Der Salzgitter-Konzern verbuchte im Geschäftsjahr 2021 mit 705,7 Mio. € Gewinn vor Steuern sein bestes Vorsteuerresultat seit 13 Jahren. Zu der erheblichen Ergebnisverbesserung haben dank der positiven Stahlpreisdynamik vor allem die Geschäftsbereiche Flachstahl und Handel beigetragen.
Darüber hinaus verzeichnete der Trägerbereich trotz des massiven Anstieges der Energiepreise ein hervorragendes Resultat und auch der Geschäftsbereich Technologie steigerte seinen Gewinn vor Steuern deutlich. Gegenläufig wirkten in Summe 243,3 Mio. € Impairment, die schwerpunktmäßig im Geschäftsbereich Mannesmann anfielen. Diese einmaligen bilanziellen Abschreibungen werden zukünftige Resultate entlasten.
Der Außenumsatz des Salzgitter-Konzerns stieg wegen der im Vergleich zum Vorjahr höheren Versandmenge sowie der erheblich verbesserten Durchschnittserlöse der meisten Walzstahlprodukte auf 9.767,4 Mio. € (2020: 7.090,8 Mio. €). Die 705,7 Mio. € Gewinn vor Steuern (2020: – 196,4 Mio. €) enthalten 217,1 Mio. € Beitrag der nach der Equity-Methode ausgewiesenen Beteiligung an der Aurubis AG (2020: 104,0 Mio. €) sowie 6,7 Mio. € saldierte Erträge aus Restrukturierungsrückstellungen (2020: 18,9 Mio. €). Aus 586,1 Mio. € Ergebnis nach Steuern (2020: – 273,9 Mio. €) errechnen sich 10,74 € Ergebnis je Aktie (2020: – 5,13 €) sowie 16,2 % Verzinsung des eingesetzten Kapitals (ROCE; 2020: – 3,9 %). Die bilanzielle Basis des Konzerns blieb mit 32,7 % Eigenkapitalquote (2020: 32,5 %) weiterhin solide. Vorstand und Aufsichtsrat der Salzgitter AG werden der Hauptversammlung am 2. Juni 2022 eine Dividende von 0,75 € je Aktie, und damit die höchste seit 2008, vorschlagen.
Der Vorstandsvorsitzende der Salzgitter AG, Gunnar Groebler, kommentiert wie folgt:
„Nach zwei wirtschaftlich schwierigeren Jahren erzielten wir 2021 mit 706 Mio. € Gewinn vor Steuern ein ausgezeichnetes Ergebnis. Das ist nicht nur erfreulich, sondern stärkt die wirtschaftliche Basis, die wir benötigen, um die anstehende Transformation hin zu einem Marktführer für „Circular Economy Solutions“ und Vorreiter der CO2-armen Stahlerzeugung in Europa erfolgreich zu meistern. Unsere neue Strategie „Salzgitter AG 2030“ unterlegt diese Ambitionen mit einer Agenda, an der wir unser Handeln in den nächsten Jahren ausrichten werden. Ein zentraler Baustein ist dabei unser Programm SALCOS® mit dem wir den in der Stahlerzeugung notwendigen Kohlenstoff anfangs durch Erdgas und dann schrittweise durch Wasserstoff ersetzen werden. Wir wollen SALCOS® noch im Sommer 2022 zur Investitionsreife bringen, um ab Ende 2025 am Standort Salzgitter Rohstahl auf Grundlage der wasserstoffbasierten Direktreduktion produzieren zu können. Die vollständige Umsetzung des Programms soll bis 2033 erfolgt sein. Erste Kooperationen hierzu wurden in den vergangenen Wochen mit verschiedenen Unternehmen abgeschlossen, die bereit sind, gemeinsam mit uns unsere Mission „Partnering for Transformation“ mit Leben zu füllen.“
Finanzvorstand Burkhard Becker ergänzt:
„Wir haben unsere Ambitionen nun auch in konkrete Zahlen gegossen und in eine Score Card überführt, mit der wir die Fortschritte beim Erreichen der im Rahmen der Strategie „Salzgitter AG 2030“ neu gesetzten finanziellen und nichtfinanziellen KPIs messen. Unsere Zielsetzung ab dem Jahr 2025 eine regelmäßige EBITDA-Marge zwischen 8% und 10% zu erreichen, bedeutet nicht weniger, als die Ergebnisse von Ausnahmejahren wie dem letzten zu verstetigen.
Ausblick
Vor dem Hintergrund des überaus ermutigenden Jahresauftakts sowie der anhaltend starken Ergebnisentwicklung vor allem im Flachstahlbereich rechnen wir für den Salzgitter-Konzern im Geschäftsjahr 2022 mit
• einem auf knapp 11 Mrd. € gesteigerten Umsatz,
• einem Vorsteuergewinn zwischen 600 Mio. € und 750 Mio. € sowie
• einer etwa auf dem Vorjahresniveau liegenden Rendite auf das eingesetzte Kapital
(ROCE).
Einen nochmaligen pandemiebedingten Einbruch der Wirtschaft stufen wir als eher unwahrscheinlich ein. Der Angriff Russlands auf die Ukraine und seine Folgen könnten jedoch ein abruptes Abbremsen der wirtschaftlichen Erholung bewirken und somit Auswirkungen auch auf unsere Konzerngesellschaften
haben. Damit einher geht die Gefahr eines weiteren Anstiegs der bereits sehr hohen Energiekosten. Somit bestehen aktuell kaum quantifizierbare Prognoserisiken.
(Quelle: Salzgitter AG)
Schlagworte
ABBAufsichtsratCO2DirektreduktionDividendeDSVEnergieEntwicklungErdgasErgebnisEssenEUFlachstahlGesellschaftHandelIBUINGInvestitionKooperationMesseRestrukturierungRusslandSalzgitterSalzgitter AGStahlStahlerzeugungStrategieTransformationUnternehmenWalzstahlWasserstoffWasserstoffbasiertWirtschaftZahlen