Produkte
Riesige Stahlrohre werden für den Offshore-Windpark Borkum Riffgrund 3 verladen. © Ørsted - Foto: Ørsted
14.03.2024

Dillinger beabsichtigt CO₂-armen Stahl an Ørsted zu liefern

Ørsted und die Dillinger Gruppe verstärken ihre Partnerschaft zur Beschaffung von Dillingers erstem emissionsärmeren Grobblech für Offshore-Windkraftfundamente. Dillinger, ein führender Hersteller von Grobblechen in Europa, will Ørsted zukünftig – vorbehaltlich der Liefermöglichkeiten und Konditionen – die erste Produktion von emissionsärmerem Stahl anbieten.

Der Stahl wird für sogenannte Monopile-Fundamenten eingesetzt, wie sie hauptsächlich in Offshore-Windparks verwendet werden. Ørsted plant, ab 2027/28 emissionsärmeren Stahl aus dem Dillinger Werk in Dillingen, Saarland, zu beziehen. Das Schaffen einer frühzeitigen Nachfrage ist entscheidend, um Investitionen in diese Technologien und die Dekarbonisierung der Stahlindustrie voranzubringen.

Im Rahmen einer großvolumigen Liefervereinbarung, die bereits im Jahr 2022 geschlossen wurde, wird Ørsted bereits ab 2024 erhebliche Mengen an konventionell hergestelltem Stahl von Dillinger beziehen. Damit erhält das Unternehmen in großem Umfang Zugang zu dem wichtigsten Rohstoff für Offshore-Wind und bietet gleichzeitig die notwendige Unterstützung für Dillinger, um Investitionen in eine neue emissionsärmere Stahlproduktion voranzutreiben.

Langfriste Abnahmevereinbarung wichtig für Dekarbonisierung

Virginie Van de Cotte, Leiterin des Einkaufs von Ørsted:
„Bei Ørsted haben wir engere Verbindungen zur Lieferkette als jeder andere Offshore-Windentwickler, und wir nutzen diese Verbindungen, um unser Geschäft und die grüne Transformation insgesamt zu unterstützen. Langfristige Abnahmevereinbarungen wie diese sind der Schlüssel zur Dekarbonisierung emissionsintensiver Materialien wie Stahl, denn es bedarf klarer Nachfragesignale, um Investitionen in Technologien voranzutreiben, die zur Dekarbonisierung der Produktion erforderlich sind.

Wir freuen uns, dass wir mit dieser Absichtserklärung Dillinger bei der Transformation hin zu einer CO2-ärmeren Stahlproduktion in Europa unterstützen können. Es ist eine Vereinbarung, die es Ørsted auch ermöglicht, unsere Lieferkette weiter zu diversifizieren, Kapazitäten zu sichern und zu erwartende künftige Kundennachfragen zu erfüllen.“

Stefan Rauber, Vorstandsvorsitzender von Dillinger:
„Die Vereinbarung mit Ørsted beweist, dass Stahl made in Germany für das Gelingen der Klima- und Energiewende relevant ist und dass Stahl hier eine Zukunft hat. Mit Unterstützung der deutschen Bundesregierung investieren wir nun in die Umstellung unserer Produktionsanlagen, um ab 2027 CO2-reduzierten Stahl produzieren zu können.“

Ørsted verpflichtet sich auf Netto-Null-Ziele für 2040

Danny van der Hout, Vertriebsvorstand Dillinger ergänzt:
„Wir bedanken uns bei Ørsted für das Vertrauen in unser Know-how und die hohe Qualität unseres Stahls. Das Team von Dillinger ist stolz darauf, mit seinen innovativen Produkten zum weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien beizutragen.“

Auf dem Weg zu Netto-Null-Emissionen in 2040 unter Berücksichtigung der derzeitigen technologischen Entwicklungen wird erwartet, dass die Verringerung der produktionsbedingten CO2-Emissionen im Vergleich zur konventionellen Grobblechherstellung etwa 55-60 % beträgt.

Durch die Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MoU) unterstützt Ørsted die Bemühungen von Dillinger, die Dekarbonisierung der Stahlproduktion voranzutreiben. Des Weiteren kann so die Möglichkeit geschaffen werden, die erwarteten qualitativen Kriterien in kommenden Offshore-Windauktionen europaweit zu erfüllen. Die Vereinbarung der beiden Unternehmen folgt auf die kürzlich erfolgte Verabschiedung des Net Zero

Industry Act durch die Europäische Union, der nicht-preisliche Kriterien in Auktionen für erneuerbare Energien in der EU verbindlich vorschreibt. Die Fundamente der Windkraftanlagen sind mit einem Anteil von 21 % eine der größten Quellen für CO2 Emissionen in der Umweltbilanz eines Offshore-Windparks. Die Reduzierung dieser Emissionen ist der Schlüssel zum Erreichen der wissenschaftlich fundierten Netto-Null-Ziele für 2040, zu denen sich Ørsted verpflichtet hat.

Zusammenarbeit in der Lieferkette

Die langfristige Abnahmevereinbarung ist ein Beispiel dafür, wie Ørsted einen stark partnerschaftlichen Ansatz nutzt, um mit Zulieferern nachhaltige Lösungen für den umweltfreundlichen Ausbau voranzubringen. Ørsted ist das erste
Unternehmen in der Branche der Erneuerbaren mit einem wissenschaftlich anerkannten Netto-Null-Ziel.

