Veranstaltung
Christian Wurst, Präsident des Deutschen Stahlbau-Verbandes DSTV e.V. bei seinem Schlusswort - Bild: bauforumstahl
01.10.2024

Stahlbautag betont Bedeutung der Recyclingfähigkeit

Der 41. Deutsche Stahlbautag machte die Inselstadt Lindau im und am Bodensee zwei Tage lang zur Hauptstadt des Stahlbaus. Mit einer Fülle an Veranstaltungen von Podiumsdiskussionen über Fachvorträge rund um den Baustoff Stahl bis zur Verleihung der renommierten Branchenpreise fanden über 600 Architekten, Bauingenieure, Stadtplaner, Studenten und Vertreter aus Wissenschaft, Stahlindustrie und Stahlhandel ein hochkarätiges und hochattraktives Programm vor.

Bundesbauministerin Klara Geywitz würdigte in ihrem Grußwort zum Deutschen Stahlbautag die Bedeutung des Werkstoffs und der Branche:
„Stahl ist ein essenzieller Rohstoff. Wir brauchen ihn für den Bau von Gebäuden, Schienen, Windrädern und Elektroautos. Er ist unverzichtbar für die Transformation unserer Wirtschaft. Und weil er so unverzichtbar ist, verwerten wir ihn wieder, wo es geht. Grüner Stahl ist zudem eine realistische Zukunftsperspektive, in die diese Bundesregierung heute schon viel investiert.“  

Motto: "Nachhaltige Zukunft"

Schon die Eröffnungsveranstaltung des Deutschen Stahlbautags machte klar, wohin die Reise geht: „Re-Use – wieviel Recyclingfähigkeit steckt in einem Stahlbaugebäude?“ Eine Frage, die angesichts begrenzter Material- und Energieressourcen mehr als notwendig ist, auf die es aber auch nur eine Antwort geben kann: „Nachhaltige Zukunft“ – so das Motto des Stahlbautags.

Dieses Motto zog sich durch die gesamte Veranstaltung. In drei parallelen Vortragsreihen informierten sich die Teilnehmer über „Neues aus Forschung, Entwicklung und Normung“ über „Innovative Stahl- und Verbundbauprojekte“ und über „Aktuelles aus Wirtschaft und Recht“.  

Konstruktiv wegweisenden, technisch innovativen und gestalterisch begeisternden Stahlbauprojekten wurde am Abend der rote Teppich ausgerollt. Im Mittelpunkt des Programms stand die Verleihung der renommierten Branchenpreise „Preis des Deutschen Stahlbaues“ und „Ingenieurpreis des Deutschen Stahlbaues“ durch Dr. Jan Schmidt, Vorsitzender bauforumstahl, übergeben.   

Bild: bauforumstahl
Die Preistäger auf der Bühne des Stahlbautags Bild: bauforumstahl

Der Preis des Deutschen Stahlbaues ging an die Berliner Architekten Gustav Düsing und Max Hacke. Sie hatten gemeinsam das Projekt „Studierendenhaus Braunschweig“ eingereicht. Aus der Laudatio: „Die Arbeit dokumentiert hervorragend, wie das Material Stahl zu einer qualitativ hochwertigen, leichten, stahlspezifischen Baugestalt geführt werden kann.“  

Ergänzend wurde der „Sonderpreis des BMWSB Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen“ an Helmut Hagmüller vom Büro „schaudt architekten gmbh“ verliehen. 2020 ging der Preis an den Veranstaltungsort, die Inselhalle in Lindau, und 2024 ans andere Ende des Bodensees: an „Kultur am See – ein Ort für Bürger und Gäste“.

Dazu Ministerin Geywitz in ihren Grußworten aus dem Bundesbauministerium:
„Stahlbauten können schnörkellos sein. Ein wunderbares Beispiel wurde dafür heute ausgezeichnet: die Seebühne in Allensbach am Gnadensee. Ich freue mich, dass wir mit dem Sonderpreis dazu beitragen können, dieses schöne und nachhaltige Baumaterial zu würdigen und zu fördern.“  

Den Ingenieurpreis in der Kategorie Hochbau erhielt Dipl.-Ing. (FH) Herwig Bretis von der ArtEngineering GmbH (Schorndorf) für das Projekt „Common Sky“. Im Buffalo AKG Art Museum der Stadt Buffalo (USA) war ein zuvor offener Innenhof neu zu gestalten. Common Sky überspannt den Innenhof des Museums mit einer freitragenden Dachkonstruktion, die durch ihre Form wie durch ihre Funktion besticht.

Der Ingenieurpreis in der Kategorie Brückenbau wurde Prof. Dipl.-Ing. Helmut Drewes sowie Prof. Dr.-Ing. Martin Speth für eine Fußgängerbücke über die Dahlke zuerkannt. Die Dahlkebrücke in Gütersloh beeindruckt durch ihre ausgewogene Kombination aus intelligentem Engineering, effizienter Materialnutzung, niedrigem Instandhaltungsaufwand und ansprechendem Design.    

Impulse für die Zukunft

Der zweite Tag des Stahlbautags hatte bereits zum zweiten Mal die strategische Ausrichtung der Branche zum Thema und soll ihr nachhaltige Impulse für die Zukunft mit auf den Weg geben.

DSTV-Präsident, Christian Wurst in seinem Schlusswort erklärt:
„Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema im Stahlbau, und die Branche hat das Potenzial, eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung nachhaltiger Baupraktiken zu spielen. Stahl ist zu 100 % recyclebar und bietet dadurch hervorragende Voraussetzungen für ressourcenschonendes Bauen. Um nachhaltiges Bauen flächendeckend zu etablieren, bedarf es aber klarer Richtlinien und politischer Unterstützung.

