Statement
v.l.n.r.: Dr. Matthias Weinberg (thyssenkrupp Steel Head of Competence Center Metallurgy), Mona Neubaur (Wirtschafts- und Klimaschutzministerin NRW), Dr. Arnd Köfler (thyssenkrupp Steel Technologievorstand) und Michael Hensmann (Geschäftsführer VDEh-Betriebsforschungsinstitut BFI) - Photo: ©thyssenkrupp Steel
02.02.2023

NRW fördert innovativen Einschmelzer für die klimaneutrale Stahlherstellung im Ruhrgebiet mit 6,2 Millionen Euro

Ministerin Neubaur: Wichtiger Baustein, um den Stahlstandort Nordrhein-Westfalen zukunftsfest aufzustellen

Nordrhein-Westfalen treibt den Umbau der heimischen Stahlindustrie in Richtung Klimaneutralität weiter voran. Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur übergab heute bei einem Besuch mit dem schwedischen Botschafter Per Thöresson in Duisburg zwei Förderbescheide über insgesamt 6,2 Millionen Euro für ein Kooperationsprojekt des Stahlkonzerns thyssenkrupp Steel Europe AG und des VDEh-Betriebsforschungsinstituts (BFI) aus Düsseldorf. Mit dem Vorhaben soll unter der wissenschaftlichen Leitung des BFI demonstriert werden, wie in Direktreduktionsanlagen entstehender Eisenschwamm in einem innovativen Einschmelzer verflüssigt und zu Roheisen beziehungsweise Stahl weiterverarbeitet werden kann. Direktreduktionsanlagen können mit grünem Wasserstoff betrieben werden und bieten in Verbindung mit einem Einschmelzer das Potenzial für eine klimaneutrale Stahlherstellung.

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur:
„Die Stahlindustrie ist mit mehr als 45.000 Beschäftigten eine Schlüsselbranche für die Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen. Zugleich ist die Branche mit 50 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr für fast die Hälfte der industriellen Treibhausgasemissionen in unserem Land verantwortlich. Mit vereinten Kräften arbeiten wir daran, den Stahlstandort NRW zukunftsfest aufzustellen und zügig Richtung Klimaneutralität zu bringen. Das Kooperationsprojekt von thyssenkrupp und dem VDEh-Betriebsforschungsinstitut mit dem Einsatz eines innovativen Einschmelzers ist dafür ein weiterer wichtiger Baustein.“

Der vom Land Nordrhein-Westfalen geförderte Einschmelzer ist Teil einer umfassenden klimaneutralen Transformationsstrategie bei thyssenkrupp in Duisburg am größten Stahlstandort Europas.

thyssenkrupp Steel Technologievorstand Dr. Arnd Köfler:
„Wir gehen bei unserer Transformation zur klimaneutralen Stahlherstellung neue Wege: Wir ergänzen die Direktreduktion durch Einschmelzaggregate und erhalten so ein Roheisen, das wir eins zu eins an unserem Standort weiterverarbeiten können. Ohne Abstriche an der Qualität, dafür klimafreundlich produziert. Die wasserstoffbasierte Direktreduktion in Kombination mit Einschmelzern ist eine Innovation und wurde im großindustriellen Maßstab noch nicht umgesetzt. Daher ist es unerlässlich auf dem Weg dahin die neuen Technologien praktisch anzuwenden und zu erlernen. Wir freuen uns daher sehr, dass das Land NRW unser Forschungsvorhaben unterstützt.“

Im Anschluss an die Bescheidübergabe tauschten sich Ministerin Neubaur und der schwedischen Botschafter Per Thöresson mit Studierenden und Promovierenden der Hüttentechnik über Ansätze und Herausforderungen für die Produktion von grünem Stahl in Schweden und Nordrhein-Westfalen aus.

Ministerin Neubaur:
„Schweden ist ein wichtiger Partner bei Zukunftsthemen wie der klimaneutralen Herstellung von Stahl. Auch wenn die Voraussetzungen unserer beiden Länder sehr unterschiedlich sind, können wir viel voneinander lernen und grünen Stahl gemeinsam – auch im europäischen Verbund – vorantreiben.“

Botschafter Per Thöresson:
„In Schweden haben wir gezeigt, dass die emissionsfreie Produktion von Stahl möglich ist und ich freue mich, dass wir mit Deutschland einen verlässlichen Partner haben, der gemeinsam mit uns die Dekarbonisierung der Industrie vorantreibt. Wenn wir jetzt entschieden handeln, können wir dem Klimawandel entgegenwirken und die Wettbewerbsfähigkeit unserer europäischen Industrie sichern. Beides sind wichtige Prioritäten der schwedischen Ratspräsidentschaft.“

Schweden hält im ersten Halbjahr 2023 den Vorsitz im Rat der Europäischen Union. Als zentrale Schwerpunktthemen der schwedischen Ratspräsidentschaft wurden unter anderem der grüne Wandel und die Energiewende festgelegt.

(Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen)

Schlagworte

AnlagenBundCO2DekarbonisierungDeutschlandDirektreduktionDuisburgEisenschwammEmissionenEnergieEnergiewendeEUForschungHandelIndustrieINGInnovationKlimaKlimaschutzKooperationNeubauProduktionRoheisenSchmelzeSchwedenStahlStahlherstellungStahlindustrieStrategieStudieTechnikThyssenthyssenkruppThyssenkrupp Steel EuropeThyssenkrupp Steel Europe AGTransformationVDEhWasserstoffWasserstoffbasiertWettbewerbWirtschaft

Verwandte Artikel

Nucor Steel Berkeley hat für sein Stahlwerk in Huger, South Carolina, eine kontinuierliche Verzinkungsanlage bei Primetals Technologies bestellt
31.03.2023

Auftrag für eine neue Feuerverzinkungslinie erteilt

Nucor Steel Berkeley, ein Geschäftsbereich des US-amerikanischen Stahlherstellers Nucor Corporation, erteilte Primetals Technologies den Auftrag für eine neue Feuerverzin...

Anlagen Antrieb Automatisierung Automobil Baustahl Betonstahl Blech Bleche EU Feuerverzinkung Flachstahl Industrie ING Lieferung Montage Nordamerika Nucor Nucor Corporation Primetals Produktion Service Stabstahl Stahl Stahlblech Strategie Unternehmen USA Verlag Verzinkungsofen Walzwerk Werkstoff Werkstoffe
Mehr erfahren
31.03.2023

Transparenz als Anspruch

Als Teil der Unternehmensgruppe fällt thyssenkrupp Materials Services offiziell unter die Berichtserstattungspflicht der thyssenkrupp AG und ist daher nicht zur Veröffent...

Auszeichnung CO2 DSV Emissionen Entwicklung EU Gesellschaft ING Klima Kreislaufwirtschaft Lieferketten Nachhaltigkeit Recycling Schlacke Service Thyssen thyssenkrupp Thyssenkrupp AG Thyssenkrupp Materials Services Unternehmen Werkstoff Wirtschaft
Mehr erfahren
Parlamentarischer Staatssekretär Michael Kellner vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz auf der LightCon
30.03.2023

Robert Habeck übernimmt die Schirmherrschaft der LightCon 2023

Die LightCon als neue Kongressmesse für den Leichtbau erhält hochrangige Unterstützung aus der Politik.

Airbus Aluminium Anlagen Anlagenbau Automobil Bund CO2 Deutschland Energie Energieeffizienz Entwicklung EU Fahrzeugbau Forschung Industrie ING Innovation Investition Klima Klimaschutz Konferenz Konstruktion Kooperation Kreislaufwirtschaft Leichtbau Lieferketten Messe Niedersachsen Polen Politik Produktion Sachsen Technik Umwelt Unternehmen Veranstaltung Werkstoff Werkstoffe Werkstofftechnik Wirtschaft Wirtschaftsminister
Mehr erfahren
30.03.2023

Einstieg in den Metallpulvermarkt für die Additive Fertigung

Metallpulver, die für Additive Fertigung wie den 3D-Druck verwendet werden, revolutionieren die Industrie, indem sie die Produktionskapazitäten durch Innovation und Nachh...

3D-Druck Additive Fertigung Anlagen Anpassung CO2 Deutschland Edelstahl Emissionen Entwicklung EU Forschung Industrie ING Innovation Klima Krefeld Kreislaufwirtschaft Legierungen Metallpulver Metallurgie Nachhaltigkeit Optimierung Outokumpu Produktion Produktionsprozess Pulver Recycling Schrott Service SMS SMS group Stahl Strategie Transport Unternehmen USA Wirtschaft Zusammenarbeit
Mehr erfahren
IMS Messsysteme GmbH und thyssenkrupp Rasselstein GmbH setzen gemeinsam neue Maßstäbe in der sicheren Erkennung kritischer Oberflächenfehler in der Beize
30.03.2023

Gemeinsam neue Maßstäbe setzen

Ein weiterer Meilenstein in der über Jahrzehnte gewachsenen, konstruktiven Geschäftsbeziehung zwischen der IMS Messsysteme GmbH, Heiligenhaus, und der thyssenkrupp Rassel...

Beizlinie Blech Bleche Bramme Entwicklung Ergebnis EU Grobblech IMS Messsysteme GmbH Inbetriebnahme ING LED Messsysteme Messtechnik Messung Oberflächeninspektion Produktion Profile Rohre Stahl Strangguss Studie Technik Thyssen thyssenkrupp Thyssenkrupp Rasselstein Unternehmen USA Verpackungsstahl Walzen Warmband
Mehr erfahren