Im Jahr 2021 hat Ørsted ein branchenweit führendes Programm zur Dekarbonisierung der Lieferkette gestartet. Dafür arbeitet das Unternehmen eng mit strategischen Lieferanten zusammen, um die Emissionen in der Herstellungsphase der Komponenten für erneuerbare Energien zu reduzieren. Heute decken bereits zwei Drittel von Ørsteds strategischen Lieferanten ihren Stromverbrauch mit grünem Strom.

(Quelle: Stahl-Holding-Saar)

Schlagworte

AnlagenBlechBlecheBundCO2CO2-EmissionenDekarbonisierungDSVEmissionenEnergieEnergiewendeEntwicklungEUGrobblechIndustrieINGInvestitionKlimaOffshorePartnerschaftProduktionSaarlandStahlStahlindustrieStahlproduktionTransformationUmweltUnternehmenUSAVereinbarungVertriebWindparkZusammenarbeit

Verwandte Artikel

26.04.2024

Tatas Service Center ist CO₂-neutral für Scope 1 und 2

Tata Steel Nederlands Service Center in Gelsenkirchen hat CO₂-Neutralität in seinen Produktionsprozessen für Scope-1- und Scope-2-Emissionen erreicht.

Automobil Bauindustrie Blech Bleche Bund Coils Deutschland Emissionen Energie Essen EU IJmuiden Industrie ING KI Kreislaufwirtschaft Nachhaltigkeit Niederlande Produktion Produktionsprozess Profile Rohre Service Stahl Stahlcoil Stahlunternehmen Tata Steel Transport Umwelt Unternehmen Wirtschaft Zertifikat
Mehr erfahren
26.04.2024

EPCG erwirbt 20 Prozent der Anteile am Stahlgeschäft von thyssenkrupp

Die thyssenkrupp AG und die EP Corporate Group a.s. (fortlaufend EPCG) haben sich am 26.04.2024 auf eine Beteiligung von EPCG am Stahlgeschäft von thyssenkrupp geeinigt.

Anlagen Anlagen Aufsichtsrat Aufsichtsrat Bramme Bramme Bund Bund CO2 CO2 CO2-neutral CO2-neutral Dekarbonisierung Dekarbonisierung Deutschland Deutschland Direktreduktion Direktreduktion DSV DSV Duisburg Duisburg Energie Energie Erdgas Erdgas Essen Essen EU EU Gesellschaft Gesellschaft Handel Handel Industrie ING ING Investition Investition Joint-Venture Joint-Venture Klima Klima Klimaschutz Klimaschutz Kooperation Kooperation Marktbedingungen Marktbedingungen Partnerschaft Partnerschaft Produktion Produktion Projektmanagement Projektmanagement Rohstoffe Rohstoffe Schmelze Schmelze Stahl Stahl Stahlindustrie Stahlindustrie Stahlproduktion Stahlproduktion Stahlunternehmen Stahlunternehmen Thyssenkrupp AG Thyssenkrupp AG Thyssenkrupp Steel Europe Thyssenkrupp Steel Europe Transformation Transformation Transformationsprozess Transformationsprozess Unternehmen Unternehmen USA USA Vereinbarung Vereinbarung Wasserstoff Wasserstoff Wasserstoffbasiert Wasserstoffbasiert Werkstoff Werkstoff Wettbewerb Wettbewerb Wirtschaft Wirtschaft
Mehr erfahren
Ruhr Tech Campus
25.04.2024

thyssenkrupp Schulte reagiert auf Marktentwicklungen

Das Werkstoffhandelsunternehmen thyssenkrupp Schulte führt eine strategische Neuausrichtung seines Geschäftsmodells durch, um seine Marktposition zu festigen und weiter a...

Anpassung Deutschland Edelstahl Entwicklung Essen EU Flachprodukte Handel Industrie ING Marktbedingungen Profile Rohre Service Stahl Strategie Thyssenkrupp Materials Services Transformation Unternehmen Werkstoff Werkstoffe Werkstoffhandel Wirtschaft
Mehr erfahren
Kurt Satzinger
25.04.2024

Neuer Forschungschef der voestalpine

Kurt Satzinger folgt auf den langjährigen voestalpine-Forschungsleiter Franz Androsch, der sich in den Ruhestand verabschiedet.

Automobil Bund Energie Entwicklung Essen EU Forschung Gesellschaft ING Innovation Karriere Unternehmen USA Voestalpine Voestalpine AG Werkstoff Wirtschaft
Mehr erfahren
Thomas Peinkofer, Geschäftsführer AICHELIN Service GmbH und Marco Greifeneder, Head of Operations AICHELIN Service GmbH
24.04.2024

Aichelin für Umweltmanagementsystem zertifiziert

Die AICHELIN Service GmbH mit Sitz in Ludwigsburg hat im Frühjahr 2024 erfolgreich die Zertifizierung nach dem weltweit anerkannten Standard ISO 14001:2015 für ihr umfass...

Aichelin Entwicklung EU Handel ING Logistik Managementsystem Nachhaltigkeit Optimierung Service Umwelt Umweltschutz Unternehmen
Mehr erfahren