Forschung
Glühende Hochofenschlacke - Photo: FEhS-Institut / Michael Wieschke
23.05.2023

Einsparungen durch Eisenhüttenschlacken weiter hoch

Der Beitrag der Nebenprodukte der Stahlindustrie zu Ressourcenschonung, Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz war auch im vergangenen Jahr anhaltend groß. Bedingt durch die etwas geringere Stahlproduktion in Deutschland im vergangenen Jahr wurden mit 11,7 Millionen Tonnen Eisenhüttenschlacken zwar 6,4 Prozent weniger erzeugt als 2021. Wie in den Vorjahren konnten aber 95 Prozent vorwiegend in Zement und Beton, im Verkehrswegebau sowie in Düngemitteln verwendet werden. Damit wurden der Abbau von über 14 Millionen Tonnen Naturgestein und die Emission von 5 Millionen Tonnen CO2 vermieden.    

Die Gesamtmenge der genutzten Eisenhüttenschlacken betrug 2022 insgesamt 11,1 Millionen Tonnen. Sie setzen sich zusammen aus 7,9 Millionen Tonnen Hochofenschlacke und 3,2 Millionen Tonnen Stahlwerksschlacke. Davon kamen 7 Millionen Tonnen als Hüttensand, 3,1 Millionen Tonnen als Gesteinskörnungen sowie jeweils 0,5 Millionen Tonnen als Düngemittel und anlageninterne Kreislaufstoffe zum Einsatz.    

Eisenhüttenschlacken sind hochwertige Sekundärrohstoffe

Während durch den Einsatz von Hüttensand von 1948 bis 2022 insgesamt 398 Millionen Tonnen Kalk, Ton und Sand substituiert werden konnten, waren es bei Gesteinskörnungen für den Verkehrswegebau insgesamt 625 Millionen Tonnen Naturgestein und bei Düngemitteln insgesamt 86 Millionen Tonnen Naturkalk. Durch die Verwendung von Hüttensand anstelle von Portlandzementklinker im Zement wurden zudem insgesamt 227 Millionen Tonnen weniger CO2 emittiert.   

Für Thomas Reiche, Geschäftsführer des FEhS-Instituts, sind die Zahlen eine erneute Bestätigung für die Bedeutung der Nebenprodukte der Stahlindustrie.

Thomas Reiche sagt:
„Eisenhüttenschlacken sind, anders als Recyclingmaterialien, bereits im First Life hochwertige ressourcen- und klimaschonende Sekundärrohstoffe. Sie leisten seit Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft in Deutschland. Damit das auch in Zukunft nach der Transformation der Stahlindustrie sichergestellt werden kann, forschen wir bereits seit 2013 zusammen mit unseren Partnern an den neuen Schlacken. Zum Beispiel mit den Projekten ‚DRI/EOS‘ und ‚Save CO2‘ zum Hüttensand 2.0.“   

(Quelle: FEhS-Institut)

Schlagworte

ABBAnlagenCO2DeutschlandEisenhüttenschlackeEUHochofenIndustrieINGKlimaKlimaschutzKreislaufwirtschaftProduktionRecyclingRohstoffeSchlackeStahlStahlindustrieStahlproduktionStahlwerkTransformationUSAWirtschaftZahlen

Verwandte Artikel

Frank Becker, Geschäftsführer ROGESA/ZKS, bei der Übergabe der Urkunde an Renata Costa: Sales Europe & North America Director.
05.12.2025

Vale als „TOP-Lieferant 2024“ ausgezeichnet

Die ROGESA Roheisen- und Rohstoffgesellschaft Saar mbh und die ZKS Zentralkokerei Saar GmbH haben den brasilianischen Eisenerzproduzenten Vale als „Top Lieferant 2024“ a...

Auszeichnung Dillinger Direktreduktion DRI-Anlage Einsatzstoffe EU Gesellschaft Hochofen Industrie ING Innovation Kokerei Managementsystem Nachhaltigkeit Partnerschaft Roheisen Saarstahl Saarstahl AG SHS Stahl Stahlindustrie Strategie Transformation Transformationsprozess Vorstand Zentralkokerei Saar
Mehr erfahren
Im Herzen der Bandgalvanik: Ein Stahlband durchläuft eine Verzinkungszelle
04.12.2025

Salzgitter AG und Umicore kooperieren

Salzgitter AG und Umicore‘s Business Unit MDS (Metal Deposition Solutions) haben gemeinsam einen Prozess etabliert, der die Rückgewinnung des seltenen Edelmetalls Iridium...

Automobil Bandverzinkung Elektrolyse Elektrolyseur Entwicklung EU Flachstahl Forschung ING KI Kooperation Kreislaufwirtschaft Recycling Salzgitter Flachstahl Salzgitter Flachstahl GmbH Stahl Technik Transformation Transformationsprozess Wasserstoff Wirtschaft Zink
Mehr erfahren
Schrottlager bei Feralpi
04.12.2025

Feralpi Group gewinnt den ESG Transparency Award

Die Feralpi Group wurde mit dem ESG Transparency Award 2025/2026 ausgezeichnet. Die Jury würdigte u. a., dass die Bedeutung der öffentlichen Nachhaltigkeitsberichterstatt...

Auszeichnung Award Bonn Energie Entwicklung Essen EU ING Klima Klimaschutz Nachhaltigkeit Stahl Strategie TEMA Umwelt Unternehmen Wettbewerb Wirtschaft
Mehr erfahren
Primetals Technologies modernisierte das Reversier-Kaltwalzwerk bei ArcelorMittal Eisenhüttenstadt
03.12.2025

Kaltwalzwerk bei ArcelorMittal Eisenhüttenstadt modernisiert

ArcelorMittal Eisenhüttenstadt erteilte Primetals Technologies kürzlich das vorläufige Abnahmezertifikat (PAC) für eine umfangreiche Modernisierung seines Reversier-Kaltw...

Antrieb ArcelorMittal Automatisierung Automobil Brandenburg Eisenhüttenstadt Emissionen Entwicklung EU Flachstahl Industrie Kaltwalzen Kaltwalzwerk Modernisierung Presse Primetals Produktion Roheisen Software Stahl Stahlherstellung Stahlwerk Steuerung Unternehmen Walzen Walzwerk Zertifikat
Mehr erfahren
Jochen Burg, CEO der SMS group, während seiner Eröffnungsrede auf der worldsteel Breakthrough Technology Conference.
03.12.2025

SMS stellt Instrument für Anlagenbewertung vor

Das datengetriebene Entscheidungswerkzeug - das Plant Assessment Tool (PAT) - nutzt live simulierte Modelle und Sensitivitätsanalysen zur Berechnung der tragfähigsten Weg...

Anlagen CO2 Dekarbonisierung Direktreduktion Eisenerze Elektrifizierung Emissionen Energie EU Getriebe Green Steel Hochofen IMU Industrie ING Innovation Nachhaltigkeit Paul Wurth SMS group Stahl Stahlindustrie Strategie Tata Steel Transformation USA Wettbewerb Wirtschaft Worldsteel Wurth
Mehr erfahren