Unternehmen
Ministerpräsident Woidke (links) mit Vertretern von ArcelorMittal Eisenhüttenstadt beim Besuch des Berufsbildungszentrums - Photo: ArcelorMittal/Ramona Behrend
09.03.2023

Ministerpräsident Woidke bei ArcelorMittal Eisenhüttenstadt

Die Transformation des Stahlstandorts Eisenhüttenstadt stand im Fokus des Besuchs von Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke bei ArcelorMittal. Der weltweit führende Stahl- und Bergbaukonzern hat sich zum Ziel gesetzt, die CO2-Emissionen bis zum Jahr 2030 an allen Produktionsstätten in Europa um 35 Prozent zu reduzieren. Auch für ArcelorMittal Eisenhüttenstadt wurde eine Strategie entwickelt, um die Produktion im größten Brandenburger Stahlwerk in den kommenden Jahren CO2-neutral zu gestalten.

Ministerpräsident Woidke tauschte sich mit der Geschäftsführung, dem Betriebsrat und der IG Metall über den aktuellen Stand der Planung aus. Für die Dekarbonisierung der Stahlproduktion ist ein Technologiewechsel notwendig – in Zukunft soll im ersten Schritt die Abschaltung je eines Hochofens von ArcelorMittal in Bremen und Eisenhüttenstadt erfolgen. Der Standort Eisenhüttenstadt erhält aus einer erdgasbasierten Direktreduktionsanlage im Bremer Werk dann das Vorprodukt Eisenschwamm, das in zwei neuen Elektrolichtbogenöfen mit Schrott zu Qualitätsstahl aus Eisenhüttenstadt verschmolzen wird. Im zweiten Schritt ist geplant, auch in Eisenhüttenstadt eine industrielle Direktreduktionsanlage zu errichten. Die neuen Anlagen sollen dauerhaft mit grünem Wasserstoff und Strom aus erneuerbaren Quellen betrieben werden. Aktuell wartet der Konzern auf die Bewilligung der Europäischen Kommission für Fördermittel, die den Bau der neuen Anlagen unterstützen sollen.

Dr. Ralf-Peter Bösler, Geschäftsführer von ArcelorMittal Eisenhüttenstadt, kommentierte:
„Die Transformation ist eine Mammutaufgabe, die wir mit hohem Druck vorantreiben. Sie erfordert neben dem Technologiewechsel vor allem den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur und den Ausbau erneuerbarer Energie im industriellen Maße. Die Politik muss hier für die Rahmenbedingungen sorgen. Wettbewerbsfähige Kosten sind ein Muss, da Stahl mit weniger CO2-Emissionen teurer sein wird. Deshalb fordern wir einen konkurrenzfähigen Strompreis.“

Außerdem spielt die Qualifizierung der Belegschaft eine wichtige Rolle. Neben Weiterbildungen sind auch neue Berufsprofile zur Bewältigung anstehender und zukünftiger Anforderungen erforderlich. Daher besuchte der Ministerpräsident auch das Berufsbildungszentrum des Unternehmens und überzeugte sich vor Ort von der Situation der Auszubildenden.

Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke:
„Das Stahlwerk ist untrennbar mit der Geschichte und der Entwicklung der Region Eisenhüttenstadt verbunden. Damit das auch in Zukunft so bleibt, gehen das Unternehmen und die Beschäftigten die Herausforderungen zur emissionsarmen Produktionsweise mit großem Engagement an – davon konnte ich mich heute selbst überzeugen. Die Landesregierung steht fest an der Seite der Stahlindustrie, dabei geht es um eine wettbewerbsfähige Industrie mit attraktiven und sicheren Arbeitsplätzen und die Einhaltung der ambitionierten Ziele zum Klimaschutz. Mehr denn je wird es dabei auf gut ausgebildete Fachkräfte ankommen, wie sie im Berufsbildungszentrum bei ArcelorMittal ausgebildet werden.“

(Quelle: ArcelorMittal)

 

