Unternehmen
Das neue Spooler-Walzwerk in Riesa im Bau - Stand: 2024 - Bild: Feralpi Stahl
21.01.2025

Feralpi Stahl reduziert kontinuierlich CO₂-Emissionen

Mit der Veröffentlichung der Umwelterklärung 2024 zeigt Feralpi Stahl, dass Klimaschutz, Energieeffizienz und Kreislaufwirtschaft die Produktion des Riesaer Stahlwerkes bestimmen.

Im Bericht wird anhand von Kennzahlen deutlich, wie das Stahlwerk der Sekundärroute seine Umweltleistungen in den vergangenen Jahren weiter verbessern konnte, welche Umwelt- und Energieziele es für die Zukunft gibt und welche Vorhaben derzeit umgesetzt werden, um diese Ziele zu erreichen.

Die Stahlbranche steht am Anfang der Wertschöpfung, Stahl ist Grundwerkstoff und damit auch Basis des deutschen Wohlstands. Er ermöglicht technischen Fortschritt und ist ein wichtiges Fundament für die Energiewende. Die Stahlindustrie gehört aber auch zu den energie- und emissionsintensivsten Industriebranchen.

Uwe Reinecke, General Manager Feralpi Stahl, erklärt:
„Wir sind uns unserer regionalen Verantwortung für den Umweltschutz bewusst. Seit 2012 veröffentlichen wir in der Umwelterklärung unsere wichtigsten Kennzahlen. Damit sorgen wir für 100-prozentige Transparenz und zeigen unseren Weg zu grünem Stahl.“

Bild: Feralpi Stahl
Uwe Reinecke, General Manager Feralpi Stahl Bild: Feralpi Stahl
Die wichtigsten Erkenntnisse der Umwelterklärung 2024

1. Grüner Stahl dank neuem Spooler-Walzwerk

Ganz neue Maßstäbe in Sachen Umweltschutz setzt das neue, ressourceneffiziente und innovative Warmwalzwerk, das seit 2022 errichtet wird und im Frühjahr 2025 in Betrieb genommen werden soll.

Es leitet den Weg zum grünen Stahl ein und steigert die Energie- und Materialeffizienz erheblich. So wird zum Beispiel der Warmeinsatz (die Nutzung der Resttemperatur der Gießhitze) im neuen Walzwerk zu 100 Prozent
erfolgen, was zu einer erheblichen Energieeinsparung führt. Zudem ist statt eines gasbetriebenen Ofens eine emissionsfreie induktive Ofenstrecke umgesetzt, wodurch der Einsatz regenerativer Energien möglich wird.

Ein weiterer Vorteil: Die optimierte Abkühlungsstrecke des neuen Spooler-Walzwerks, die das sogenannte Soft-Quenching einsetzt, sorgt für verbesserte Materialeigenschaften – und das Verfahren des Knüppel-Schweißens ermöglicht ein Endloswalzen, wodurch der Prozess stabilisiert und der Verschnitt minimiert wird. Dies trägt zu einer optimalen Materialnutzung bei und verbessert die Effizienz des gesamten Herstellungsprozesses.

2. Innovatives Schrottnutzungskonzept spart Ressourcen

Der Stahl wird am Standort Riesa ausschließlich auf Schrottbasis hergestellt. Dieses Recycling leistet einen wichtigen Beitrag zur Schonung der natürlichen Ressourcen. Feralpi Stahl hat eine Recycling-Quote von über 98 %.

So werden zum Beispiel durch das Einschmelzen von einer Tonne Stahlschrott – im Vergleich zum Einsatz von Primärrohstoffen – etwa über eine Tonne CO₂, 650 Kilogramm Kohle sowie 1,5 Tonnen Eisenerz eingespart.

Ziel von Feralpi Stahl ist es, den Schrottverarbeitungsprozess weiter zu optimieren. Seit 2022 investiert das Unternehmen deshalb in ein neues, innovatives Schrottkonzept in Form einer geschlossenen Annahme-, Umschlags- und Aufbereitungshalle, das den Schrotteinsatz effektiver machen und vor allem eine noch bessere Energieeffizienz beim Schmelzprozess bewirken soll.

3. Lärm- und Staubemissionen auf niedrigem Niveau

Die Luftreinhaltung ist ein großes Thema, dem sich Feralpi Stahl schon seit vielen Jahren widmet. Dafür wurden bereits erhebliche Investitionen getätigt – mit dem Ergebnis, dass die Emissionskonzentration von Staub drastisch reduziert werden konnte und seit Jahren ihr niedriges Niveau weit unterhalb der vorgeschriebenen Grenzwerte hält.

Dabei liegt der Fokus weiterhin auf kontinuierlichen Verbesserungen: So wurde unter anderem im Jahr 2022 die Dachabzugshaube des Schmelzhauses erneuert und die Einhausung des Fallwerks mit der Schlackenaufbereitung (Nebenprodukt aus der Stahlerzeugung) umgesetzt.

Neben der Luftreinhaltung ist Schallschutz eine der zentralen Aufgaben des Umweltschutzes der ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi GmbH. Seit Mai 2023 laufen wiederkehrende Messungen zur Tag- und Nachtzeit, um erneut nachweisen zu können, dass alle Richtwerte eingehalten und teilweise unterschritten werden.

