Unternehmen
Photo: Salzgitter AG
12.08.2022

Salzgitter-Konzern mit herausragendem Halbjahresgewinn

Der Salzgitter-Konzern verzeichnete in den ersten sechs Monaten 2022 das höchste operative Halbjahresergebnis seiner Unternehmensgeschichte. Die zwischenzeitlich auf Rekordniveau gestiegenen Preise für Walzstahlprodukte resultierten in Gewinnsprüngen der Geschäftsbereiche Stahlerzeugung, Stahlverarbeitung und Handel, die Haupttreiber der außerordentlichen Ergebnisentwicklung im Berichtszeitraum waren. Aber auch der Geschäftsbereich Technologie sowie die industriellen Beteiligungen trugen mit positiven Ergebnissen hierzu bei.

Der Außenumsatz des Salzgitter-Konzerns erhöhte sich vor allem preisbedingt um 50 % auf 6.636,5 Mio. € (H1 2021: 4.435,5 Mio. €). Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte auf 1.138,5 Mio. € zu, der Vorsteuergewinn stieg sogar um mehr als das Dreifache auf 970,5 Mio. € (H1 2021: 305,7 Mio. €). Hierin enthalten sind 84,3 Mio. € Beitrag der nach der Equity-Methode ausgewiesenen Beteiligung an der Aurubis AG (H1 2021: 91,0 Mio. €). Aus 781,0 Mio. € Gewinn nach Steuern (H1 2021: 230,6 Mio. €) errechnen sich 14,39 € Ergebnis je Aktie (H1 2021: 4,20 €). Die Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE) erreichte 30,7 % (H1 2021: 16,4 %). Die Eigenkapitalquote wurde auf 42,2% (H1 2021: 33,3 %) gesteigert und unterstreicht damit die solide bilanzielle Basis des
Salzgitter-Konzerns.

Der Vorstandsvorsitzende der Salzgitter AG, Gunnar Groebler, kommentiert wie folgt:
„Der bisherige Jahresverlauf war aus mehreren Gründen außergewöhnlich. Zum einen verzeichnen wir das mit Abstand beste operative Halbjahresergebnis in der Unternehmensgeschichte der Salzgitter AG, zum anderen hat der Aufsichtsrat der Salzgitter AG Eigenmittel in Höhe von über 700 Mio. €, und damit die größte Investition seit dem Börsengang 1998, für die erste Ausbaustufe des SALCOS®- Programms freigegeben. Dank dieser richtungsweisenden Entscheidung können wir bereits im dritten Quartal dieses Jahres erste Bestellungen bei den Anlagenbauern platzieren. Dies unterstreicht einmal mehr unsere Vorreiterrolle und unsere Ambitionen auf dem Gebiet der CO2-armen Stahlherstellung. Schon Ende 2025 wollen wir die ersten über die SALCOS®-Route produzierten Mengen an unsere Kunden ausliefern. Bis 2033 soll die komplette Umstellung des integrierten Hüttenwerkes in Salzgitter auf eine CO2-arme Rohstahlproduktion erfolgen. Damit wären wir in der Lage, sukzessive bis zu 95 % der bisherigen jährlich verursachten CO2-Emissionen von etwa 8 Mio. t, rund 1 % der deutschen CO2-Emissionen, einzusparen.“

Burkhard Becker, Finanzvorstand der Salzgitter AG ergänzt:
„Bei aller Freude über das herausragende Ergebnis, verkennen wir nicht die Risiken infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine. Diese manifestieren sich neben den Störungen der globalen Liefer- und Logistikketten sowie der extremen Volatilität auf den Rohstoff- und Energiemärkten, insbesondere in einer weiteren Eskalation der Gaskrise. Daher behalten wir ungeachtet des bereits am unteren Ende unserer Prognose auskommenden Halbjahresergebnisses unsere Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2022 bei.“

Burkhard Becker, der auch den Geschäftsbereich Stahlverarbeitung führt, weist weiterhin auf die Bedeutung der Salzgitter AG für die Diversifikation der deutschen Gasversorgung hin.

„Aktuell produzieren wir über 80 Kilometer Pipelinerohre zur Anbindung der LNG-Terminals Wilhelmshaven und Brunsbüttel an das deutsche Gasnetz. Damit trägt der Salzgitter-Konzern einen wichtigen Teil zum Aufbau einer leistungsfähigen Infrastruktur und damit zum Funktionieren von Gesellschaft und Wirtschaft bei.“

Ausblick
Infolge der Konsolidierung der Stahlpreise ab dem zweiten Quartal, rechnen wir im weiteren Jahresverlauf mit einem Rückgang der überdurchschnittlichen Margen. Somit erwarten wir – auch in Anbetracht der geopolitischen Lage – im Geschäftsjahr 2022 für den Salzgitter-Konzern weiterhin:
• einen Umsatz um 13 Mrd. €,
• ein EBITDA zwischen 1,4 und 1,6 Mrd. €,
• ein EBT zwischen 1,0 Mrd. € und 1,2 Mrd. € sowie
• eine über dem Vorjahr liegende Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE).

