte Kleinteilelager mit seinen knapp 170.000 Stellplätzen, 210 Shuttle- und 6 Doppel-Liftsystemen installiert.
Wenn der interne Umzug aus der manuellen Abwicklung ins automatische Kleinteilelager vollzogen ist, werden die Fachhandelspartner aller Voraussicht nach ab dem ersten Quartal 2027 vollumfänglich von allen Benefits profitieren, die das Nordwest -Zentrallager für sie bereithält.
Neben Kostenvorteilen sowie einer hohen Warenverfügbarkeit zählt dazu die noch effizientere Logistik, ebenso wie längere Bestellannahmezeiten, kürzere Auftragsdurchlaufzeiten und der taggleiche Versand deutschlandweit.
All diese Vorteile werden zum Erfolg der Handelspartner in einem zunehmend stärkeren Wettbewerbsumfeld beitragen und dementsprechend auch die europaweite Wachstumsstrategie von Nordwest unterstützen.
Das Verbundunternehmen plant außerdem den sukzessiven Ausbau der kundenindividuellen Logistik, indem auf Basis der zusätzlich geschaffenen Kapazitäten den Fachgroßhändlern, Lieferanten und sonstigen Interessenten professionelle Logistikdienstleistungen angeboten werden
(Quelle: Nordwest Handel AG)
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