Schlagworte

AnlagenArcelorMittalBergbauBrandenburgBremenBundCO2CO2-EmissionenCO2-neutralDekarbonisierungDirektreduktionEisenhüttenstadtEisenschwammEmissionenEnergieEntwicklungErdgasEUHochofenIG MetallIndustrieINGKlimaKlimaschutzPolitikProduktionProfileSchrottStahlStahlindustrieStahlproduktionStahlwerkStrategieTransformationUnternehmenWasserstoffWeiterbildungWettbewerb

Verwandte Artikel

19.04.2024

PPA-Markt in Deutschland: Vervierfachung des Marktvolumens

Die Deutsche Energie-Agentur (dena) stellt ihre „PPA-Marktanalyse Deutschland 2023“ vor. Die Marktanalyse betont die wachsende Bedeutung von PPAs für nachhaltige Geschäft...

Dekarbonisierung Deutschland Elektrolyse Elektrolyseur Energie Energiewende Entwicklung EU Getriebe Handel IHK Industrie ING Klima Klimaschutz Offshore Politik Produktion Spanien Umwelt Unternehmen Wasserstoff Wasserstoffbasiert Wettbewerb Wirtschaft Zahlen
Mehr erfahren
19.04.2024

mecorad baut Geschäft in Nordamerika aus

Mit dem Ziel, Stahl- und Metallproduzenten in Nordamerika schneller und effektiver zu unterstützen, wurde am 2. April 2024 die mecorad Inc. gegründet. Die Idee, in den am...

AIST AISTech Digitalisierung Ergebnis Essen EU Inc. Industrie Industrie 4.0 ING Investition KI Mecorad Messe Metallindustrie Nordamerika Sensoren Stahl Stahlindustrie Steuerung Temperatur USA
Mehr erfahren
19.04.2024

Gustav Eirich Award startet in die 15. Runde

Der Startschuss für die Einreichungen zum 15. Gustav Eirich Award ist gefallen. Ab sofort können Bewerberinnen und Bewerber bis zum 31. Mai Dissertationen sowie eigenstän...

Award Deutschland ECREF Eirich Entwicklung EU Frankreich Industrie Innovation International Colloquium on Refractories Nachwuchs Polen Spanien USA Wirtschaft
Mehr erfahren
„Das Max-Planck-Institut ist in die breite Hochschullandschaft in Düsseldorf und der Region eingebettet und ein einzigartiger Ort außeruniversitärer Forschung“, sagt Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller (Mitte). Links: Dr. Kai de Weldige, kaufmännischer Geschäftsführer und rechts, Prof. Dierk Raabe, geschäftsführender Direktor des MPI-SusMat.
18.04.2024

Umwidmung des Düsseldorfer Max-Planck-Instituts

Wie können wir Materialien für mehr als 8 Milliarden Menschen produzieren und recyceln und gleichzeitig unseren Planeten schützen? Wie können wir Stahl ohne CO2- Emission...

CO2 Düsseldorf Eisenforschung Emissionen Energie Entwicklung Ergebnis EU Forschung Gesellschaft Industrie ING Klima Max-Planck-Institut Metallindustrie Metallurgie Politik Produktion Stahl Stephan Keller Transformation Umwelt Werkstoff Werkstoffe Wettbewerb Wirtschaft Wirtschaftsstandort
Mehr erfahren
Sonderprofile
18.04.2024

135 Jahre Böllinghaus Steel

Böllinghaus Steel, ein traditionsreiches Familienunternehmen mit nunmehr schon 135 Jahren Erfahrung in der Stahlbranche.

Böllinghaus Bund CO2 Deutschland Edelstahl Edelstahlprofile Einsparung Energie EU Flachstahl Hilden Industrie ING Innovation Investition Italien Kostenreduzierung Kran Langprodukte Legierungen Lieferung Logistik Messung Nachhaltigkeit Produktion Profile Service Spende Stahl Stahlindustrie Technik Umwelt Umweltschutz Unternehmen USA Vertrieb Walzwerk Werkstoff Zusammenarbeit
Mehr erfahren