Dabei gehen wir von einer nach wie vor uneingeschränkten Verfügbarkeit von Erdgas als Voraussetzung für die Aufrechterhaltung der Produktion aus. Anhaltende Liefer- und Kapazitätsengpässe auf den Beschaffungsmärkten sowie geopolitische Spannungen stellen eine Unsicherheit für die erwartete Entwicklung dar. Explizit weisen wir auf aktuell kaum quantifizierbare Prognoserisiken im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg hin.

(Quelle: Salzgitter AG)

Schlagworte

AnlagenAnlagenbauAufsichtsratCO2CO2-EmissionenDSVEmissionenEnergieEntwicklungErdgasErgebnisEUGesellschaftHandelIBUIndustrieINGInvestitionLogistikProduktionRohreRohstahlproduktionSalzgitter AGStahlStahlerzeugungStahlherstellungStahlpreiseStahlproduktionStahlverarbeitungUnternehmenUSAWalzstahlWilhelmshavenWirtschaft

Verwandte Artikel

13.12.2024

Feralpi Group erhält ESG Transparency Award

Das Stahlunternehmen gehört zur Excellence Class und wurde für den Integriertem Jahresbericht 2023 der Gruppe ausgezeichnet

Auszeichnung Award Bonn Entwicklung Ergebnis Essen EU ING Messe Nachhaltigkeit Stahl Stahlunternehmen Strategie Umwelt Unternehmen
Mehr erfahren
12.12.2024

GMH Gruppe und Coool Agency gewinnen German Design Award 2025

Die GMH Gruppe und die Agentur Coool wurden für ihre Zusammenarbeit an der neuen Online-Präsenz der GMH Gruppe mit dem renommierten German Design Award 2025 ausgezeichnet...

Auszeichnung Award CO2 Deutschland Entwicklung EU Industrie ING Klima Nachhaltigkeit Produktion Stahl Stahlindustrie Stahlproduktion Transformation Umwelt USA Webseite Wirtschaft Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Mitglieder der Allianz bei der Veranstaltung „Scaling Up Green Hydrogen for Domestic Use and Export“ in der deutschen Botschaft in Madrid
12.12.2024

Wasserstoffkorridor H2med für Südwesteuropa

Stahl-Holding-Saar beteiligt sich an einer Allianz zur Beschleunigung der Dekarbonisierung durch den Aufbau des südwestlichen Wasserstoffkorridors

Bund Dekarbonisierung Deutschland Energie Energiewende Energiewirtschaft Entwicklung Essen EU Frankreich GRTgaz HDF Energy Industrie ING Klima Klimaschutz Produktion SHS Spanien Stahl Thyssen thyssenkrupp Thyssenkrupp nucera Thyssenkrupp Steel Europe Thyssenkrupp Steel Europe AG Transport Unternehmen USA Veranstaltung Wettbewerb Wirtschaft Zusammenarbeit
Mehr erfahren
Bundeskanzler Olaf Scholz
11.12.2024

Kanzler Scholz sagt Stahlindustrie Unterstützung zu

Der Kanzler hat die Bereitschaft der Bundesregierung signalisiert, sich für wettbewerbsfähige Energiekosten, für fairere internationale Rahmenbedingungen einzusetzen und...

Bund Deutschland DSV Energie EU EU-Kommission Handel HZ IG Metall Industrie ING Investition Klima Klimaschutz Kurzarbeit Modernisierung Olaf Scholz Presse Produktion Salzgitter Stahl Stahlindustrie Stahlproduktion Stahlunternehmen Thyssen thyssenkrupp Transformation Transport Unternehmen Wasserstoff Wettbewerb Wirtschaft
Mehr erfahren
Oliver Alexander Rechtsprecher tritt im Januar 2025 in den Vorstand der Wuppermann AG ein.
11.12.2024

O. A. Rechtsprecher wird künftig Wuppermann leiten

Oliver Alexander Rechtsprecher wird – zunächst als COO – in den Vorstand der Wuppermann AG eintreten. Vorstandssprecher Johannes Nonn wird auf eigenen Wunsch am 31. März...

Aufsichtsrat Benteler EU HZ IBU ING Stahl Thyssen thyssenkrupp Thyssenkrupp Steel Europe Thyssenkrupp Steel Europe AG Unternehmen Wirtschaft Wuppermann AG
Mehr erfahren