Die Ergebnisse werden nach Abschluss der Messungen veröffentlicht. Darüber hinaus wurden in den vergangenen Jahren bereits zahlreiche Lärmschutzmaßnahmen umgesetzt – wie zum Beispiel die bauliche Schließung der bestehenden Schrotthalle, der Neubau der Halle für die neue Schrottaufbereitung oder das vollständige Verschließen der zehn Dachöffnungen über der Verladehalle. Für die Zukunft sind viele weitere Maßnahmen geplant.

Die konsequenten Bemühungen für den Umweltschutz werden honoriert: Als eines von nur zwei Stahlwerken in Deutschland darf Feralpi Stahl das EMAS-Siegel tragen. Die Einhaltung strenger Parameter ist Pflicht für das höchste Gütesiegel der EU in Bezug auf das Umweltmanagement.

(Quelle: Feralpi Stahl)

Die vollständige Umwelterklärung von Feralpi Stahl finden Sie hier.

Schlagworte

DeutschlandEinsparungEmissionenEnergieEnergieeffizienzEnergiewendeErgebnisESF Elbe-Stahlwerke Feralpi GmbHEUIndustrieINGInvestitionKIKlimaKlimaschutzKreislaufwirtschaftLuftreinhaltungMaterialeffizienzMessungNeubauProduktionRecyclingRohstoffeSchlackeSchmelzeSchmelzenSchrottSchrottaufbereitungStahlStahlerzeugungStahlindustrieStahlwerkTemperaturUmschlagUmweltUmweltschutzUnternehmenWalzenWalzwerkWerkstoffWirtschaftZahlen

Verwandte Artikel

Frank Becker, Geschäftsführer ROGESA/ZKS, bei der Übergabe der Urkunde an Renata Costa: Sales Europe & North America Director.
05.12.2025

Vale als „TOP-Lieferant 2024“ ausgezeichnet

Die ROGESA Roheisen- und Rohstoffgesellschaft Saar mbh und die ZKS Zentralkokerei Saar GmbH haben den brasilianischen Eisenerzproduzenten Vale als „Top Lieferant 2024“ a...

Auszeichnung Dillinger Direktreduktion DRI-Anlage Einsatzstoffe EU Gesellschaft Hochofen Industrie ING Innovation Kokerei Managementsystem Nachhaltigkeit Partnerschaft Roheisen Saarstahl Saarstahl AG SHS Stahl Stahlindustrie Strategie Transformation Transformationsprozess Vorstand Zentralkokerei Saar
Mehr erfahren
Im Herzen der Bandgalvanik: Ein Stahlband durchläuft eine Verzinkungszelle
04.12.2025

Salzgitter AG und Umicore kooperieren

Salzgitter AG und Umicore‘s Business Unit MDS (Metal Deposition Solutions) haben gemeinsam einen Prozess etabliert, der die Rückgewinnung des seltenen Edelmetalls Iridium...

Automobil Bandverzinkung Elektrolyse Elektrolyseur Entwicklung EU Flachstahl Forschung ING KI Kooperation Kreislaufwirtschaft Recycling Salzgitter Flachstahl Salzgitter Flachstahl GmbH Stahl Technik Transformation Transformationsprozess Wasserstoff Wirtschaft Zink
Mehr erfahren
Schrottlager bei Feralpi
04.12.2025

Feralpi Group gewinnt den ESG Transparency Award

Die Feralpi Group wurde mit dem ESG Transparency Award 2025/2026 ausgezeichnet. Die Jury würdigte u. a., dass die Bedeutung der öffentlichen Nachhaltigkeitsberichterstatt...

Auszeichnung Award Bonn Energie Entwicklung Essen EU ING Klima Klimaschutz Nachhaltigkeit Stahl Strategie TEMA Umwelt Unternehmen Wettbewerb Wirtschaft
Mehr erfahren
Primetals Technologies modernisierte das Reversier-Kaltwalzwerk bei ArcelorMittal Eisenhüttenstadt
03.12.2025

Kaltwalzwerk bei ArcelorMittal Eisenhüttenstadt modernisiert

ArcelorMittal Eisenhüttenstadt erteilte Primetals Technologies kürzlich das vorläufige Abnahmezertifikat (PAC) für eine umfangreiche Modernisierung seines Reversier-Kaltw...

Antrieb ArcelorMittal Automatisierung Automobil Brandenburg Eisenhüttenstadt Emissionen Entwicklung EU Flachstahl Industrie Kaltwalzen Kaltwalzwerk Modernisierung Presse Primetals Produktion Roheisen Software Stahl Stahlherstellung Stahlwerk Steuerung Unternehmen Walzen Walzwerk Zertifikat
Mehr erfahren
Jochen Burg, CEO der SMS group, während seiner Eröffnungsrede auf der worldsteel Breakthrough Technology Conference.
03.12.2025

SMS stellt Instrument für Anlagenbewertung vor

Das datengetriebene Entscheidungswerkzeug - das Plant Assessment Tool (PAT) - nutzt live simulierte Modelle und Sensitivitätsanalysen zur Berechnung der tragfähigsten Weg...

Anlagen CO2 Dekarbonisierung Direktreduktion Eisenerze Elektrifizierung Emissionen Energie EU Getriebe Green Steel Hochofen IMU Industrie ING Innovation Nachhaltigkeit Paul Wurth SMS group Stahl Stahlindustrie Strategie Tata Steel Transformation USA Wettbewerb Wirtschaft Worldsteel Wurth
Mehr erfahren