Der 41. Deutsche Stahlbautag unter dem Motto „Nachhaltige Zukunft“ in Lindau bot eine wichtige Plattform für alle am Stahlbau Beteiligten, um Innovationen zu diskutieren und gemeinsam Strategien für eine nachhaltige Zukunft zu entwickeln.“

Dazu ergänzte Gregor Machura, Geschäftsführer des Deutschen Ausschusses für Stahlbau (DASt):
„Nachhaltiges Bauen ist mehr als nur ein Trend – es ist die Zukunft unserer Branche. Ich sehe es als unsere Aufgabe, den Wissensaustausch und die Forschung im Bereich nachhaltiger Baustoffe und Konstruktionstechniken aktiv zu fördern. Durch die enge Zusammenarbeit von Industrie, Forschung und Politik können wir innovative Lösungen entwickeln, die den CO2-Ausstoß verringern und den Lebenszyklus von Bauwerken optimieren.

Der 41. Deutsche Stahlbautag bot dafür die ideale Plattform, um diese Themen zu vertiefen und zukunftsweisende Impulse für die strategische Ausrichtung der Bauwirtschaft zu setzen. Diese Impulse nehmen wir mit und werden auch in Zukunft weiter für eine nachhaltige Zukunft arbeiten.“

(Quelle: bauforumstahl)

Schlagworte

ArchitektBauingenieurBaustoffeBauwerkBauwesenBerlinBMWBodenseeBundCO2EnergieEntwicklungEssenEUForschungHandelIndustrieINGInnovationInstandhaltungKonstruktionMuseumNachhaltigkeitPolitikRecyclingSchienenStahlStahlbauStahlhandelStahlindustrieStrategieStudieTechnikTransformationUSAVeranstaltungWerkstoffWirtschaftZusammenarbeit

Verwandte Artikel

In der Basisversion besteht der toolingrobot aus einem Speicher und einem Roboter
12.12.2025

Automatisierter Messerwechsel an Längsteilanlagen

Ein Handlingroboter von GEORG ermöglicht bis zu 14 Messerwechsel pro Schicht und steigert mit vielen neuen Ansätzen die Produktivität im Servicecenter

Aluminium Anlagen Bund Coils EU Heinrich Georg Maschinenfabrik HZ Längsteilanlage Längsteilen Service Software Spaltband Stahl Technik USA
Mehr erfahren
Thorsten Sega, Dagmar Petzgen, Aline Schneider-Sailler, Michael Rolf und Astrid Sassen (v.l.n.r.) bei der diesjährigen Weihnachtsspende in der Dortmunder Zentrale
12.12.2025

Nordwest zeigt Herz und spendet für soziale Projekte

Die Nordwest Handel AG stellt sich auch in diesem Jahr ihrer gesellschaftlichen Verantwortung und überreicht vier Weihnachtsspenden von insgesamt 10.000 Euro an Organisat...

Ausbildung Energie Essen EU Finanzierung Gesellschaft Handel HZ ING KI Klima Klimaschutz Kran Nordwest Handel AG Spende Stiftung Unternehmen USA Vorstand
Mehr erfahren
Die Werke von thyssenkrupp Electrical Steel in Gelsenkirchen und Isbergues stellen kornorientiertes Elektroband her – ein unverzichtbares Schlüsselmaterial unter anderem für Transformatoren in Umspannwerken und Windkraftanlagen. Aufgrund massiv gestiegener niedrigpreisiger Importe, insbesondere aus Asien, werden beide Standorte ab Mitte Dezember bis Jahresende vollständig geschlossen.
11.12.2025

thyssenkrupp Electrical Steel: Temporäre Betriebsstillstände in Deutschland und Frankreich

thyssenkrupp Electrical Steel (tkES) wird seine Produktion im laufenden Geschäftsjahr reduzieren und teilweise stilllegen.

Anlagen Deutschland Elektroband Energie Energiewende Energiewirtschaft Entwicklung Essen EU Frankreich Geschäftsjahr Handel ING KI Messe Produktion Stahl Studie Thyssenkrupp Steel Europe Transport Unternehmen Werkstoff Wettbewerb Wirtschaft
Mehr erfahren
(v.l.n.r im Bild): Helena Svensson, Prof. Dr.-Ing. Katja Windt, Dr. Mirko Lehmann
10.12.2025

Veränderungen im Endress + Hauser Executive Board

Generationswechsel im Top-Management der Firmengruppe führt zu neuen Verantwortlichkeiten

Anlagen Anlagenbau Automatisierung Bremen BSW Digitalisierung Entwicklung EU Industrie ING Innovation Karriere Lieferketten Logistik Maschinenbau Messtechnik Optimierung Patent Produktion Schweiz SMS SMS group Technik Unternehmen Verwaltungsrat Weiterbildung Wirtschaft
Mehr erfahren
Ozan Hünler
10.12.2025

Neuer General Manager des Joint Ventures der Messe Düsseldorf

Ozan Hünler hat zum 1. Dezember 2025 die Geschäftsführung der Hannover Messe Ankiros Fuarcilik A.S. übernommen.

Aluminium Aluminiumindustrie Automobil Automotive Bauindustrie Düsseldorf Essen EU Geschäftsführung Gesellschaft Industrie ING KI Maschinenbau Messe Messe Düsseldorf Metallurgie Partnerschaft Transformation Unternehmen Vertrieb Wettbewerb
Mehr erfahren